Vielleicht haben ÖVP-Wähler mehr drauf als so manche ihrer Kritiker zu durchschauen vermögen. Gerne werde ich mich daher bemühen, meine Anliegen für alle durchschaubar zu machen. Pardon: aber schulmeisterliche Bemerkungen verdienen eben eine adäquate Antwort. Zu Punkt 1: Ich habe natürlich mehrmals bestätigt, dass ich für die Sanierung unseres Staatshaushaltes Verständnis habe. Die vorige Bundesregierung hat diesbezüglich gute Arbeit geleistet, wenngleich manche Reformen zu hart, andere wiederum zu zaghaft oder gar unmöglich waren. Die zitierte Aussage Gehrers würde ich nicht als Kernpunkt ihrer Bildungspolitik betrachten. Wenn man sich überhaupt in einem demokratischen Land für sein Wahlverhalten rechtfertigen muss, dann sicher nicht vor einem Kollegen, der einem gleichzeitig jegliches Bemühen um die eigene Fachgruppe abspricht. Ich finde solche mutwilligen Junktimierungen nicht nur überflüssig, sondern einfach nicht zutreffend. Wenn ich mit Koll. Wallner persönlich sprechen könnte, fiele es mir sehr leicht, diesen Unsinn aus dem Weg zu räumen. Wenn man die beruflichen Bemühungen nicht mehr von parteipolitischen Gesinnungen zu trennen vermag, sollte man nicht alle Äußerungen redlich bemühter Kollegen uminterpretieren. 2. Ich nehme Äußerungen grundsätzlich als bare Münze, sofern sie schriftlich verfasst sind und durch ihren Inhalt nicht als Sarkasmus erkennbar sind. Die persönlichen Hintergedanken des angesprochenen Kollegen kann man wohl nur durch persönliche Gespräche erkunden. 3. Der Einleitungssatz passt sehr wohl zu meiner Stellungnahme. Soll er (im
Klartext) doch ausdrücken, dass man leider vor einer Wahl nicht alle Vorhaben einer zukünftigen Regierung vorhersagen kann. Nach der Regierungserklärung sieht manches oft anders aus. Die Stundenkürzung hat niemand von uns vorhergesehen! Nur sitzen wir alle im gleichen Boot das es über Wasser zu halten gilt. Ob man jetzt VP,SP,GRÜNE,FP oder KP gewählt hat soll darin keinen Unterschied ausmachen! Ich hoffe, das war jetzt für alle verständlich. Herzliche Grüße Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: "Erich Wallner"
To: "'Josef Zwickl'" ; "'K Forstner'"
; "'Lehrerforum'"
Sent: Wednesday, March 05, 2003 9:26 PM
Subject: AW: Re: ORF-Kommentar zu Gehrer


1. In Kenntnis der Gehrer'schen (Schul)politik - "Ich habe ein Budget zu sanieren, und damit basta" - ÖVP zu wählen und dann noch zu behaupten, man habe sich "im Rahmen [seiner] Möglichkeiten mit aller Kraft für die Interessen [seiner] ARGE" eingesetzt: Das nenne ich eine argumentative Meisterleistung. 2. Dazu noch Kritik an der vorgeblichen Lethargie eines Kollegen, dessen Sarkasmus in der Wortmeldung man nicht erkannt hat und daher für bare Münze nimmt. 3. Ferner ein Einleitungssatz mit einer völlig unmotivierten Unterstellung, die mit dem Forstner-Text überhaupt nichts zu tun hat.

Ein repräsentativer ÖVP-Wahler?

Erich Wallner




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-lehrerforum@ccc.at [mailto:owner-lehrerforum@ccc.at] Im Auftrag von Josef Zwickl
Gesendet: Mittwoch, 5. März 2003 10:43
An: K Forstner; Lehrerforum
Betreff: LF: Re: Re: ORF-Kommentar zu Gehrer

Koll. Forstner scheint bereits vor der Wahl alle Details späterer Regierungsmaßnahmen gekannt zu haben. Für mich, der auch zu den 42% beigetragen hat, ist es aber durchaus nicht selbstverständlich, alle Maßnahmen im Bildungsbereich unkommentiert und dankend zu akzeptieren. Ich kann mich daher nicht mit der Lethargie anfreunden, die Koll. Forstner hier anklingen lässt. Mir sind meine Gegenstände sehr wichtig und ich habe mich in der Vergangenheit im Rahmen meiner Möglichkeiten mit aller Kraft für die Interessen meiner ARGE eingesetzt. Daher werde ich dies auch in der künftigen Situation so tun. MfG J.Zwickl
----- Original Message -----
From: "K Forstner"
To: "Lehrerforum"
Sent: Tuesday, March 04, 2003 6:23 PM
Subject: LF: Re: ORF-Kommentar zu Gehrer


> Bei einem Wahlergebnis von mehr als 42% wird wohl auch ein nicht
> unbedeutender Teil der österreichischen LehrerInnen für diese ÖVP
gestimmt
> haben, also was soll's? Grabenkämpfe? Von mir aus kann ruhig eines
meiner
> eigenen Fächer um gleich 2 Wochenstunden pro Jahr gekürzt werden. Die
> begabten, auch von zu Hause geförderten SchülerInnen werden es auch
dann
> mühelos schaffen und später Englisch in Wort und Schrift beherrschen,
und
> die anderen, denen wir uns meiner Meinung nach besonders widmen
sollten,
hat
> man offensichtlich ohnehin längst abgeschrieben. Ob da nun ein
> Lehrervertreter auch im Nationalrat sitzt ist bei all dem ziemlich
> unerheblich.
>
> K Forstner
>


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