Ich kann Ihnen, Koll. Digruber, nur beipflichten. Es ist schon sehr interessant, dass manche Kollegen, die vordergründig Solidarität einfordern, plötzlich aus rein ideologischen Motiven heraus eine ganze Berufsgruppr
(Religionslehrer) abmagern würden. Ein nächster Kollege findet vielleicht, dass man Mathematik eh nicht braucht und daher in einem eigenen Haus der Mathematik unterrichtet werden soll, finanziert vom Verein für notleidende Mathematiklehrer. Das sind seltsame Gedankengänge, die Koll. Wittek hier präsentiert. MfG Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: "Karl Digruber"
To: "Günter Wittek"
Cc:
Sent: Thursday, March 06, 2003 11:10 PM
Subject: Re: LF: Re: 2 Wochenstunden weniger
> Sehr geehrter Herr Kollege Wittek!
> Das ist doch nichts anderes als ein primitiver Kulturkampf, der nicht
> nur die Genese des österreichischen Religionsunterricht und die
> gemeinsame Entwicklung innerhalb der gesellschaft negiert, sondern der
> auch bar von
jedem
> sozialen Element, geschweige denn einer Lösungskompetenz ist.
> 1) Das Kondkordat ist ein bilateraler Vertrag zwischen dem heiligen
> Stuhl und der Republik Österreich. Es genießt Verfassungsrang und kann
> nicht so einfach aufgelöst werden, wie das beispielsweise ein
> totalitärer Staat wie Nazi-Deutschland machte.
> 2) Religionslehrer sind auch Kollegen und Lehrerinnen und Lehrer, die
> auch ein schützenswertes Interesse haben. Wenn hier gegen die Religion
> in der Schule (Stichwort Bezahlung des Staates dafür) geworben wird,
> dann sendet
man eine
> klare Botschaft der Entsoilidarisierung, indem man einfach manchen
Kollegen
> sagt: "Wir brauchen euch nicht mehr, wir schieben euch aus dem
öffentlichen
> Dienst ab." Ist das die Botschaft der sozialdemokratischen Lehrer
gegenüber
> einer ganzen Fächergruppe? Weit haben es die Sozis gebracht, wenn das
mehrere
> in der Partei tragen! Dann wird es nicht mehr lange dauern und man
> zieht einfach gegen andere Fächer oder Gruppen zu Felde.
> 3) Stichwort Entsolidarisierung: Um eine solche geht es einfach, wenn
> hier die Sozialdemokratischen Lehrer einen Kulturkampf aufziehen. Das
> ist ein priomitiver Rückfall in Zeiten, da sich so manche in
> Freidenkertum und
vulgäre
> auflärerische Gedanken der ersten Stunde verrannten, um sich zu
profilieren. In
> der zweiten Republik hat man - so glaubte ich bisher - das überwunden.
Aber
> Herr Wittek belehrt mich eines Besseren.
> 4) Aufgaben des Staates: Es ist ja nicht so, als ob der Staat nichts
> vom
RU
> hätte. Ganz im Gegenteil: Immerhin leistet der RU gute inhaltliche
> Arbeit
und
> macht genau das, wo es im österreichischen Schulsystem ohnehin ein
> Loch gibt, nämlich die Thematisierung ethischer Fragestellungen und
> die
Behandlung des
> "Wahren, Guten und Schönen". Alle hehren Zielsetzungen der
österreichischen
> Schule sind zwar großartig, aber im Behandeln dieser Thematiken
> schwindelt man sich ein bisschen an dem vorbei, was Verpflichtung
> wäre. Hier hat der
RU
> eine wesentliche Aufgabe innerhalb des österreichischen Schulsystems
> übernommen. Noch einmal, Herr Kollege: Ich empfinde Ihre und die
> Polemiken des Herrn Dumser nicht nur als unausgoren, sondern in
> höchstem Maße geprägt von
einem
> Uralt-Geist, den man schon überwunden zu haben glaubte und der durch
solche
> entsolidarisierenden Bemerkungen wieder fröhliche Urständ feiert. Karl
Digruber
> >
> > Geltende Verträge müssen eben auch einer Überprüfung standhalten.
> > Wenn sich die ÖVP angesichts des Sparens, und um nichts anderes geht
> > es in Wahrheit, selbst beim Bundesheer vernünftigerweise Einschnitte
> > vorstellen kann, dann sollte es in Wahrheit doch möglich sein, dass
> > der Religionsunterricht auch aus dem Topf bezahlt wird, der dafür
> > geschaffen worden ist, nämlich aus der Kirchensteuer, und an einem
> > andern Ort stattfindet als in der öffentl. Schule! (zumal dieser
> > Unt. auch von der Schulaufsicht ausgenommen ist) Wenn die
> > Kirchensteuer schon abschreibfähig ist, dann darf ein Budgetposten
> > dem Staat doch nicht doppelt in Rechnung gestellt werden. Das ist
> > ein Gebot der Gerechtigkeit und Fairness gegenüber der
> > Allgemeinheit. - In viel katholischeren Ländern als Österreich,
> > beispw. in Polen, dem Herkunftsland des Ober- hirten, gibt es keine
> > Kirchensteuer und trotzdem funktioniert das System. Und es ist
> > freier von Abhängigkeiten! Es ist bei uns - erkennbar im
> > niederösterr. Wahlkampf - unerträglich, dass sich kath. Kirche und
> > Religionslehrer wie eine Vorfeld- organisation der VP aufführen!
> > Daher irrt Herr Witzmann, dass Österreich ein Kulturkampf erspart
> > bleibt - er findet eben wieder statt.
> > G.W.
> >
> >
> > ----- Ursprüngliche Nachricht -----
> > From: Erich Wallner
> > To: 'Lehrerforum'
> > Subject: LF: 2 Wochenstunden weniger ab Herbst
> >
> > Das fliehende Klassenzimmer
> > VON ERICH WITZMANN
> >
> > Sozialdemokratische Lehrervertreter wollen das Problem gar mit der
> > Streichung von Religion aus dem Pflichtfächerkanon erreichen, was
> > allerdings nach dem geltenden Konkordat nicht möglich ist - und auch
> > keine Zustimmung der Volkspartei finden würde. Ein Kulturkampf
> > dieser Art bleibt Österreich erspart.
> >
> >
> >
> >
> >
> > --
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> > betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
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