Koll. Wittek schreibt: "Aber ein striktes Nein, wenn sie sich<br>> wie Parteisekretäre der ÖVP benehmen und für diese unverhohlen und <br>> ungeniert Werbung betreiben, von der Kanzel Politik zu machen <br>> versuchen"<br><br>Anmerkung J.Zwickl: Wie kommt Koll. Wittek dazu, eine ganze Berufsgruppe<br>(Religionslehrer) unverhohlen der Parteiarbeit zu bezichtigen. Ich glaube er sollte sich ein bißchen genauer die Arbeit dieser Kollegen und Kolleginnen ansehen um sich ein besseres Urteil zu machen. Bei weitem nicht alle Religionslehrer sind ÖVP-nahe. Ich kenne auch überzeugte Sozialisten, die natürlich weder ÖVP-Parteiarbeit machen noch wegen ihrer Überzeugung mit der Kirche (ihrem de facto-Arbeitgeber) Konflikte haben. Ich finde so eine grobe Pauschalverunglimpfung einfach niederträchtig und einfallslos. MfG J.Zwickl<br>----- Original Message -----<br>From: "Günter Wittek" <guenter.wittek@chello.at><br>To: "Lehrerforum" <lehrerforum@ccc.at><br>Sent: Friday, March 07, 2003 9:18 AM<br>Subject: LF: AW: Re: 2 Wochenstunden weniger<br><br><br>><br>><br>> Karl Digruber schreibt:<br>> "1) Das Kondkordat ist ein bilateraler Vertrag zwischen dem heiligen <br>> Stuhl und der Republik Österreich. Es genießt Verfassungsrang und kann <br>> nicht so einfach aufgelöst werden, wie das beispielsweise ein <br>> totalitärer Staat wie Nazi-Deutschland machte."<br>><br>> Der Weimarer Republik und der rechtsnachfolgenden Nazi-Diktatur ist <br>> die Kirchensteuer zu verdanken, die Nazis brachten deutsches Recht <br>> auch nach Österreich. Aber auch die Republik Österreich hat das <br>> Konkordat bestätigt und erweitert, u.a. auch die Regierung Kreisky. <br>> Nun aber soll es in dieser Legislaturperiode eine Überprüfung der<br>Verfassung<br>> geben, und da wird dies notwendigerweise ein Thema sein.<br>><br>><br>> Karl Digruber schreibt:<br>> "2) Religionslehrer sind auch Kollegen und Lehrerinnen und Lehrer, die<br>auch<br>> ein schützenswertes Interesse haben. Wenn hier gegen die Religion in <br>> der Schule (Stichwort Bezahlung des Staates dafür) geworben wird, dann <br>> sendet man eine klare Botschaft der Entsoilidarisierung, indem man <br>> einfach<br>manchen<br>> Kollegen sagt: "Wir brauchen euch nicht mehr, wir schieben euch aus <br>> dem öffentlichen Dienst ab." Ist das die Botschaft der <br>> sozialdemokratischen<br>Lehrer<br>> gegenüber einer ganzen Fächergruppe? Weit haben es die Sozis gebracht,<br>wenn<br>> das mehrere in der Partei tragen! Dann wird es nicht mehr lange dauern <br>> und man zieht einfach gegen andere Fächer oder Gruppen zu Felde."<br>><br>> Das haben Sie völlig missverstanden, Koll. Digruber!  Die <br>> Religionslehrer<br>sind<br>> in einer beschissenen aber "freiwilligen" Abhängigkeit gegenüber der<br>Kirche.<br>> Und sie werden von ihrem Arbeitgeber missbraucht, etwas anderes zu <br>> tun, als das, was ihre Aufgabe ist.  Nichts einzuwenden, wenn sie <br>> SchülerInnen Religion, Moral und Ethik vermitteln. Aber ein striktes <br>> Nein, wenn sie<br>sich<br>> wie Parteisekretäre der ÖVP benehmen und für diese unverhohlen und <br>> ungeniert Werbung betreiben, von der Kanzel Politik zu machen <br>> versuchen. Oder im Unterricht in der Volksschule Kindern sagen (das <br>> haben Eltern in einer SPÖ-Jahresversammlung in NÖ erzählt!), Gott habe <br>> sie nur dann lieb, wenn sie ihre Eltern überzeugen VP zu wählen.  -  <br>> Finden Sie das in Ordnung??  Wer das zulässt, dass mit religiösen <br>> Gefühlen von Schülern derart übel gespielt wird, der macht sich <br>> schuldig.  Dafür darf kein Platz sein an öffentlichen Schulen! Können <br>> Sie diesen Missbrauch abstellen? Wo bleibt denn die Gewerkschaft, die <br>> Religionslehrer vor solch<br>unmoralischen<br>> Aufforderungen zur Parteinahme schützt? Religionslehrer sind in ein <br>> Netz sozialer Kontrolle verstrickt, weil was sie tun, wird öffentlich<br>mitgehört,<br>> sie haben Erwartungen zu erfüllen.  Ich vermute, dass sich viele <br>> Religionslehrer im Stich gelassen fühlen von der GÖD, weil ihr <br>> Einfluss nicht ausreicht, um innerkirchliche Weisungen oder <br>> Empfehlungen oder Hirtenbriefe ... - was auch immer, was solches <br>> Verhalten auslöst, zu unterbinden. Und ganz rein und kirchenfreundlich <br>> argumentiert:  in Polen ist die Kirche viel stärker und angesehener, <br>> weil sie sich nicht für Parteizwecke instrumentalisieren lässt. Dank <br>> kommunistischer Vergangenheit!<br>>   G.W.<br>><br>><br>><br>><br>><br>> --<br>> Diese Liste wird vom Personal Computer Club (http://www.pcc.ac) <br>> betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein<br>e-mail<br>> an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im <br>> Nachrichtentext.<br><br>--<br>Diese Liste wird vom Personal Computer Club (http://www.pcc.ac) betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein e-mail an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im Nachrichtentext.<br>