Nachfolgend der apa- Beitrag zum heutigen Mediengespräch der UBG in Dornbirn. MkG, Eugen Drexel
APA0371 5 II 0272 XI 07.Mär 03
Schulen/Lehrer/Gewerkschaften/Vorarlberg
Unabhängige Bildungsgewerkschaft zerpflückt Regierungspolitik
Utl.: Einladung an GÖD zu gemeinsamen Aktionen gegen Bildungsabbau =
Bregenz/Dornbirn (APA) - Die in Vorarlberg entstandene Unabhängige Bildungsgewerkschaft (UBG) "zerpflückt" die Bildungspolitik der Regierung Schüssel II und spricht vom "Elefant im Porzellanladen". Das von Ministerin Elisabeth Gehrer (V) vertretene Programm sei ohne Reformperspektive, sondern bedeute "mit blumigen Worten verbrämten Bildungsabbau". Das Schlagwort "Bildungsoffensive" könne nur als Verhöhnung von Schülern, Eltern und Lehrern verstanden werden, kritisierten heute, Freitag, Elisabeth Lechner und Ekkehard Muther bei einem Pressegespräch der UBG in Dornbirn.
Die 27 bildungs- und schulpolitischen Maßnahmen des Regierungsübereinkommens würden bei Umsetzung "erneut einen gewaltigen Abbau bildungs- und schulpolitischer Errungenschaften bedeuten, ohne andererseits wirkliche Reformen zu bringen", befürchtet die UBG. Die Kürzung des schulischen Angebots unter dem Deckmantel der Entlastung für Schüler nennt die UBG ein "Spiel mit falschen Zahlen", weil beispielsweise bei der Stunden-Belastung Einheiten von 50 und 60 Minuten verglichen würden. Gehrer belüge die Öffentlichkeit, denn ihre propagierte Entlastung der Schüler sei in Wahrheit eine "Reduktion des Angebots, das noch dazu mit gefälschten Zahlen belegt werden soll".
Als "einzigen substanziellen Reformschritt" im Bildungsteil des schwarz-blauen Regierungsabkommens lassen Lechner und Muther die geplante Übertragung der Pflichtschullehrer-Gehälter in die Budgets der Länder gelten. Die Ankündigung stoße jedoch bei den Ländern auf Skepsis. Hingegen fehle jeder Ansatz zu Verbesserungen im Schulsystem wie die Korrektur von Fehlentwicklungen der vergangenen Jahre, insbesondere die Wiedereingliederung von Klassenvorstandschaft, Kustodiaten und Korrekturtätigkeiten in die Lehrverpflichtung sowie substanzielle Perspektiven wie die Reduktion der Klassenschülerhöchstzahlen.
Streiken will die UBG vorerst nicht, zunächst soll das Regierungsprogramm eingehend analysiert werden. An die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) richtet Lechner das Angebot zur Zusammenarbeit. "Wenn möglich", sollte es gemeinsame Aktionen gegen den Bildungsabbau geben. Wenn nicht, so Lechner, "müssen wir alleine etwas unternehmen".
(Schluss) ka/dru
APA0371 2003-03-07/13:03
071303 Mär 03
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