Als Einstimmung auf die Diskussion PENSIONEN - WOHIN?
G.W.
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Subject: LF: Arbeiten wir noch mit 70?


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Seite 16/17

Wie 100.000 Euro Verlust entstehen

Die einzelnen Maßnahmen des Pensionssparpakets summieren sich im Laufe des Ruhestands auch bei Durchschnittsfällen leicht auf 100.000 Euro und mehr.

Finanzminister Karl-Heinz Grasser will bis 2006 eine Milliarde Euro bei den Pensionen einsparen. Wenn alle Maßnahmen der ÖVP/FPO- Pensionspläne greifen, wird das Budget um ein Vielfaches entlastet. Dafür werden Pensionsbezieher im Laufe ihres Rentnerdaseins oft auf 100.000 Euro und mehr verzichten müssen. Das klingt zwar auf den ersten Blick nahezu unglaublich, ist aber durchaus der Normalfall, wie folgende Modellberechnungen zeigen.

EIN DRITTEL WENIGER. Hauptverantwortlich sind zwei Maßnahmen: Wer künftig nach 40 Jahren in Pension geht, verliert bereits durch die niedrigere Bewertung derVersicherungsjahre elf Prozent Rente. Außerdem wird der Durchrechnungszeitraum schrittweise von 15 auf 40 Jahre verlängert.

Jedes Jahr längere Durchrechnung kostet nach Berechnungen der Pensionsexperten im Schnitt etwa ein Prozent Pension. Bei 25 Jahren also ein Minus von 25 Prozent. Zusammen ergeben diese zwei Pensionsdaumenschrauben also bereits 36 Prozent Pensionskürzung. Ein durchschnittlicher männlicher Angestellter geht derzeit mit 1.701 Euro brutto in Pension. Eine Kürzung um 36 Prozent ergibt 612 Euro Pensionsminus im Monat. Bei 14 Zahlungen im Jahr ergibt dies 8.568 Euro Jahresverlust.

Ein 65jähriger Mann kassiert statistisch noch rund 16 Jahre lang Rente, was insgesamt einen Verlust von 137.088 Euro ergibt. Weibliche Angestellte starten zwar nur mit 872 Euro in Pension, trotzdem sind die Gesamtverluste kaum kleiner. 872 Euro minus 36 Prozent bedeuten eine Pensionskürzung von 314 Euro im Monat oder 4.396 Euro im Jahr. Die durchschnittliche Lebenserwartung einer 60jährigen beträgt etwa 24 Jahre. 4.396 Euro mal 24 ergeben 105.504 Euro Gesamtverlust.

In Wirklichkeit wird das Schüssel-Grasser Pensionspaket noch teurer. Erstens sind noch gar nicht die Verluste durch die höheren Abschläge für den vorzeitigen Pensionsantritt berücksichtigt. Deshalb drohen vor allem im Falle der Frühinvalidität extrem tiefe Einschnitte. Und wer einen besonders unruhigen Einkommensverlauf hat - etwa wegen Zeiten der Babypause -, verliert durch die verlängerte Durchrechnungszeit weit mehr als die durchschnittlichen 25 Prozent Abschlag. Dazu kommt die Abschaffung der Frühpension wegen langer Arbeitslosigkeit. Wer künftig das Pech hat, kurz vor der Rente auf die Straße gesetzt zu werden, muß bis zur Pension mit dem neuen Altersübergangsgeid i(in Höhe des Arbeitslosengelds) auskommen. Schließlich wurde ein wichtiger Faktor, die künftigen Erhöhungen der Gehälter, noch gar nicht berücksichtigt. Beispiel: Bei Pensionsantritt 2033, also in 30 Jahren, wären aus 1.701 Euro Pension bei nur zwei Prozent jährlicher Inflationsabgeltung bereits 3.099 Euro geworden - und die Pensionslücke beträgt schon 1.116 Euro im Monat oder 15.620 Euro Jahr für Jahr.




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