Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wolfgang Mähr schrieb:
> Ohne den Religionsunterricht in Frage stellen zu wollen: Geklärt
> gehört jedenfalls, ob in den "Vorbildländern" unserer Frau
> Bundesministerin der Religionsunterricht bei der Bestimmung der
> Gesamtstundenzahl mitgezählt wird oder nicht.

Religionsunterricht wurde in manchen Ländern mitgezählt, in den meisten aber nicht. Für einen seriösen Vergleich sollte man ihn also harausrechnen.

Im OECD-Schnitt gibt es auch deutlich weniger Stunden Sport und Kunst. Ich bin aber nicht der Ansicht, dass dadurch unsere Schüler mehr belastet wären als andere.

Übrigens ist die OECD-Studie, die als Vorwand für die Sparmaßnahme dient, der reinste Datenmüll. Ich habe eine - meiner Ansicht nach seriöse - Berechnung der Stunden, die österreichische Schülerinnen und Schüler im Unterricht verbringen, als Excel-Datei (23kB) auf die Homepage der VCL (Vereinigung christlicher Lehrer) NÖ gestellt:

www.oepu-noe.at/vcl

Meine Berechnung ist derjenigen von Koll. Neidhart (vor ein paar Tagen im Lehrerforum) ähnlich, geht aber von der bei uns üblichen 6-Tage-Woche aus und berücksichtigt neben allen im heurigen Schuljahr unterrichtsfreien Tagen auch, dass die meisten Klassen auf Schulveranstaltungen fahren, dass hin und wieder Stunden entfallen und nicht suppliert werden etc.

Das Ergebnis: Wir haben schon jetzt deutlich weniger Stunden als der OECD-Durchschnitt.

Das ist auch nicht überraschend, denn bei uns ist der Unterricht in der Altersgruppe, um die es in der Studie geht, in den meisten Fällen zu Mittag zu Ende.

Dass z.B. Finnland trotzdem noch weniger Stunden hat, liegt daran, dass individuelle Förderstunden, die es dort in hohem Ausmaß gibt, bei der Studie nicht mitgezählt wurden.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Friebel
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