Ich schlage vor, den Religionsunterricht, der in Österreich eine ganz spezifische Entwicklung erfahren hat, aus der laufenden Diskussion heraus zu halten. Ob er nun gut oder schlecht, tendenziös oder aufklärerisch durchgeführt wird, ist insofern unerheblich, als er für beabsichtigte Stundenkürzungen nicht zur Verfügung steht. Freilich können wir darüber diskutieren, ob es nicht flächendeckend an allen Schulen die Alternative Religionsunterricht oder Ethikunterricht geben sollte (was ich befürworten würde), doch diese Maßnahme würde die Frau Ministerin Geld kosten -- und zwar eine schöne Stange, wenn ich die vom Religionsunterricht Abgemeldeten und die Konfessionslosen zusammen rechne -- und keineswegs Geld sparen helfen.
Was die Gehrersche Einsparungsoffensive betrifft, so kann ich nur hoffen, dass an den einzelnen Schulen nicht bereits in voraus eilendem Gehorsam eingesetzte, sich selbst ausbeutende Arbeitsgruppen tätig sind, die Vorschläge entwickeln, wo an der eigenen Schule eingespart werden kann. Diese würden über kurz oder lang zur selben Entscheidung gelangen wie das Ministerium der die Landesschulräte, wenn diese entscheiden müssten: Da Religion, Sprachen, die heilige Kuh Informatik und Geographie auf Grund der Verbindung mit Wirtschaftskunde tabu sind, werden ME, BE und Werken und eventuell noch eine Turnstunde dran glauben müssen. Dass so ein Ergebnis die Perversion der "Entlastung" der SchülerInnen wäre ist jedem/r klar, doch im Ministerium wird für diesen Fall sicher bereits an einem neuen "Argument" gebastelt.
K Forstner
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