Dearborner Aktivist

Aufregung um Schüler-T-Shirt

http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artikel=artikel225.ph
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Von Marketing versteht Bretton Barber mit 16 Jahren schon einiges. Die Botschaft auf seinem T-Shirt ist jedenfalls massenwirksam und
unmissverständlich: International Terrorist, dazu ein Foto von George W. Bush. Pech nur, dass der Friedenskämpfer noch zur Schule geht. Prompt kam denn auch der Vizerektor der Dearborn Heights High School in Michigan auf Barber zu und wies ihn an, entweder das T-Shirt auszuziehen oder nach Hause zu gehen. Begründung: Unter den vielen Schülern arabischer Abstammung wolle man die Diskussion um den Irak–Krieg nicht anheizen.

Barber ging ganz gelassen nach Hause und nutzte die plötzliche Freizeit zu einer kleinen Medienkampagne. In Zeiten der Kriegsvorbereitung schaffte er es gar bis in die New York Times. Hier und in anderen Blättern pochte er auf sein Recht, während der Schulzeit die Mitglieder der Bush-Regierung für 1000 getötete Zivilisten in Afghanistan als Terroristen zu bezeichnen.

Ob er das wirklich darf, ist unter Juristen freilich umstritten. 1969 traf der US-Supreme Court eine Grundsatzentscheidung, als Schüler mit schwarzen Armbinden gegen den Vietnamkrieg protestierten. Damals urteilten die Richter, Pennäler würden ihr Recht auf Meinungsäußerung nicht an der Schulpforte abgeben – erlaubten Schulen aber gleichzeitig, disziplinarische Maßnahmen zu treffen, wenn der Schulbetrieb gefährdet sei.

Barber hat die Entscheidung auch gelesen: Als seine Rektorin ihm nun eine abweichende Meinung zum Urteil vorlas, der zufolge Schulen sehr wohl die freie Rede kontrollieren dürften, hörte er sich das gelassen an. Wie empörend er einen solchen Trick findet, sagte er erst nach dem Gespräch – gegenüber den Medien.




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