Da staune ich aber, dass gerade der liebe Kollege,
der uns die Notwendigkeit der Abfangjäger näherbringen will, jetzt die Frage der Finanzierbarkeit stellt.
Die zwei neuen Studien, die am Institut für Psychologie der
Uni Wien im Rahmen des Forschungsprogramms "Arbeitszeit für
die Schule" erstellt wurden, ergab, dass die meisten Schüler ein bis zwei Stunden pro Woche mit einer Nachhilfe lernen. Die Elternvereine haben berechnet, wie viel dieses Nachlernen den Eltern kostet. Mag sein, dass man marginal diesen Beterag durch bessere Schullaufbahnberatung reduzieren kann. Es bleiben aber immer noch genug zusätzliche Aufgaben, die nur von der Schule und in der Schule sinnvollerweise erbracht werden können. Österreich muss sich das leisten. Die Ausgaben des Staates werden dazu beitragen, die Ausgaben der Eltern reduzieren zu können. Damit bleibt den Familien mehr Geld zur Verfügung. Soll das Ihrer Meinung nach mit allen Mitteln verhindert werden?
Bildung darf kein Privileg sein! Es darf nicht sein, dass nur die Schüler leichter weiterkommen, deren Eltern sich die zusätzliche private Nachhilfe leisten können.
Österreich ist aber nicht reich genug, dass wir es uns leisten könnten oder leisten sollten, viele ungeförderte Talente durch einen Mangel an Zuwendung und Aufmerksamkeit verkommen zu lassen.
Wir wissen, wie wir bessere Ergebnisse erzielen können. Daher liegt es jetzt in der politischen Verantwortung, die Erkenntnisse auch zum Nutzen der Betroffenen umzusetzen.
G.W.
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: "Josef Zwickl"
An: "Günter Wittek" ;
"Lehrerforum"
Betreff: LF: Re: Fw: Studie zeigt Handlungsbedarf
: Die Vorschläge Kuntzls sind an und für sich gut. Jedoch stelle ich mir schon
: die Frage, wie das finanziert werden soll.
: Darüber hinaus glaube ich, dass viele Nachhilfestunden entfallen könnten,
: wenn mehr Eltern für ihre Kinder die r i c h t i g e Schultype wählen
: würden.
: MfG
: J.Zwickl
:
----- Original Message -----
: From: "Günter Wittek"
: To: "Lehrerforum"
: Sent: Wednesday, March 12, 2003 10:36 PM
: Subject: LF: Fw: Studie zeigt Handlungsbedarf
:
: >
: > Ein Vorschlag, der eigentlich von allen Schulpartnern mit großer
: > Zustimmung aufgenommen werden müsste - ausgenommen von denen,
: > denen es einzig nur um das Sparen ím Bildungsbereich geht.
: > G.W.
: >
: >
: > ---
: > OTS0039 5 II 0229 SPK0006 12.Mär 03
: >
: > SPÖ/Kuntzl/Nachhilfestunden/Familie
: > Kuntzl fordert Maßnahmen zur Reduktion der Nachhilfestunden
: > Utl.: Familien entlasten, Chancengleichheit fördern
: >
: > Wien (SK) Akuten Handlungsbedarf sieht SPÖ-Familiensprecherin Andrea
: > Kuntzl angesichts einer neuen Studie, wonach bereits jeder vierte bis
: fünfte
: > Schüler in Österreich Nachhilfeunterricht braucht, und zwar sowohl Haupt-
: > als auch AHS-Schüler. "In Österreich werden jährlich 116,3 Millionen Euro
: > für Nachhilfestunden ausgegeben. Dies bedeutet eine finanzielle Belastung,
: > die den Familien nicht zumutbar ist und die Kinder finanziell schwächerer
: > Eltern benachteiligt", so Kuntzl Mittwoch gegenüber dem Pressedienst der
: > SPÖ, die darum umgehend bildungs- und sozialpolitische Maßnahmen zur
: > Entlastung der Familien fordert.
: >
: > Es könne nicht angehen, so die SPÖ-Familiensprecherin, dass ein
: > erfolgreicher Bildungsabschluss von der Finanzkraft der Eltern abhängig
: sein
: > soll, denn erwiesenermaßen würden Nachhilfestunden die Familien sehr teuer
: > zu stehen kommen. Zur Vermeidung dieser Kosten fordert Kuntzl eine
: > Entlastung des Familienbudgets durch kostenlose Förderkurse, eine
: Reduktion
: > der Klassenschülerhöchstzahl und den Ausbau des Angebots an
: Ganztagsschulen
: > bzw. die verstärkte Einführung qualitätsvoller Nachmittagsbetreuung in den
: > Schulen. Dass es einen Zusammenhang zwischen ganztägig geführten
: Schulformen
: > und guten schulischen Leistungen gibt, belege im übrigen Finnland mit
: > seinem großartigen Abschneiden bei der PISA-Studie.
: >
: > Schulische Nachmittagsbetreuung, dazu gehöre neben Lernbetreuung auch
: > eine gute Freizeitbetreuung, helfe aber nicht nur, die Nachhilfestunden zu
: > reduzieren und damit den Familien sparen, sondern verbessere zugleich auch
: > die Chancen der Frauen auf dem Arbeitsmarkt, so die SPÖ-Familiensprecherin
: > abschließend.
: >
: > OTS0039 2003-03-12/10:05
: > 121005 Mär 03
: >
--
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