Guten Tag!
Es folgt ein Beitrag aus der Frankfurter Rundschau vom 15 03 02, aus dem wir in Österreich dreierlei für unsere leidige Diskussion über die SchülerInnenstunden-Statistik, das Streichen von zwei Einheiten und das geplante Freisetzen von LehrerInnen bei uns festhalten können (im Artikel sind die Hervorhebungen von mir):
- In den allermeisten Ländern Deutschlands gibt es die Matura nach 13
Schuljahren: die Zahl der Stunden, die die (armen deutschen) SchülerInnen bis zum Abitur in der Schule "sitzen" (Gehrer), ist daher in Summe sicher höher als bei uns.
- Die CDU möchte die Schulzeit bis zum Abi von 13 auf 12 Jahre verkürzen: dazu müssen nach Einschätzung der deutschen Gesinnungsgenossen unserer Frau Minister bis zur Klasse 11 zwei bis drei Wochenstunden pro Jahrgang zusätzlich eingeführt werden.
- Um dies zu ermöglichen, müssen allein in Baden-Württemberg etwa 500 LehrerInnen neu eingestellt werden.
Wir in Österreich gehen den entgegengesetzten Weg, kürzen beliebig Unterrichtsstunden und damit Lehrinhalte und Lernzeiten, verlängern 2l-Verträge nicht und verbarrikadieren unsere langsam vergreisenden Kollegien gegen pädagogisch gut ausgebildete und energiegeladene Newcomer. Frau Minister "Ich habe ein Budget zu sanieren und damit basta" Gehrer führt die österreichische Schule sehenden Auges auf den Platz im PISA-Ranking, den Deutschland jetzt inne hat.
Timo Davogg
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CDU verspricht Lehrer und kürzere Schulzeit
Klausur-Tagung wiederholt das Ziel, für jede der 500 neuen Stellen zwei alte zu streichen
Die CDU-Landesregierung will in den nächsten fünf Jahren 500 zusätzliche Lehrer einstellen und das Abitur nach zwölf Schuljahren einführen. Darauf haben sich Fraktion und Landesvorstand der CDU in einer dreitägigen Klausurtagung in Rotenburg an der Fulda geeinigt.
Von Matthias Bartsch
ROTENBURG. Die Bildungspolitik werde trotz der angespannten Haushaltslage weiterhin Priorität haben, kündigte CDU-Fraktionschef Franz Josef Jung nach der Klausurtagung am Freitag an. MIT 500 NEUEN LEHRERSTELLEN soll die von der Landesregierung versprochene "Qualitätsgarantie" erfüllt werden. Künftig werde gewährleistet, dass der im Stundenplan vorgesehene Unterricht auch bei Krankheit des Lehrers stattfinden kann. Die Grundschulen würden verpflichtet, den Unterricht von der ersten bis zur letzten Stunde sicherzustellen. In der Sekundarstufe eins (fünfte bis zehnte Klasse) müssten die Schulen bereits am ersten Krankheitstag eine Vertretung stellen können. Spätestens vom dritten Tag an müsse in den Vertretungsstunden Fachunterricht erteilt werden.
ZUDEM WÜRDEN WEITERE LEHRKRÄFTE GEBRAUCHT, um den Unterricht in Grundschule und Sekundarstufe eins auszubauen. Dies sei eine Voraussetzung für die geplante Schulzeit-Verkürzung auf zwölf Jahre. BIS ZUR KLASSENSTUFE ELF sind nach Einschätzung der CDU PRO JAHRGANG ZWEI BIS DREI WOCHENSTUNDEN MEHR ALS BISHER NÖTIG, damit die Streichung des 13. Schuljahres ohne einen Verlust an Unterricht erfolgen kann. Nach CDU-Planung sollen spätestens im Jahr 2008 alle Fünftklässler in gymnasialen Schulzweigen auf dem Weg zu einem verkürzten Abitur sein. Das bedeutet, dass spätestens von 2016 an alle hessische Abiturienten eine Regel-Schulzeit von zwölf Jahren hinter sich haben.
Unklar ist jedoch, wie die zusätzlichen Lehrer angesichts der knappen Kasse und der hohen Verschuldung Hessens bezahlt werden sollen. Jung kündigte "Kürzungen in anderen Bereichen" an. Ziel sei es, für jeden neuen Lehrer zwei Personalstellen woanders in der Landesverwaltung zu streichen. Wo genau er noch Kürzungsmöglichkeiten sieht, sagte er jedoch nicht: Darüber werde noch diskutiert. (...)
Der gesamte Artikel findet sich unter
http://www.fr-aktuell.de/ressorts/frankfurt_und_hessen/frankfurt/?sid=0d9032
1414ede45c4bdac08926476378&cnt=174052
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