Krabbeln gen Harvard
Elitekindergärten in New York bereiten die Kleinen auf große Karrieren vor. Die Plätze sind umkämpft, Millionenspenden derzeit unerwünscht
Von Sandra Irlenkäuser
Sie warten vor der Tür auf ihr Vorstellungsgespräch. Sie haben die besten Zeugnisse, die eindrucksvollsten Empfehlungsschreiben, die einflussreichsten Beziehungen. Sie haben alles, was einen nach Harvard bringt. Und sie haben ihren Schnuller, falls sie zwischendurch heulen. Sie sind zwei Jahre alt.
Sophia hat es geschafft. Sie ist in jene Krabbelgruppe aufgenommen worden, in die alle wollen. Sie ist in der 92nd Street Hebrew Association for Young Men and Young Women Nursery School, kurz „Y“ genannt. Das Y liegt in der Upper East Side von Manhattan, in der Nachbarschaft von Central Park und Fifth Avenue. Hierher schicken Woody Allen und Michael J. Fox ihre Kinder. Mit Sophia und all den anderen sollen sie direkt Richtung Harvard krabbeln, das Y ist eine Kaderschmiede für Kleinkinder. Jeden Morgen wird Sophia von ihrer Mutter in einer Limousine vorgefahren, wie die meisten anderen Kinder auch. Ab halb neun stauen sich vor dem Y die schwarzen Wagen mit den abgedunkelten Scheiben, wie man sie von Filmpremieren in Hollywood kennt. Allerdings steigen hier Kinder aus. Und wer noch nicht laufen kann, wird vom Chauffeur in den Kindergarten getragen.
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http://www.zeit.de/2003/13/B-Kindergarten-USA
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Helle in der Maternelle
Belgische Vorschulkinder lernen in der École maternelle spielend Fremdsprachen, Lesen und Schreiben
Von Petra Pinzler
Guten Tag, ich bin die Wetterfrau…“ Das kleine Mädchen druckst ein wenig herum, bis Sébastien, der Kindergärtner, ihre Hand nimmt und hilft: „Heute ist … na?“ Schließlich flüstert sie schnell: „Heute ist Mittwoch, der 29. Januar, und es ist wolkig.“ Dann drängelt sie sich wieder auf die kleine Bank zwischen die anderen Kinder. Alle klatschen.
Jeden Morgen übt Sébastien Rabinowicz mit seinen Dreijährigen Datum, Wetter und Jahreszeit. Ein Kind darf auf dem Kalender die Zahlen des Datums durchstreichen, ein anderes klebt das Wetterzeichen daneben. Heute hängt dort eine dicke Wolke. „Sie sollen lernen, dass es Zeit und Jahreszeiten gibt“, erklärt der Kindergärtner und sagt dann: Drüben bei den Größeren könne man sehen, wie viel die Kleinen in zwei Jahren wissen werden.
Ganztägig betreut zum Nulltarif
Ein normaler Mittwoch in der École No. 10 in Brüssel. Schule Nr. 10 ist eigentlich ein Kindergarten, an den sich im selben Gebäude die Schule Nr. 9 für die Grundschulkinder anschließt. In Belgien ist das nicht ungewöhnlich. Anders als in Deutschland sind Kindergärten dort ein fester Teil des Schulsystems, und 95 Prozent aller belgischen Kinder im Kindergartenalter besuchen auch einen solchen. Was sich unter Bildungspolitikern und Eltern hierzulande erst langsam herumspricht und deutschen Erzieherinnen nun in Fortbildungen beigebracht werden soll, ist vielen Nachbarländern dabei seit langem bekannt: Die Jahre vor der offiziellen Einschulung sind zu wichtig, um sie allein mit Spielen, Basteln und Kuscheln zu verbringen.
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http://www.zeit.de/2003/13/B-Ecole_Maternelle
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