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HTL-Maturanten häufiger ohne Job als AHS-Abgänger
LINZ/GRIESKIRCHEN. Eine Statistik vom Arbeitsmarktservice birgt politischen
Sprengstoff: Abgänger berufsbildender, höherer Schulen (BHS) sind häufiger arbeitslos als Maturanten von Gymnasien (AH S).
Karl Plasser, Direktor des BORG Grieskirchen, recherchierte nach einem Bericht in einem Wirtschaftsmagazin und kam aus dem Staunen nicht heraus. Korrigiert um die unterschiedlich hohen Zahl der Absolventen von BHS und AHS ergibt sich folgende Situation: Im Jahr 2000 entfielen auf einen arbeitslosen Gymnasiasten eineinhalb arbeitslose BHS-Abgänger.
Aufs falsche Pferd gesetzt?
"Die Wahrscheinlichkeit, nach der BHS arbeitlos zu sein, ist um die Hälfte größer als nach der AHS", schlussfolgert Plasser, der sich um die Brisanz der Information bewusst ist (siehe untenstehendes Interview).
Nun sind Debatten zu erwarten, ob die von der Politik stark forcierten Höheren technischen Lehranstalten mit den verschiedensten Fachrichtungen tatsächlich marktkonforme Ausbildung anbieten.
Nun besseres Verhältnis
Das Verhältnis von arbeitslosen AHS- und BHS-Abgänger besserte sich zwar von 1,5 im Jahr 2000 auf 1:1,39 (2001) und 1:1,19 im vergangenen Jahr. Dennoch zeigt die aktuelle Arbeitslosenstatistik für den Februar 2003 ein ernüchterndes Bild: Die Zahl der Jobsuchenden Gymnasiasten stieg gegenüber Februar 2002 um 3,7 Prozent. Bei den HTL-Abgängern lag das Plus bei 11,9 Prozent. Die Zuwächse bei den Absolventen von HAK und HBLA betragen immerhin noch 8,1 beziehungsweise 9,6 Prozent.
AHS nicht in der Statistik
Kommentar von Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer: "AHS-Maturanten fehlen darin, weil sie nach der Matura im Gegensatz zu Abgänger von HTL und HAK mit einem Studium beginnen und keine Jobs suchen." Wirtschaftsvertreter fordern von Enzenhofer weiterhin, junge Menschen in technischen Berufen auszubilden.
OÖNachrichten vom 27.03.2003
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