Toller Artikel. Vor allem so informativ. Erich Witzmann hat halt einfach ein Gspür für das, was unter den Nägeln brennt.

K Forstner


----- Original Message -----
From: "Timo Davogg"
To: "Lehrerforum"
Sent: Friday, March 28, 2003 12:43 AM
Subject: LF: Wie steht es mit Latein und Griechisch?


> http://www.diepresse.com/default.asp?channel=w&ressort=bi&id=344933
>
> Die Klassiker bleiben konkurrenzfähig
>
> Der Unterricht soll gekürzt werden. Und wie steht es mit Latein und
> Griechisch?
>
> VON ERICH WITZMANN
> ----------------------------------------------------------------------
> ----
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> ----
>
> "Mens sana in corpore sano." Susanne Brandsteidl antwortet prompt auf
> die Frage, welchen Latein-Spruch sie gerade parat hat. Dann kommt der
> zweite
> Anlauf: "Oder soll ich sagen: Veni, vidi, vici?" Susanne Brandsteidl,
> Präsidentin des Wiener Stadtschulrates, bekennt sich zur antiken Sprache.
> "Dass ich ein Fan des Lateinunterrichts bin, ist allgemein bekannt",
> erklärte sie unlängst bei der Siegerehrung nach der "Wiener
> Latein-Olympiade". Sie befürworte deswegen Latein, "weil das Fach
> grundlegend für die Bildung ist und sich in Konkurrenz mit anderen
> Gegenständen behauptet."
>
> 66 Wiener Gymnasiasten haben sich an dem Landesbewerb in Latein
> beteiligt, neun in Griechisch. Und "Die Presse" hat wie in den Jahren
> zuvor einige Sieger mit Jahres-Abonnements geehrt.
>
> Tatsache ist, dass an Österreichs Gymnasien die Latein-Langform (ab
> der 3.
> AHS-Klasse) - obwohl Regelschulform - zugunsten der Kurzform (ab der 5.
> Klasse) zurückgeht. Diese Kurzform wird als Schulversuch akzeptiert. In
Wien
> soll dies in geringerem Ausmaß der Fall sein. Die Entscheidung wird
> den Schülern und Eltern in den zweiten Klassen abverlangt: gleich
> Latein und
ab
> der fünften Französisch - oder umgekehrt.
>
> Irmgard Kirk, Organisatorin der Latein- und Griechisch-Olympiade,
> glaubt, dass es auch auf die Schule ankommt. "Wenn in einer Schule A
> gesagt wird
und
> auch A gemacht wird, akzeptieren das die Eltern." Das heißt: Eine
> starke Direktion legt sich das Profil einer Latein-Schule zu. In Kirks
> Schule,
dem
> privaten Albert-Magnus-Gymnasium in Wien 18, steht Latein ab der
> dritten Klasse in direktem Konkurrenzkampf mit der lebenden
> Fremdsprache Französisch. Die Eltern der Zweitklassler werden in einer
> Informationsveranstaltung über das jeweilige Fach aufgeklärt. "Mit dem
> Argument, Latein wird an der Universität benötigt, kommen wir nicht
> mehr an", weiß die Latein-Professorin. Die Frage lautet: Ist das Fach
> gut oder schlecht für das Kind?
>
> In diesen Elternabenden will Irmgard Kirk daher jenes Gefühl
> vermitteln,
mit
> dem sie bei den Schülern Erfolg hat. Fallen nämlich in den zweiten
> Klassen Supplierstunden an, dann nutzen Französisch-Professoren und
> Lateiner - durchaus in Absprache - diese Stunden, um die Mädchen und
> Burschen von
ihrem
> Fach zu überzeugen. "Da halte ich natürlich keinen Vortrag" erzählt
> Kirk, "ich schlage einfach das erste Latein-Buch auf, wir beginnen zu
> übersetzen und bekommen das locker hin." Dann erhalte sie Kommentare
> wie "da ist auch Spaß dran" oder "da wird man ja herausgefordert". Sie
> ist sicher, dass Latein kein sterbendes Fach wird.


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