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Ab Herbst beginnt Stundenreduktion
Ministerin Gehrers Verordnung zur Entlastung der Schüler geht heute, Montag, in Begutachtung.
Umstrittene Schulstundenreduktion |© Die Presse (Lukawinsky)
Wien (hes/red.). Einerseits sollen die Schüler entlastet werden, andererseits wird im Bildungsministerium versucht, Kündigungen von Lehrern zu vermeiden. Die Verordnung des Ministeriums, mit der die Weichen für die umstrittene Reduktion der Schulstunden gestellt werden, geht am heutigen Montag in Begutachtung.
Vorgesehen ist, in der Unterstufe des Gymnasiums die Unterrichtszeit von 126 verpflichtenden Wochenstunden auf 120 zu reduzieren, in den vier Klassen Hauptschule von derzeit 127 auf 120 Stunden. An der Oberstufe der Gymnasien und an Berufsbildenden Höheren Schulen sollen die Kinder um zwei Wochenstunden weniger die Schulbank drücken.
Lehrervertreter befürchten wegen der Streichung von Stunden einen Personalabbau. Im Ministerium wird auf Anfrage der "Presse" beruhigt: Zentrales Anliegen von Ministerin Elisabeth Gehrer sei es, diese Kürzungen allein durch die in Pension gehenden Lehrer abzufangen. Ob allerdings genug Lehrer schon im Herbst in Pension gehen, um die Reduktion im vollen Umfang zu ermöglichen, blieb bis zuletzt unklar. Voraussichtlich wird die Stundenreduktion daher gleitend heuer ab September in Kraft treten.
Die Bedenken bei den Lehrern sind nicht zerstreut. Die AHS-Gewerkschaft hat bereits für 9. April aus Protest einen "Schulpartnertag" angekündigt. Offiziell wird die Aktion jetzt als Dienststellenversammlung an den einzelnen Schulen definiert, wie der Vorsitzende der AHS-Lehrergewerkschaft, Helmut Jantschitsch, erklärt. Geplant sind dabei Diskussionen mit Eltern- und Schülervertretern. Logische Konsequenz sei daher, dass es keinen Unterricht geben wird.
Im Bildungsministerium wird dieser Entfall des Unterrichts als "problematisch" eingestuft. Für die in Vorarlberg stark verankerte Unabhängige Bildungsgewerkschaft wäre hingegen ein Streik aller Schultypen am 9. April das einzig wirksame Protestmittel.
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