Guten Abend!
Während in Österreich Stunden gekappt werden, ist man sich in Deutschland (über Parteigrenzen hinweg) einig: nicht weniger, sondern mehr Schule, mehr Stunden entsprechen der veränderten Lebens- und Familienwirklichkeit der
SchülerInnen; Ganzagsschule sei ein wichtiger Punkt der Familien- und
Frauenpolitik; und schließlich könne die Wirtschaft nicht auf gut ausgebildete Frauen verzichten, die mangels Kinderbetreuung den beruflichen Wiedereinstieg hinaus schieben.
Das jedenfalls meint das christliche Wochenmagazin "Rheinischer Merkur" in seiner Ausgabe vom 4. April
Grüße sendet
Timo Davogg
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http://www.merkur.de/aktuell/la/bi_031401.html
GANZTAGSSCHULE / Regierung und Länder wollen den Ausbau gemeinsam voranbringen
Das reine Kunststück
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Wahrscheinlich gibt es derzeit kein anderes Thema in Deutschland, bei dem sich die Öffentlichkeit so einig ist wie bei der Ganztagsschule: Wir brauchen sie. Am besten flächendeckend, sagen 56 Prozent der Bundesbürger; auf jeden Fall aber mehr davon. Zum einen, wie Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn betont, „um die Mängel im Schulwesen konsequent und schnell zu beheben“. Zum andern, um mit der Lebenswirklichkeit Schritt zu halten, denn nicht erst in den allerletzten Jahren haben sich Arbeitsbedingungen und Familienstrukturen so verändert, dass die traditionelle Halbtagsschule oft nicht ausreicht, um die Kinder angemessen zu bilden, zu erziehen und zu betreuen. Gewiss, Erziehung ist nicht primär Aufgabe von Schule, die obliegt den Eltern; aber Schule gelingt dann am besten, wenn sie auch eine „soziale Anstalt“ ist. Doch Ganztagsschule ist nicht nur bildungspolitisch geboten, sondern auch ein sinnvolles Instrument der Familien- und Frauenpolitik. Der Berliner Soziologe Hans Bertram beklagt, dass die Geburtenrate in Deutschland – 1,4 Kinder – auch deshalb so niedrig ist, weil „Bildungssystem und Berufsleben extrem unflexibel organisiert sind“. In den USA (2,1 Kinder), aber auch etwa in Frankreich und Großbritannien entscheiden sich Frauen öfter und vor allem früher für Kinder, weil der Nachwuchs von der Krippe bis zum Schulabschluss ausreichend betreut wird, die Mütter also voll im Berufsleben bleiben können, auch wenn die Familie nicht auf das Einkommen angewiesen ist. Zudem ist es ökonomisch widersinnig, dass Frauen eine Kinderpause machen müssen, weil es an Hort- und Ganztagsschulplätzen fehlt. Die Wirtschaft plädiert nicht zuletzt für den Ausbau von Ganztagsschulen, weil sie die gut ausgebildeten jungen Mütter braucht.
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