Falls ich den Kollegen Davogg richtig verstanden habe, zielt er darauf ab, daß mir 1) einerseits eine Stoffeinschränkung legitim erscheint (Wahl zwischen 7. und 8. Klasse), während ich andererseits 2) eine solche bei der fächerübergreifenden Matura kritisiere.

Ad 1) Es ist tatsächlich systemwidrig, sich (nach der noch gültigen Ordnung) im Gymnasium mit dem Stoff eines einzigen Jahres für eine vertiefende Maturaprüfung zufrieden zu geben. Die Verantwortung dafür tragen aber jene, die die WPF dort mit nur 8 Stunden dotiert haben.
Andererseits: Ich kam im Vorjahr im WPF Englisch 7. Klasse auf 22 Kernfragen, heuer in der 8. Klasse werde ich auf 18 kommen. Müßte ich beide Klassen zusammenfassen, würde ich jedoch nicht einfach auf 40 aufaddieren, weil mir das zuviel erschiene, sondern einschränken: Die Stoffmenge wäre sonst im WPF höher als im Hauptfach Englisch, und das kann es wohl auch nicht sein.
Ein weiterer Aspekt: Es gibt ja im Gymnasium auch einige - wenn auch bei uns nicht viele - Schüler, die ihre 8 Stunden WPF aus 2 x 2 + 2 x 2 erreichen. Wie soll ich denen erklären, daß sie für die gleiche Prüfung doppelt soviel lernen müssen wie ihre Kollegen? Die kriegen also schon aus Gründen der (vergleichenden) Gerechtigkeit eine Stoff-Einschränkung.

Ad 2) Zu den Stoffeinschränkungen bei der fächerübergreifenden Matura habe ich mich andernorts geäußert (in der Replik zu Koll.
Schlögl: "faecheruebergreifend").

Erich Wallner




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Timo Davogg [mailto:t.davogg@aon.at]
Gesendet: Donnerstag, 3. April 2003 00:40
An: Erich Wallner; 'Lehrerforum'
Betreff: Re: Re: Wahlpflichtfächer -- So einfach ist die Welt

Lieber Kollege Wallner,

Sie schreiben einerseits:

"Das Zuckerl für sie(d.s.die ÜberbucherInnen) besteht darin, daß sie sich aussuchen können, ob sie über den Stoff der 7. oder der 8. Klasse Matura machen wollen."

Andererseits meinen Sie:

"(...), z.B. Französisch - Philosophie: (...). Anstatt die ganze Philosopie auf Deutsch zu prüfen, wird also ein kleiner Teilbereich davon auf Französisch geprüft"

Ich kann Ihre Argumentation hier nur schlecht nachvollziehen, noch dazu wenn man weiß, dass "vertiefend" Maturierende ein oder zwei Jahre in den WPGs auf die Matura vorbereitet wurden, "Fächer übergreifend" Maturierende jedoch nie auch nur eine Stunde Vorbereitung auf diese Form der Schwepunktmatura erleben dürfen.

Grüße sendet
Timo Davogg



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