Und hier zur Information bzw. als Anregung für ähnliche Aktivitäten in anderen Bundesländern der Brief der HS 4 in Villach an die GÖD - APS Mit solidarischen Grüßen Reinhilde Schütz
An die Vorsitzenden der GÖD-Sektion APS
Walter Riegler und Herbert Modritzky
Wipplingerstr. 35/III (Fax 53444/452)
1010 Wien
WIR PFLICHTSCHULLEHRER/INNEN FORDERN ENDLICH WIRKSAME UND KONSEQUENTE MASSNAHMEN GEGEN DEN BILDUNGSABBAU!
Das Bildungsministeriums will auch in den Volks- und Hauptschulen Unterrichtsstunden (2 bzw. 7) einsparen. Ziel ist der weitere Abbau von Planstellen und keineswegs die Entlastung der SchülerInnen oder gar - wie es u. a. besonders zynisch behauptet wurde - "die Schärfung des Schulprofils". Die Streichung wird dazu führen, dass mehr Lernarbeit von der Schulzeit in die Freizeit der SchülerInnen verlagert wird. Notwendige Übungsphasen bzw. die musisch-kreativen Fächer werden weiter reduziert. Begründet wird sie mit - falschen - Argumenten: mit nicht nachvollziehbaren Daten und OECD-Zahlen (z.B. Ungereimtheiten bei der Einrechnung von Religionsunterricht und unverbindlichen Übungen,....). Selbst Ministerin Gehrer erklärte in der ZIB 2 vom 3. März, dass die Erhebungsbasis "...noch von Experten überprüft werden müsse". In immer schnellerem Tempo und immer dickeren Scheiben soll unser gut funktionierendes öffentliches Schulsystem (genauso wie die sonstige öffentliche Daseinsvorsorge) abmontiert werden. Um die Dramatik der Situation vor Augen zu haben - die Aufzählung der wichtigsten Einschnitte:
* erste Stundenkürzungen gleich nach dem EU-Beitritt,
* Verminderung der Werteinheiten,
* jahrelang nicht erfolgte Inflationsabgeltung,
* ständige Erhöhung des Pensionsantrittsalters und des Durchrechnungszeitraums,
* überfallsartige Schulzusammenlegungen,
* Kürzung von IntegrationslehrerInnen-Stunden,
* die mit einem drastischen Sparpaket begleitete Einführung des "LDG neu" im letzten Schuljahr mit der massiven finanziellen Abwertung der KV-Tätigkeit bei gleichzeitiger Erhöhung der Lehrverpflichtung, dem Wegfall von bezahlten Mehrdienstleitstungen usw.
Ihr als unsere Vertreter habt uns damals bei der sog. "Urabstimmung über das LDG neu" erklärt, dass es um die Arbeitsplatzsicherung der JunglehrerInnen gehe. Doch wie sich jetzt zeigt, war dies lediglich eine Scheibe von vielen im Prozess der Lohnkürzungen und des Personalabbaus im öffentlichen Dienst - und es ist kein Ende abzusehen. Wir fragen uns, wofür wir seit Jahren Monat für Monat unsere Gewerkschaftsbeiträge bezahlen??! Andererseits würden viele von uns, die aus Enttäuschung der GÖD den Rücken gekehrt haben, wieder beitreten, wenn ihr wieder UNSERE Interessen vertreten würdet. Die faulen Kompromisse, die ihr mit einem Dienstgeber, der ständig "budgetäre Sachzwänge" vorschiebt, ausverhandelt, wollen wir in Zukunft nicht mehr widerspruchslos hinnehmen!
Unsere Geduld ist am Ende!!! Wir wollen und müssen uns mit den LehrerInnen und DirektorInnen anderer Schultypen solidarisieren, denn nur gemeinsam können wir die Spirale nach unten durchbrechen.
* Wir fordern raschest (!) Dienststellenversammlungen, aber nicht zum Ruhigstellen, sondern damit wir endlich wirksame Maßnahmen gegen weitere Verschlechterungen beschließen können!
* Wir fordern öffentliche, in Zusammenarbeit mit der Elternschaft organisierte und chultypenübergreifende Veranstaltungen und Aktionen so lange, bis die geplanten Unterrichtskürzungen zurückgenommen werden!
Datum:...........................
Mit solidarischen Grüßen die LehrerInnen der ......................................
Beilage: Unterschriftenliste
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