Frage an Koll. Wittek: Wann hat es jemals diese paradiesischen Zustände im österreichischen Pressewesen gegeben? Hat es jemals eine Zeit in Österreich gegeben, wo die Presse wirklich unabhängig berichtete? Ich sage bewusst nicht "durfte". Die Medien haben sich stets mit den Mächtigen - und zwar auf allen Ebenen- arrangiert! Ob es nur Bequemlichkeit der Redakteure war? Schönen Sonntag Josef Zwickl
----- Original Message -----
From: "Günter Wittek"
To: "Lehrerforum"
Sent: Sunday, April 06, 2003 7:43 AM
Subject: LF: Fw: treue Diener der Macht


>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Gesendet: Samstag, 05. April 2003 00:40
> Betreff: treue Diener der Macht
>
> : Ich will mich nicht wiederholen, daher verweise ich auf mein
> Posting
> : vom 27.3. - als Antwort auf Koll. Zwickl, der meinte, dass
> : Medienprofis für uns die Arbeit erleduigen sollten / könnten.
> :
> : Es ist angesagt, dass wir uns von der Vorstellung befreien, dass
> : Zeitungen ernsthafte Recherche-Arbeit leisten. Wer eine bestimmte
> : Berichterstattuung will, der muss den Medien möglichst viel an Arbeit
> : abnehmen, fast druckfertige Vorlagen abliefern. Die Grenze zwischen
> : bezahlter Werbung und redaktionellem Teil verschwindet.
> : Wer eine Zeitung wirtschaftlich führen will, der verkauft längst nicht
> : mehr nur den für Anzeigen vorgesehenen Raum, sondern auch
> : die Meinungen der Redakteure sind oft käuflich. Ich wünsch mir
> : in Österreich einen Wallraff, der in einer Redaktion verdeckt
> : arbeitet und danach all die Unregelmäßigkeiten beim Zustande-
> : kommen der Zeitungen aufdeckt. Aufklärungsbedürftig ist auch,
> : warum die Ausgaben der Regierung für Öffentlichkeitsarbeit
> : derart extrem ansteigen, rekordverdächtig viele "externe
> : Berater" für die Regierung arbeiten und bei der Regierungspolitik
> : trotzdem nur Chaos herauskommt. (Auch die Stundenkürzungen
> : werden Chaos bringen, denken wir nur daran, wie lang die Begutachtung
> : dauert, dann SGA-autonom ja oder nein? usw., Ende knapp vor
> : Schulschluss, wenn überhaupt...) Vermutlich wissen die Minister
> : am Ende nimmer, welchem Berater sie glauben sollen?
> :
> : Vorbei sind die Zeiten, als es noch ausreichte, Journalisten mit
> : verpflichteten Redaktionsstatuten den Rücken zu stärken.
> : Die Zeitungen suchen nach langfristigen und strategischen
> : Bündnispartnern, und solche sind, welche ihnen auch durch
> : Einschaltungen das Überleben sichern oder zu Gewinnen verhelfen.
> : Wer eine freie Presse will, der muss das System der Presse-
> : förderung in Österreeich thematisieren.
> :
> : Es ist unfair, die kleinen Journalisten als Schlappschwänze
darzustellen
> : und so zu tun, als wäre in unserem Land ein Gesinnungsjournalismus
> : wie selbstverständlich möglich. Dem widerspricht nicht, dass es
> : natürlich in diesem System vereinzelt Nischen gibt, die aber nur
> : den Sinn haben uns zu täuschen und uns vorzugaukeln, dass die
> : Ideale von einst noch bestünden.
> :
> : Wenn ich das NEWS vor mir liegen habe und lese "Der neue
> : Schul-Test - So gut ist Ihre Schule", da juckt es mich anzumerken,
> : wer hat denn schon mal den "Redaktions-Test" gemacht und
> : gefragt; "Wie gut sind unsere Zeitungen? Welchen Aufwand betreiben
> : sie bei ihren Recherchen?" - Ein solcher Test wäre für die
> : Zunft bestimmt eine Hinrichtung.
> :
> : Weil die Menschen aber spüren, dass sie in den meisten Zeitungen
> : nur eine sehr verdünnte Form der Wahrheit erfahren, deshalb
> : reagieren viele logischerweise mit Enthaltsamkeit. Wenn ich die
> : ehrliche Meinung der Redakteure nicht erfahren kann, ihre
> : Halbwahrheiten brauch ich dann auch nicht. Und damit fällt
> : die "veröffentlichte Meinung" als eine tragende Stütze unserer
> : Demokratie leider aus.
> : G.W.
> :
> : :
> : : -----Ursprüngliche Nachricht-----
> : : Von: "Arnold"
> : : An: "Mag. Heimo Hirschmann" ;
> : :
> : : Gesendet: Freitag, 04. April 2003 22:48
> : : Betreff: LF: Re: Bildungssprecher
> : :
> : :
> : : Wer weiß mehr über den neuen Bildungsexperten Univ. Prof. Dr.
> Haider,
> : : der am Dienstag auch im Ländle von den VN zur Podiumsdiskussion zur
> : : Situation der Lehrer/innenlage geladen wurde, mit zwei weitern FCG-
> : : Funktionären, keinem FSG-ler und - Frau Gehrer loyal - auch keinem
> : : UBG Vertreter, weil die - Originalton der VN Journalistin, welche die
> : : Diskussion leiten wird - ja über kein Verhandlungsmandat verfüge.
> : :
> : : Na, was sage ich denn immer. In diesem Land sind nicht wenige
> : : Journalisten treue Diener der Macht und somit Vollzugspersonen. Dass
> : : auch schon Journalistinnen zu Schlappschwänzen werden ist
bedauerlich.
> : :
> : : Arnold Gritsch
> : :
>
>
>
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e-mail
> an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im
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