Meldung Nr. 553 APA II vom 2003-04-07 15:47:09
Stundenreduktion: ÖVP- und Schüler-Kritik an Gewerkschaftern APA553 5 II 0291 XI Siehe APA376/07.04 07.Apr 03
Schulen/Lehrer/Gewerkschaften
Stundenreduktion: ÖVP- und Schüler-Kritik an Gewerkschaftern
Utl.: Bundesschulsprecherin "enttäuscht" über AHS-Lehrer
Wien (APA) - Kritik an den geplanten Aktionen der Lehrer- Gewerkschafter kommt von der ÖVP und von Schülerseite. Die Reduktion der Schulstunden werde zu einer zeitlichen Entlastung der Kinder und Jugendlichen führen, aber keine Verschlechterung der Schulqualität mit sich bringen, betonte der ÖVP-Abgeordnete Wolfgang Großruck in einer Aussendung am Montag. Die Qualität hänge nicht von der Stundenanzahl, sondern von der Auswahl der richtigen Inhalte sowie deren Vermittlung ab.
Jene Lehrer, für die das Wohl ihrer Schüler im Vordergrund stehe, sollten die Kürzung der Schulstunden mittragen, so Großruck. Die Maßnahme brächte außerdem keine Nachteile für die Pädagogen mit sich
- weder müssten die Lehrer mehr arbeiten noch wären eine Änderung der Dienstverpflichtung oder Kündigungen zu erwarten.
"Enttäuscht" über die AHS-Gewerkschafter zeigte sich auch Bundesschulsprecherin Claudia Haas von der VP-nahen Schülerunion in einer Aussendung. Anstatt Zahlenspielereien über die internationalen Vergleiche anzustellen, sollten sich diese die Situation der österreichischen Schüler vor Augen führen. "Wenn 13-Jährige 32 Wochenstunden in der Schule sitzen und dann noch über elf Stunden zu Hause für die Schule arbeiten müssen, dann ist das einfach zu viel."
Zahlreiche Lehrer seien mit den Protestmaßnahmen am 9. April nicht einverstanden, meinte Haas. Auf der anderen Seite drohten Lehrerfunktionäre, dass Schüler nach der zeitlichen Entlastung mehr Hausübung machen müssten, da derselbe Stoff durchzubringen sei. Dies stimme allerdings nicht, da sich der derzeit geltende Lehrplan '99 in
Kern- und Erweiterungsbereich gliedere. "Wenn sich die Lehrer auf die nachhaltige Vermittlung der Kernbereiche konzentrieren, dann wird das wichtige Grundwissen in kürzerer Zeit genau so gut vermittelt", so Haas.
Bei der Pressekonferenz am Vormittag hatten die Lehrer- Gewerkschafter genau umgekehrt argumentiert. Nach ihrer Erfahrung würden sich die Schüler mit den Aussagen ihrer Sprecher kaum identifizieren - die Schülervertreter arbeiteten eher auf eine Karriere als "zukünftige junge Nationalratsabgeordnete" hin.
(Schluss) aku/wea
APA553 2003-04-07/15:49
071549 Apr 03
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