ORF 08 04 03 http://vorarlberg.orf.at/oesterreich.orf?read=detail&channel=7&id=253362

Morgen wird an den Schulen gestreikt
An vielen Schulen wird morgen wegen der geplanten Stundenkürzungen gestreikt. Die UBG protestiert mit einem Marsch durch Feldkirch. Die GÖD droht mit unbefristetem Streik. Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) kritisiert die Protestmaßnahmen.

Der Protest richtet sich gegen die geplante Schulstundenkürzung.

Dienststellenversammlungen
Nach der großen Pause werden Dienststellen-Versammlungen an den Schulen abgehalten. Die Schulen haben die Eltern bereits informiert, welche Unterrichtsstunden beim morgigen Lehrerstreiktag entfallen werden. An manchen mittleren und höheren Schulen dauern die Dienststellenversammlungen den ganzen Vormittag.

Einzelne Lehrer (sic! T. Davogg) bei Protestmarsch erwartet Laut Personalvertreter Wolfgang Rothmund beteiligen sich im Pflichtschulbereich zwei von 252 Schulen an diesem Protestmarsch. An den höheren Schulen schließen sich zwei der insgesamt 27 Schulen geschlossen dem Marsch an. Die anderen Schulen halten Dienststellenversammlungen ab. Es wird jedoch erwartet, dass sich auch einzelne Lehrer dem Protestmarsch anschließen werden.

Sollte der gemäßigtere Protest der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, also die Dienststellenversammlungen, keine Verbesserungen im Bildungssystem bewirken, denkt auch die GÖD laut AHS-Gewerkschaftsvertreter Markus Böckle an Kampfmaßnahmen, die bis hin zu einem unbefristeten Streik reichen könnten.

Offener Brief der Ministerin an die Lehrer
In einem offenen Brief an die AHS-Lehrer kritisiert Bildungsministerin Elisabeth Gehrer die geplanten Protestmaßnahmen der Pädagogen. Die Ressortchefin äußerte Unverständnis für die Proteste und verteidigte ihren Entwurf einer Kürzung der Unterrichtsstunden.

Gehrer: "Zu viele Schulstunden setzen Kinder enorm unter Druck In ganz Europa würde erkannt, dass übervolle Lehrpläne und zu viele Schulstunden die Kinder enorm unter Druck setzen, heißt es in dem offenen Brief. Nach einer inhaltlichen Entlastung der 10- bis 14-jährigen durch gestraffte Lehrpläne sei nun eine zeitliche Entlastung angesagt. Durch eine "moderate Kürzung der Unterrichtsstunden zwischen 1,5 und zwei Stunden pro Woche" werde erreicht, dass Kinder und Jugendliche "nicht bedeutend mehr arbeiten" müssten als Erwachsene wie etwa ihre Lehrer, so Gehrer.

Durch die Maßnahme würden außerdem die Kosten für das Lehrpersonal "etwas weniger ansteigen". "Mir ist es unverständlich, warum Entlastungsmaßnahmen für die Jugend, die gleichzeitig einen sparsamen Umgang mit Steuergeldern darstellen, von AHS-Gewerkschaftsseite so wütend bekämpft werden", bemängelte Gehrer. Mit den gekürzten Jahresstunden würde Österreich immer noch an der Spitze Europas liegen.

"Bis zu 38.375 Unterrichtsstunden entfallen"
Die Ministerin kritisierte weiters, dass durch die Protestmaßnahmen "bis zu 38.375 Unterrichtsstunden" entfallen würden. Es sei unverständlich, dass diejenigen, welche gegen die Entlastung protestierten, "selbst Stunden entfallen lassen".

Grüne befürchten Lehrstellenabbau
Die Grüne Vorarlberger Nationalratsabgeordnete Sabine Mandak befürchtet, dass in Vorarlberg im Zuge der Schulstundenkürzungen 270 Lehrerstellen abgebaut werden könnten.

Stemer hat Verständnis für Lehrerproteste
Schullandesrat Siegi Stemer (ÖVP) hat Verständnis für den Protest der Lehrer, die für morgen Dienststellenversammlungen planen.

Kein Verständnis hat er jedoch für jene Lehrer, die sich dem Protestmarsch in Feldkirch anschließen. Sie müssen mit dienst- und besoldungsrechtlichen Konsequenzen rechnen, also mit Gehaltseinbußen




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