Aus dem SN-Gehrer-Interview (1)
(von Timo Davogg gestern ins LF gestellt, 18:24):
 
Toni Hofer kommentiert:
 

Gehrer: . . Aber noch einmal: Diese Entscheidung ist aus einer Zahl von vorherigen
Entscheidungen heraus entstanden. Erstens: inhaltliche Entlastung. Zweitens:
Die Eder-Studie, die besagte, HTL-Schüler arbeiteten bis zu 65 Stunden in
der Woche. Drittens: PISA-Studie, 10. Platz. Viertens: OECD-Vergleich, wir
geben am meisten aus für Bildung und haben die meisten Stunden in ganz
Europa. Da kann man jetzt darüber diskutieren, ob das richtig erfasst ist,
aber es ist ein Trend. Dann kommt noch dazu die Studie von Frau Dr. Spiel,
die aussagt, dass ein 13-Jähriger etwa 45 Stunden im Schnitt arbeitet, und
dann kommt noch dazu, dass man sagt, es kann nicht sein, dass einem die
Personalkosten so davonrennen.

SN: Aber alle diese Studien hat es im Oktober vorigen Jahres bereits
gegeben, als die OECD-Zahlen herausgekommen sind. Damals haben Sie gesagt,
Sie sehen keinen Anlass, Stundenreduktionen vorzunehmen.

Gehrer: Das stimmt einfach nicht.
 
Toni Hofer kommentiert:
ich finde das einfach ungeheuerlich. JedeR LF-LeserIn kennt die entsprechenden Ziate, Frau Gehrer hat VOR der letzten NRW dezidiert eine Stundenreduzierung ausgeschlossen und jetzt heisst es lapidar: Das stimmt einfach nicht.
Aber die Erinnerungslücken gehen weiter:


SN: Sie haben auch die Einführung der Studiengebühren anfangs dezidiert
ausgeschlossen. Und dann sind sie sehr rasch gekommen. Müssen Sie überhaupt
oft Dinge umsetzen, die Sie so nicht umsetzen wollen?

Gehrer: Nein, das stimmt einfach alles nicht. Ich habe am Anfang mit den
Studiengebühren keine Freude gehabt, das hat auch jeder gemerkt.


Toni Hofer kommentiert:
auch wenn man noch so oft sagt "das stimmt einfach (alles) nicht",
man kann damit etwas Gesagtes nicht einfach ungesagt machen.
Und für PolitikerInnen ist so eine Vergesslichkeit äußerst bedenklich.
 

SN: Sie haben dezidiert gesagt, Studiengebühren kommen nicht.

Gehrer: Ich habe gesagt, es ist nicht mein oberstes Anliegen,
Studiengebühren einzuführen. Aber ich bin dafür, dass man für Pensionisten
und für solche, die einen zweiten und dritten Studienweg machen, das
einführen sollte.


SN: Es ist aber anders gekommen.

Gehrer: Schon, aber es ist nicht möglich in Österreich, für einen Teil die
Studienbeiträge einzuführen und für den anderen nicht.
 
Toni Hofer kommentiert: das stimmt einfach nicht
 
Okay. Daraus hat man die Konsequenz gezogen. Heute sage ich, es war der richtige Weg.
 
Toni Hofer kommentiert: das stimmt einfach nicht.