Ich unterrichte Mathematik an der AHS und gebe regelmäßig Hausübungen und korrigiere alle und zähle das, sowie die Administration der Kontrolle der Verbesserungen zu meinen unangenehmsten Aufgaben. Ich schätze einmal, dass ich in mindestens der Hälfte der Hausübungen Kopien korrigiere und wenn ich das bemerke, bin ich wieder einmal sauer. Ich gestatte den SchülerInnen die Bemerkung "gemeinsam mit x gemacht" und korrigiere dann auch nur eine Arbeit. Spricht also ziemlich viel gegen Hausübungen. Aber dann gibt es sie doch, diese SchülerInnen, die sich abplagen, manchmal sogar einen Satz, der ihren Gemütszustand beschreibt, zum Besten geben und denen ich einen ganz konkreten Hinweis auf den "Knoten im Gedankengang" geben kann. Da haben sich bei der Korrektur und der anschließenden Verbesserung und der anschließenden Korrektur der Verbesserungen schon sehr nette Dialoge entwickelt. Für diese SchülerInnen mache ich es. Ich finde nach wie vor (Leider; mir wär's lieber, ich hätte eine andere Meinung), dass die Hausübung eine hervorragende Möglichkeit ist, rauszukriegen, ob man oder frau das in der Schule Besprochene wirklich selbstständig nachvollziehen kann oder nicht. Diese Möglichkeit ergreifen nicht alle, aber einige. Wenn's eine Möglichkeit gäbe, nur die Hausübungen zu korrigieren, bei denen der Schüler oder die Schülerin daraus Nutzen ziehen kann, dann täte ich es gerne. Tja. Kurt Winterstein

Schett schrieb:

> Ich oute mich als "Nicht-Hausübungsgeber". An meinem Schultyp
> (Polytechnische Schule)ist das Machen von Hausübungen für die meisten
> Schüler "uncool", daher war es meist so, dass von 25 Schülern
> lediglich 5 - 10 Schüler die HÜ gemacht haben. Die Administration der
> vergessenen HÜ fraß einfach viel zu viel Zeit auf, und bei drei
> Wochenstunden Deutsch weiß ich wahrlich besseres zu tun. Es ist mühsam
> genug, nach einer Schularbeit oder einem Diktat alle Unterschriften
> zusammen zu bekommen.
>
> Christian Schett
> PS Bregenz
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: owner-lehrerforum@ccc.at [mailto:owner-lehrerforum@ccc.at] Im
> Auftrag von Erich Wallner
> Gesendet: Samstag, 12. April 2003 09:24
> An: 'Lehrerforum'
> Betreff: LF: Hausübungen
>
> Aus diesem Grund würden mich einschlägige Erfahrungen von
> LF-LeserInnen interessieren - aus dem Bereich der Hauptschulen und
> Höheren Schulen: Wer hat die HÜ-Nullvariante schon einmal ausprobiert?
> Wenn man das gesamte Übungs-Wesen in die Schulstunden verlagert - kann
> man dann den Stoff des Lehrplanes noch erfüllen? Beschweren sich die
> Eltern, weil sie den Eindruck haben, daß andere Schüler, die
> "konventionell" unterrichtet werden, mehr lernen? Merken sich die
> Schüler z.B. in Englisch wirklich alle Vokabel bereits in der Schule?
> (Noch dazu, wenn es kein Vokabelheft mehr gibt, weil das rein
> mechanische Schreiben im Unterricht einfach zu lange dauert.) Wie kann
> man die Eltern - und erst recht die Großeltern! - daran hindern, z.B.
> ihre Kinder zu Hause Vokabel abzuprüfen und damit den Englischunterricht Neu zu torpedieren?
> Wer hat eine oder mehrere der Studien, auf die sich Ch. Spiel
> beruft, schon einmal zu Gesicht bekommen?
>
> Mit neugierigen Grüßen Erich Wallner
>
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