Wieder ein sehr gutes Beispiel für mangelhafte Öffentlichkeitsarbeit unserer Berufsgruppe. Mit meiner Forderung nach optimierter PR bin ich zur Zeit in der Kollegenschaft auf kein besonders offenes Ohr gestoßen. Aber genau das wäre das Fundament für künftige Erfolge. MfG J.Zwickl
----- Original Message -----
From: "Günter Wittek"
To: "Lehrerforum"
Sent: Sunday, April 13, 2003 12:12 PM
Subject: LF: überbelastet, Gesundheit gefährdet


>
> SPIEGEL ONLINE - 10. April 2003, 9:11
> URL:
> http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,244095,00.html
>
> Stress im Klassenzimmer
> Jeder dritte Lehrer ist ausgebrannt
> Von Jochen Leffers
>
> Die Hälfte der deutschen Lehrer klagt über besonderen Stress, jeder
> dritte
ist
> unzufrieden, resigniert und zeigt "Burn-out"-Symptome - vor allem
> wegen schwieriger Schüler und zu großer Klassen. Das zeigt eine neue
> Studie zur Lehrerbelastung.
>
> In der Öffentlichkeit kursiert ein seltsames und widersprüchliches
> Bild
über
> den Lehrerberuf. Manche bewundern Pädagogen für ihr Engagement beim
> schwierigen Job im Klassenzimmer oder halten sie für bemitleidenswert,
andere
> halten sie für eine sozial rundum perfekte abgesicherte Berufsgruppe
> mit
reichlich
> Zeit zum Tennisspielen und starkem Hang zum Jammern. Legendär ist ein
> Statement von Gerhard Schröder, als er noch niedersächsischer
Regierungschef
> war, gegenüber Schülerzeitungsredakteuren: "Also Freunde, ihr wisst
> doch genau, was das für faule Säcke sind." Die vielen Lehrer in der
> Partei, so
hört
> man von Sozialdemokraten und Gewerkschaftern, sollen nicht wirklich
amüsiert
> gewesen sein.
>
> "Den 'faulen Hunden' in der Fantasie vieler Kritiker stehen 'arme
Schweine' in
> der pädagogischen Realität gegenüber", konterte jetzt Erhard Geyer.
> Der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbundes kann sich auf neue
> Argumente stützen - nicht auf die Iglu-Studie, bei der deutsche
> Grundschullehrer
viel Lob
> ernteten, sondern auf eine druckfrische Untersuchung zu den
> Belastungen
des
> Lehrerberufs.
>
> Demnach zeigen rund 30 Prozent der deutschen Lehrerinnen und Lehrer
> deutliche "Burn-out"-Symptome: Sie haben resigniert, sind unzufrieden
> und nur noch mäßig engagiert, sind unzufrieden, niedergeschlagen,
> wenig widerstandsfähig und halten sich auch nicht mehr für geeignet,
> ihren Beruf auszuüben. Mindestens jeder zweite Lehrer fühlt sich durch
> den besonderen Stress in seinem Beruf im Übermaß belastet und
> gefährdet so seine Gesundheit.
>
> Das geht hervor aus einer bundesweiten Befragung von rund 7.000
> Pädagogen aller Schulformen. Im Auftrag des Deutschen Beamtenbundes
> hatte Potsdamer Professor Uwe Schaarschmidt, Direktor des Institut für
> Psychologie an der Universität Potsdam, die Stressbelastung von
> Lehrern untersucht und
stellte
> die Ergebnisse am Mittwoch in Berlin vor.
>
> Nach Einschätzung von Schaarschmidt sind Lehrer mit ihren langen
Arbeitstagen
> "in besonderem Maße psychosozial belastet" und nannten als stärkste
> Stressfaktoren das Verhalten schwieriger Schüler und die
> Klassenstärke. Auch im Vergleich mit anderen und ähnlich belasteten
> Berufen wie
Polizisten,
> Pflegern, Beschäftigten im Strafvollzug und im Sozialbereich zeigten
> sich bei Lehrern generell die ungünstigsten Konstellationen, sagte
Schaarschmidt.
>
> "Viele Studenten sollten nicht Lehrer werden"
>
> Selbstüberforderung ermittelten die Forscher häufig an Grundschulen
> und in Gymnasien sowie in Ostdeutschland vor, Resignation grassiert
> vor allem bei Hauptschullehrern. Zu den Risikogruppen gehören
> besonders Lehrerinnen und in der Regel bereits die jüngeren
> Lehrkräfte.
>
> Zu den Ursachen dieser Befunde, die meist auch gesundheitliche
> Probleme
von
> Herz-Kreislauf-Beschwerden bis zu Magen-Darm-Störungen verursachen,
> zählt Schaarschmidt auch die Umstände der Berufswahl. "Unter den
Lehramtsstudenten
> sind zu viele, die nicht Lehrer werden sollten", sagte der Potsdamer
Wissenschaftler.
> Sie seien den Anforderungen des Lehrerberufes nicht gewachsen. Vor
Studienbeginn
> müsse den Interessenten ein realistisches Bild des Lehrerberufes
vermittelt werden
> - und in der pädagogischen Ausbildung selbst mehr Wert auf
Konfliktbewältigung
> und Strategien zum Umgang mit schwierigen Schülern gelegt werden.
>
> Peter Heesen vom Deutschen Beamtenbund warnte die Politik davor, die
> Belastungen der Lehrer etwa durch mehr Unterrichtsstunden weiter zu
vergrößern.
> Darüber ist gerade in mehreren Bundesländern Streit entbrannt.
>
>
>
>
>
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e-mail
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