1. Die Verwaltungskosten sind bei der Österreichischen Beamtenversicherung (ÖBV) geringer als bei anderen Versicherungen, wie ich im Laufe der Jahre mehreren Vergleichen (z.B. im TREND) entnehmen konnte.

2. Als ich 1988 einen Vertrag über 15 Jahre abschloß, wurde mir im „Mitgliedsschein“ (so heißt bei der ÖBV der Vertrag) eine voraussichtliche monatliche Rente von ATS 1.250.- in Aussicht gestellt. Das wären € 90,84. Tatsächlich kriege ich jetzt € 77,97, also über 14% weniger als angekündigt - und das nach einem Jahrzehnt Börsenboom in den 90ern. Soviel zu den Versprechungen.

3. Nachdem ich draufgekommen bin, daß die ÖBV mit dem Schmäh einer „Bonus“ – Auszahlung ihre (Ausschüttungs-) Zahlen schönt, dafür aber die Auszahlung in dieser Variante jährlich deutlich geringer als die Inflationsrate angepaßt wird, habe ich auf einen neuen Vertrag bei der ÖBV dankend verzichtet.


Erich Wallner



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-lehrerforum@ccc.at [mailto:owner-lehrerforum@ccc.at] Im Auftrag von Hans Gruber
Gesendet: Freitag, 18. April 2003 17:32
An: Lehrerforum
Betreff: LF: Re: Vorsorge, #2

Liebe Kollegen Freis & Wittek!
 
Ich wrde Ihnen wirklich nahelegen, Ihre "Produktinformation" au erhalb des LF zu plazieren.
 
Zu Koll. Freis' Darstellung der BV als caritative Vereinigung: die BV ist eine Tochtergesellschaft der Wr. Stdtischen, die wie jedes Unternehmen gewinnorientiert agiert. Das ist an und f r sich nichts Schlechtes, drckt allerdings die Ertragslage der Anleger, was wahrscheinlich in keinem Beratungsgespr ch thematisiert wird. Allein der Aufwand fr Verwaltung, Werbung und Provisionen ist bei privaten Anbietern zehn Mal h her als beim staatlichen Pensionssystem.
 
In jedem Fall sind die Gewinnverheiungen im Bereich des Irrationalen
anzusiedeln: F llt die steuerliche Nutzbarkeit (sowas ist schon passiert!), kriselt der Aktienmarkt (soll auch schon vorgekommen sein), dan knnen sich die Anleger ihren jahrelangen Gehaltsverzicht in Form von Pr mienzahlungen in den Rauchfang schreiben. Selbst der Experte Prof. Marin hat nach eigenen Angaben auf diese Weise im letzten Jahr fast 50% seiner privaten Pensionsrcklagen verloren (er spricht von € 35.000).
 
Koll. Wittek sieht in starker staatlicher Kontrolle eine M glichkeit, kleine Anleger zu schtzen. Die raue Wirklichkeit sieht anders aus: Soeben ist die Versicherungswirtschaft dabei, ein Gesetz zu kippen, das ihnen vorschreibt, f r private Pensionsvorsorgen einen Mindestertrag von (sage & schreibe) 1,5% pro Jahr zu garantieren. Diese Verzinsung, die jeder Student fr sein Girokonto bekommt, wird als unzul ssiger Eingriff des Staates in die Geschftsgebarung und Bedrohung der wirtschaftlichen Substanz der Gesellschaften gesehen. Was lernen wir daraus? Die Versicherungswirtschaft ist eben dabei, sich einen Freibrief zum Verspekulieren der ihnen anvertrauten Gelder zu beschaffen.
 
Das Gesch ft mit der Angst blht trotzdem. Die Wirtschaft erwartet sich 5 bis 6 Millionen Neuabschl sse bei Privatpensionen in den nchsten Jahren. Der Wettlauf um den gr ten Anteil am Kuchen hat schon begonnen.
 
Die Energie, die in den Kampf um die "ohnehin nicht ppige Provision" (Koll. Wittek) der Berater geht, wre besser in gemeinsamen politischen Aktionen zur Erhaltung eines funktionierenden staatlichen Pensionssystems investiert, zumal auch alle konomischen Argumente dafrsprechen.
 
mfG
Hans Gruber
 

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