Der Polizeiwagen gehört in den USA oft zum Schulbild

Landesweit versuchen 15 000 Spezialkräfte, Gewaltausbrüchen Jugendlicher vorzubeugen

Von Ines Stickler (New York)

"Vincent Rodriguez, 19, ist zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er hat an der Martin Luther King Jr. High School in der Upper West Side in New York im vergangenen Jahr zwei Mitschüler verletzt. Er wurde schuldig befunden des Mordes und versuchten Mordes. Rodriguez hatte eine Waffe mit in die Schule gebracht, in seinem Schließfach versteckt und später benutzt, um auf zwei Mitschüler zu schießen."

Massaker wie in Littleton, wo vor vier Jahren zwei Amokschützen an einer High School im US-Bundesstaat Colorado 13 Mitschüler und sich selbst erschossen haben, sorgen für große Schlagzeilen. Kleine Meldungen wie diese aus der New York Times von Ende Februar füllen häufig, aber unbeachtet die Spalte "Polizei-Report" in US-Zeitungen. Gewalttätige Übergriffe gehören beinahe zum Alltag an amerikanischen Schulen, und das längst nicht mehr nur in sozial schwächeren Gegenden. Die Behörden suchen verzweifelt nach Wegen, um dem zu begegnen. Dazu gehört das Konzept der School Resource Officers. Dabei werden vorwiegend Polizeibeamte an Schulen eingesetzt. Sie sollen einerseits ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, andererseits aber auch Ansprechpartner bei Problemen sein.

So sind Polizeifahrzeuge, die vor den Schulen geparkt sind, längst ein gewohnter Anblick für die Jugendlichen. Viele Beamte haben tägliche Sprechstunden, sie kommen aber auch in die Klassenzimmer oder unterhalten sich in den Pausen mit den Schülern. Der Umgang ist freundlich, beinahe freundschaftlich. "Es ist wichtig, zuzuhören", sagt ein Officer an einer High School in Manhattan. Alles, was er erfahre, behandele er anonym.

Die erste landesweite Studie aus dem Jahr 2001, an der 700 School Resource Officers teilgenommen haben, scheint zu beweisen, dass durch deren Einsatz eine Vielzahl von Taten verhindert werden konnte. Mehr als 90 Prozent der Sicherheitskräfte verhinderten demnach zwischen einer und 25 Gewalttaten im
Schuljahr; zudem konnten etliche Waffen sichergestellt werden. Auch verbale Attacken sind zurückgegangen. Deutlich habe sich gezeigt, so Kenneth S. Trump vom National School Safety and Security Service (Nasro), "dass es sich um ein Präventiv- und nicht um ein Reaktionsprogramm handelt".

Nasro trainiert School Resource Officers in Einrichtungen in ganz Amerika. Auf die Zusammenarbeit zwischen Schülern, Lehrern und Polizei wird dabei großen Wert gelegt. "School Resource Officers sind nicht die Antwort auf Gewalt an Schulen, aber sie sind ein wichtiger Part der Gesamtlösung", sagt Curt Lavarello von Nasro. Die Kosten für die Sicherheitsbeamten werden teils vom Staat übernommen, teils kommen die Schulen selbst dafür auf, doch die Budgets sind knapp. An die 15 000 Officers arbeiten derzeit über das Land verteilt in Schulen.

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