OTS0030 5 II 0331 NSK0001 04.Mai 03
AKS: Ferienkürzung bedeutet Belastung
Kowall: "Wenn die Lehrer in den Ferien arbeiten möchten, sollen sie Förderstunden für Schwächere anbieten"
Wien (SK) Als eine "ganz schlechte Idee" bezeichnet die AKS (Aktion kritischer Schüler und Schülerinnen) die Vorschläge von AHS-LehrerInnengewerkschafter Helmut Janschitsch, die Ferien zu beschneiden. Janschitsch machte den Vorschlag, die Sommerferien eine Woche zu kürzen sowie die Semesterferien und die Dienstage nach Pfingsten und Ostern zu streichen, dafür die Schulstunden auf 45 Minuten zu reduzieren. "Die Belastungssituation für Schüler und Schülerinnen würde dadurch verschärft statt verringert", ist AKS-Bundesvorsitzender Niki Kowall überzeugt. ****
Die wesentlichen Belastungsfaktoren seien Stress, Angst, Notendruck und vor allem stundenlange Beschäftigung mit Hausübungen und Prüfungsstoff in der Freizeit, so Kowall am Sonntag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. "Dieser Belastung sei mit 45-Minuten-Stunden Null Abhilfe geschaffen. Die Ferienkürzungen bringen den gegenteiligen Effekt - sie verschärfen die Situation für Schüler", so Kowall. Alle Schüler seien über die Atempause zu Semesterende heilfroh, ist Kowall überzeugt. "Die Semesterferien wegzukürzen bedeute, dass der Stress schon wieder losgeht, bevor noch das Zeugnis verdaut ist," so der SchülerInnenvertreter. Auch die restlichen Vorschläge zur Ferienkürzung lehnt Kowall ab.
Für den SchülerInnenvertreter ist klar, dass Janschitsch' Motivation genauso wenig mit einer Entlastung für Schüler zu tun hat wie Gehrers getarnte Sparmaßnahmen. "Es ist auch nicht seine Aufgabe, sich um die Schüler zu kümmern. Seine Vorschläge sind jedoch in einer Diskussion, die angeblich auf eine Entlastung der Schüler abzielt, fehlplatziert", kritisiert der SchülerInnenvertreter. "So einen Vorschlag kann nur jemand machen, der sich nicht mehr an seine Schulzeit erinnert."
Als eine Möglichkeit Schüler zu entlasten nennt Kowall die Forcierung von Förderstunden. "Schwächere Schüler sollten von unserem Bildungssystem gezielt gefördert statt ausselektiert werden", so der SchülerInnenvertreter. Dadurch erhofft sich Kowall eine Reduktion des Nachhilfebedarfs und weniger Lernstress für schwächere Schüler. "Wenn die Lehrer in den Ferien arbeiten möchten, sollen sie Förderstunden für leistungsschwache Schüler anbieten", so Kowall abschließend.
(Schluss) ml
Rückfragehinweis: Pressedienst der SPÖ
OTS0030 2003-05-04/12:16
041216 Mai 03
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