Der Ordnung halber muss man vielleicht noch hinzufügen, dass aufgrund der bequemen staatlichen Zuwendungen jahrzehntelang vergessen wurde, die Verstaatlichte an den Markt anzupassen. Die privaten Nachfolger haben dies ja sofort erkannt. Aus diesem Grund bilanzieren VOEST und Co heute positiv. Wäre das auch so, wenn Ihr guter Kreisky heute noch am Ruder wäre? Zu den Abfangjägern stelle ich wiederum die noch nicht beantwortete Frage: Welche Alternative gibt es? Ich kenne keine. Außerdem verzichte ich im privaten Bereich auch nicht aus Geldmangel auf ein Türschloss. MfG J.Zwickl
----- Original Message -----
From: "Günter Wittek"
To: "Lehrerforum" ; "Josef Zwickl"
Sent: Sunday, May 04, 2003 5:52 PM
Subject: Re: Nichtraunzer für Stundenreduktion


>
>
> Die Milliarden in die Verstaatlichte, Koll. Zwickl, haben
> Arbeitsplätze kurzfristig gesichert. Wenn sie auch dazu dienten,
> unsere Industrie eine Konkurrenz aufzubauen, war ihr längerfristiger
> Nutzen zumindest nicht ganz klar. Sie vergessen nur hinzuzufügen, dass
> die Profite nicht die Verstaatlichte eingestreift hat, weil die war ja
damals
> nur Zulieferer der Privatindustrie. Doch die Industriellen waren nicht
> ungehalten über die indirekte Subventionierung.
>
> Viel realistischer wäre es, wenn Sie das Beispiel der Abfangjäger
> anführten. Ich war auch damals gegen den Kauf der Draken. Das war auch
> eine unnötige Investition. Nur aus diesem Unsinn haben die heutigen
> Regierungspolitiker immer noch nicht gelernt.
>
> Früher ist den Menschen von ihrem Einkommen zwar auch nicht viel, aber
> immerhin mehr als heute übriggeblieben. Die Belastungen in Östereich
> sind heute höher denn je. Zahlen gefällig? Ich nehme an, es ist Ihnen
> recht, wenn ich Österreich mit Deutschland vergleiche.
>
> Die Abgabenquote im Jahr 2001 in % am BIP:
> Österreich 45,7 Prozent.
> Deutschland 36,4 Prozent.
> Das setzt sich zusammen aus Steuerquote und Beitragsquote: Steuerquote
> Österreich 30,7 Prozent.
> Deutschland 21,7 Prozent.
> Beitragsquote
> Österreich 15,0 Prozent.
> Deutschland 14,7 Prozent.
> Quelle: OECD, WSI, Hans Böckle Stiftung.
>
> Man kann annehmen, dass die Arbeitsmarktpolitik in den 70ern dazu
> beigetragen hat, das Umlageverfahren bei den Pensionen zu sichern.
> Doch die Politik der jetzigen Regierung, die einer steigenden
Arbeitslosigkeit
> nicht gegensteuern will und immer nur auf den fragwürdigen Maastricht-
> Kriterien beharrt, die muss uns aufgrund ihrer eigenen falschen Logik
> des Regierens mit immer neuen sozialen Grausamkeiten überschütten. So
> lange Sie das nicht erkennen, mit Verlaub, lieber Kollege, sind Sie
> es, der den Kopf im Sand hat.
>
> mfG
> Günter Wittek
>
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: "Josef Zwickl"
> An: "Günter Wittek" ; "Lehrerforum"

> Gesendet: Sonntag, 04. Mai 2003 17:23
> Betreff: Re: Nichtraunzer für Stundenreduktion
>
>
> : Die Rechnung für die Kreisky´sche Politik bezahlen wir wohl jetzt!
> : Die zig Milliarden, welche unkontrolliert in die Verstaatlichte
geflossen
> : sind, würden uns jetzt sehr nützlich sein. Diese Dinge vergisst
> Koll.
Wittek
> : vorsorglich!
> : Ist es vielleicht auch Realismus, den Kopf in den Sand zu stecken
> und so
zu
> : tun als ob es eh kein Problem gäbe?
> : MfG
> : J.Zwickl
> :
> : ----- Original Message -----
> : From: "Günter Wittek"
> : To: "Lehrerforum"
> : Sent: Thursday, May 01, 2003 11:50 PM
> : Subject: LF: Nichtraunzer für Stundenreduktion
> :
> : >
> : > Nun bin ich aber neugierig, ob sich die VP-orientierten
> : > KollegInnen das Raunzen verbieten lassen ;-)
> : >
> : > Früher einmal, in besseren Zeiten, war das Raunzen ihr Logo ...
> : > Als Bundeskanzler Kreisky sagen konnte: "es ist uns noch nie so
> gut
> : > gegangen wie heute."
> : >
> : > Aber die Zeiten, sie ändern sich. Man braucht nicht schwarz zu sein,
> : > um für unsere Zukunft schwarz zu sehen. Wenigstens in diesem Bereich
> : > gibt es eine "große Koalition" der Realisten.
> : > Günter Wittek
> : >
>
>

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