Solchenen Vur-Sitzenden gehört gesagt:
Sie sind mit-verantwortlich, dass wir da stehen, wo wir jetzt stehen. Zu solchen Vorschlägen hätten sie schon längst kommen können, wenn sie es hätten können. Da sie mit diesen Vorschlägen im Moment nur dem Arbeitgeber dienen, sollen sie ihren Posten aufgeben.

Wer das noch hinnimmt, hat die Gewerkschaft samt dem Vorsitzenden verdient, der er/sie angehört.

Ich bin Direktor und bin stolz noch nie Mitglied der GÖD gewesen zu sein. Aber wenn ich an der Spitez der Schule für eine z. B. Generalsanierung der Schule kämpfen sollte und dann gleichzeitig vorschlagen würde: Vielleicht können wir die Räume verstärkt in den Ferien nützen ... Gute Nacht!

Norbert Häfele
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: kurt_winterstein [SMTP:kurt_winterstein@nextra.at]
> Gesendet am: Montag, 5. Mai 2003 10:07
> An: Erich Wallner
> Cc: 'Lehrerforum'
> Betreff: Re: LF: Notwendig wie ein Kropf
>
> Ich stimme deiner Kritik an Jantschisch völlig zu.
> Wer den Artikel liest, wird erkennen, dass die
> reißerische Überschrift nicht gerechtfertigt ist.
> Vor allem auch, dass Jantschitsch seine persönliche
> Meinung äußert, die allerdings leider bei den
> Strukturen der Gewerkschaft und seiner Funktion
> einiges Gewicht hat.
> Wer allerdings den Standard schon länger
> liest, insbesonders die Stellungnahmen zum
> Bildungsbereich, die bestürzend inkompetent
> sind, der musste mit so etwas rechnen. Also
> noch eine Kritik an Jantschitsch, aber auch am
> Standard, der wohl die Krone unterbieten
> will, was auch aus dem letzten Artikel zur Sinnhaftigkeit
> des Streiks hervorgeht.
>
> Kurt Winterstein
>
> Erich Wallner schrieb:
>
> > DER STANDARD
> > Samstag/Sonntag, 3./4. Mai 2003, Seite 1
> > Titelseite
> >
> > Lehrer fordern: Ferien und die Unterrichtsstunde kürzen /
> > AHS-Gewerkschaft streikt und bringt Alternativvorschlag zu
> > Gehrer-Plan
> >
> > Wien - Mit einem ungewöhnlichen Vorschlag lässt der Vorsitzende der
> > AHS-Lehrergewerkschaft, Helmut Jantschitsch, im STANDARD-Interview
> > aufhorchen: Statt der von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer
> > geplanten Unterrichtsstundenkürzung sollte die Schulstunde nur mehr
> > 45 statt 50 Minuten dauern. Als Ausgleich dafür müssten aber die
> > Ferien verringert werden. "Weg mit den Semesterferien, mit den
> > Dienstagen nach Ostern und Pfingsten und eine Woche weniger
> > Sommerferien", schlägt Jantschitsch vor. Die Wochenarbeitszeit würde
> > somit für Schüler und Lehrer sinken, die Jahresarbeitszeit hingegen
> > gleich bleiben. Der Rechnungshof hatte im Zuge der Debatte um die
> > "Schülerentlastung" die 45-Minuten-Stunde, aber eine höhere
> > Lehrverpflichtung für Pädagogen gefordert - was die Gewerkschaft
> > ablehnt. Nächsten Dienstag haben die AHS-Schüler frei, weil ihre
> > Lehrer streiken. Stundenreduktion und Pensionsreform sollen dabei
> > verknüpft werden, so der Standesvertreter. Schließlich schwebe
> > selbst über den pragmatisierten Lehrern (laut Jantschitsch ungefähr
> > die Hälfte) ein Damoklesschwert, weil die Regierung die Pensionen
> > "harmonisieren" will, was als schwere Drohung empfunden werde. (mon)
> >
> > Kommentar E.W.:
> >
> > Die Jantschitsch-Beiträge in der Mai-Nummer der "AHS" (Seite 98,
> > Seiten
> > 108-109) zeigen, daß er dem Presse-Echo seiner Tätigkeit große Bedeutung
> > zumißt.
> > Umso unverständlicher daher der Dilettantismus der obenstehenden
> > Aussagen:
> >
> > 1. Ausgerechnet in der momentanen Situation, wo sich eh keiner mehr
> > auskennt, worum es eigentlich geht, kommt er mit einer Art
> > Nullsummenspiel als Vorschlag für eine Neuverteilung der
> > Jahresarbeitszeit (von Schülern und Lehrern) daher.
> > Vor drei Wochen erst hatten wir an den AHS eine
> > Dienststellenversammlung in Sachen Stundenkürzungen. In drei Tagen
> > soll gestreikt werden wegen der Pensionen. - Und dann reitet
> > Jantschitsch der Teufel und er wirft noch einen Aspekt in die
> > Diskussion, den wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt notwendig haben wie
> > einen Kropf, und der noch dazu vollkommen falsch rüberkommt (siehe
> > 2.).
> >
> > 2. Begreift er denn nicht, wie der durchschnittliche Zeitungsleser
> > die STANDARD-Überschrift auf Seite 1 ("Lehrer fordern: Ferien und
> > die Unterrichtsstunde kürzen") deuten wird? - Und das 3 Tage vor
> > einem Streik, mit dem die AHS-Lehrerschaft um Sympathie für ihre
> > Anliegen wirbt?
> > Der durchschnittliche Leser wird sich sagen: "Jetzt geben
> > die Lehrer sogar schon selber zu, daß sie viel zu viel Ferien haben
> > - und dann haben sie noch die Frechheit, kürzere Unterrichtsstunden
> > zu verlangen."
> >
> > 3. In der Sache selber (kürzere Stunden und dafür weniger Ferien)
> > desavouiert Jantschitsch die bisherige Lehrer-Position: Daß man
> > nämlich zwecks Messung der Arbeitsbelastung nicht einfach Minuten
> > zählen kann, und daß man durch Abschnipseln von je 5 Minuten aus 9
> > "alten"
> > (50-Minuten) Stunden nicht einfach scheinbar aufkommensneutral eine
> > zehnte "neue" 45-Minuten-Stunde machen kann.
> > Begreift er denn nicht, daß er damit nur Gehrer das Feld für die
> > nächste Attacke aufbereitet? - "Mit meinem Vorschlag einer
> > 45-Minuten-Stunde habe ich ja nur eine Forderung übernommen, die die
> > Lehrer selber bereits erhoben haben!" - Daß es dann nicht mehr um
> > kürzere Ferien gehen wird, die ja budgetär nichts bringen, sondern um
> > eine höhere Lehrverpflichtung, versteht sich von selber.
> >
> > 4. Ob die SchülerInnen eine Freude mit dieser Idee haben, wage ich
> > zu bezweifeln. Ich als Schüler würde so sagen: "Wenn ich eh schon in
> > der Früh aufstehen (und womöglich in die Schule pendeln) muß, daß
> > bleibe ich halt in Gottes Namen eine halbe Stunde länger in der
> > Schule - auch schon wurscht - aber dafür habe ich fast drei Wochen
> > länger Ferien, wo ich mich ausschlafen kann!"
> > Aus Lehrer-Sicht behaupte ich, daß die Arbeitsbelastung
> > durch diese scheinbar aufkommensneutrale Zeit-Umverteilung auf jeden
> > Fall steigt. 45 oder 50 Minuten zu unterrichten oder vorzubereiten
> > ist ziemlich egal. Aber fast drei Wochen länger an der Schule zu
> > verbringen, das ist schon etwas ganz anderes!
> >
> > 5. Wieso, zum Teufel, findet sich nicht endlich einmal ein
> > Beamtengewerkschafter, der OFFENSIV argumentiert und laut und
> > deutlich verkündet, daß es im Öffentlichen Dienst noch immer die
> > 40-Stunden-Woche gibt? Meine 20 Werteinheiten als Maß für eine volle
> > Lehrverpflichtung kenne ich seit meinem Dienstanstritt vor 26
> > Jahren. In dieser Zeit ist die gesamte Privatwirtschaft von 40
> > Wochenstunden auf 38 reduziert worden - in manchen Branchen auch noch darunter.
> > Und was habe ich stattdessen bekommen? - Die erste
> > Supplierstunde ist jetzt unbezahlt.
> >
> > Erich Wallner
> >
> >
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