EW: >> Koll. Quin hat in dieser kurzen Zeit fast Übermenschliches
> geleistet [immerhin mußte er ja auch noch die Jantschitsch- Apologie
> schreiben ;-)]
Es geht nicht darum, dass ein Einzelner fast Übermenschliches leistet, sondern nur gemeinsam sind wir stark und daher sind Aufgaben und Verpflichtungen eben auf alle oder zumindest möglichst viele zu verteilen.
Es ist eine Unsitte, wenn das Triumvirat den Streik beschließt und alle Übrigen davon erst aus der Zeitung erfahren. Es gab genug Vorbereitungszeit im März und April, aber die hat die GÖD nutzlos verstreichen lassen, ohne nur den geringsten Hinweis auf etwaige geplante Vorhaben. Und so kam es, dass in letzter Minute einer von den Langzeit-Faulen in die Bresche springen musste.
Mir geht es nicht gut dabei, wenn sich jemand wie der Kollege Quin mit seiner bekannten Einstellung hervortut. Ich zitiere Quin (aus seinem Apologie-Mail):
"Und JEDE Idee, die nicht Einsparungen für das Budget bringt,
hat im Augenblick keinerlei Chance auf Umsetzung."
Wer so denkt, von dem fühle ich mich nicht vertreten, der ist kein richtiger Gewerkschafter. Wir dürfen nicht im vorauseilenden Gehorsam immer nur Kompromisse vorausdenken, wir müssen unsere Standpunkte darstellen und dafür kämpfen.
Daher ist das Ziel: Sobald wir Gesprächsbereitschaft der Regierung erstreikt haben, dann muss bei den Gesprächen mindestens 1 Vertreter jeder streikenden Schule mit dabei sein. Und dann muss Konsens über das Ergebnis herrschen. Die Gewerkschaften haben das Ergebnis zur Abstimmung vorzulegen - und erst die Annahme durch die Kollegenschaft bedeutet Streikende. Wenn wir so vorgehen, dann werden wir sicher erfolgreich sein. Über "andernfalls" mag ich im Moment gar nicht nachdenken.
Günter Wittek
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: "Erich Wallner"
An:
Gesendet: Mittwoch, 07. Mai 2003 06:49
Betreff: LF: AW: Streikbrecher
: Wenn es nur so einfach wäre, daß es entweder eine richtige oder eine
: falsche Lösung gibt!
: Ich zum Beispiel hätte 2001 sehr gerne einen AHS-Streik gehabt, weil ich
: wirklich den Eindruck hatte, daß wir da um weniger Geld mehr arbeiten
: müssen. (Als Bildungsberater, dem gleich 2 WE weggefallen sind, ich
: weiß, wovon ich rede.) Einen Streik halte ich also sehr wohl für ein
: taugliches Mittel.
: Ein Streik zur Unzeit dagegen macht das Schwert nur schartig. -
: Meines Erachtens wäre es richtiger gewesen, sich zuerst auf die ÖAAB'ler
: im Parlament draufzusetzen, z.B.: jeden Tag eine halbseitige Anzeige im
: den Tageszeitungen mit einem solchen Kopf + Kurzbiografie und natürlich
: Anschrift auf der linken Seite. Daneben das Foto eines / einer
: Betroffenen (möglichst aus demselben Wahlkreis) mit den entsprechenden
: Zahlen und der Frage: "Herr Abgeordneter, wollen Sie wirklich Frau X.
: 25% ihrer Pension wegnehmen?" Dazu das Ersuchen der Frau X., dem Herrn
: Abgeordneten ihren Fall persönlich vortragen zu dürfen - was dann
: natürlich in Begleitung einiger Journalisten erfolgt.
: Jeden Tag einen neuen Abgeordneten in der KRONE, jeden Tag ein
: neues Pension-Opfer, jeden Tag redaktionelle Berichte über die
: stattgefundenen Meetings, oder Recherche, warum sich ein Abgeordneter
: davor drückt.
: Wenn das alles nichts nützt (sprich, wenn das Gesetz doch
: beschlossen wird), dann kann der ÖGB mit viel mehr Berechtigung als
: jetzt immer noch den Streik als letztes Mittel ausrufen, und hat viel
: mehr Zeit zur Vorbereitung dafür. Die ÖBG-Streikkasse muß doch nach
: einem halben Jahrhundert zum Bersten voll sein, da wird man sich
: hoffentlich eine Medienkampagne leisten können!
:
: Wenn's blöd hergeht, dann scheitert das Gesetz womöglich an Jörg
: Haider. Dann ist der ÖGB der Blamierte, weil der Streik nichts gebracht
: hat und die blaue Seelenmassage schon.
:
: Wenn ich mir vergegenwärtige, daß die Hauptinformationsquelle an
: unserer Schule gestern das Quin-Papier war, dann unterstreicht das doch
: das Husch-Pfusch-Verfahren dieses Streiks. (Damit ich richtig verstanden
: werde: Dieser Überblick ist sehr gut und Koll. Quin hat in dieser kurzen
: Zeit fast Übermenschliches geleistet [immerhin mußte er ja auch noch die
: Jantschitsch-Apologie schreiben ;-)], aber es wurde erst ungefähr 24
: Stunden vor dem Streik präsentiert. Kein "gewöhnlicher" Lehrer hatte
: also Zeit und Muße, sich eingehend damit zu beschäftigen. Wie soll man
: etwas diskutieren, das man gar nicht kennt?)
:
: Erich Wallner
:
--
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