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Gehrer streicht Schulstunden

Bildungsministerin hält trotz Lehrerprotesten an Maßnahmen fest: Verordnung wird heute, Donnerstag, unterschrieben.

Wien - Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) hält trotz der Proteste von Lehrer- und Elternorganisationen an der Streichung von Schulstunden fest. Die "Wochenstundenentlastungs- und Rechtsbereinigungsverordnung 2003" soll noch heute, Donnerstag, unterschrieben werden, betonte Gehrer bei einer Pressekonferenz.

Zahl der Pflichtwochenstunden

Wie angekündigt wird die Zahl der Pflichtwochenstunden - jeweils über vier Jahre gerechnet - in der Volksschule von 92 auf 90, in der Hauptschule von 127 auf 120, in der AHS-Unterstufe von 126 auf 120 und in der AHS-Oberstufe von 138 auf 130 gesenkt. Die einzelnen Schulen können selbst entscheiden, ob sie eine vom Ministerium vorgegebene, so genannte subsidiäre Stundentafel verwenden, oder Schwerpunkte in bestimmten Fächern setzen und dafür auf autonome Stundentafeln mit Bandbreiten und verpflichtenden Mindeststundenzahlen zurückgreifen.

Vorgehen

Für die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) gibt es keine vorgegebenen Stundentafeln, sie müssen die Stundenkürzung im Ausmaß von zwei Wochenstunden pro Klasse (bei HTL z.B. bedeutet das eine Reduktion der gesamten Wochenstunden von 195 auf 185) in den Schulgemeinschaftsausschüssen festlegen. Gelingt ihnen das nicht, entscheidet der jeweilige Landesschulrat.

Änderungen

Es gibt aber auch Änderungen gegenüber dem Begutachtungsentwurf: Die Zahl der Wochenstunden für Leibesübungen wird in der subsidiären Stundentafel der AHS-Unterstufe von 15 auf 14 Wochenstunden und in der Oberstufe von zehn auf neun reduziert (jeweils über vier Jahre gerechnet). Profitieren werden laut Gehrer davon - je nach Schultyp - die naturwissenschaftlichen Fächer bzw. die zweite lebende Fremdsprache.

Kritik der Opposition

Erneut wandte sich Elisabeth Gehrer gegen die Kritik der Opposition, dass die Schüler auf Grund der Stundenstreichung mehr daheim lernen müssten. Bereits 1995 sei damit begonnen worden, den Lehrplan zu entrümpeln - seit 2000 gelte an Hauptschulen und AHS-Unterstufe der "Lehrplan 99", der den Stoff in
Kern- und Erweiterungsbereich teile. Die Lehrer müssten den Kernbereich verlässlich vermitteln: "Das Ziel des Schuljahres ist es nicht, den ganzen Stoff durchzunehmen."

Personalkosten

Mit der Stundenreduktion würde man außerdem die Personalkosten für die Bundeslehrer "etwas, ein kleines bisschen, in den Griff bekommen", so Gehrer. Insgesamt würden jährlich dafür knapp 2,2 Mrd. Euro aufgewendet, allein durch die Biennalsprünge kämen pro Jahr 33 Mio. Euro dazu. Gar nicht eingerechnet seien dabei die "normalen" Gehaltserhöhungen für die Beamten.

Artikel vom 08.05.2003 |apa |hw




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