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Post feuert Betriebsrat

Nach der möglicherweise illegalen Betriebsversammlung von Donnerstag im Post-Verteilzentrum Wals überschlagen sich die Ereignisse. Nun hat die Post einen Betriebsrat der Fraktion Christlicher Gewerkschafter gefeuert (FCG). Der LKW-Fahrer ist dreifacher Vater.

Schlag-Abtausch zwischen Fraktionen
Die Begründung für die fristlose Entlassung: der Mann habe die illegale Betriebsversammlung im Post-Verteilerzentrum Wals mit organisiert - was einer strafrechtlich relevanten Nötigung gleichkomme.

Die Betriebsversammlung im Post-Verteilzentrum Wals hat nicht nur Krisensitzungen in der Postdirektion Wien ausgelöst, berichtet Kurt Friedl, Vorsitzender der FCG-Fraktion innerhalb der Post-Personalvertretung Salzburgs. Er kritisiert eine Art "Dauerverhör", welches vom Management auch in Salzburg veranstaltet worden sei. Dabei sollte offenbar herausgefunden werden, wer die Betriebsversammlung organisiert hat.

Ergebnis: Jener Mann soll zu den Organisatoren gezählt haben, der am Freitag von der Post fristlos entlassen wurde. Es handelt sich um einen LKW-Fahrer und Betriebsrat, der zur Fraktion Christlicher Gewerkschafter gehöre, so Friedl. Die sozialdemokratischen Kollegen im Betriebsrat hätten dieser Kündigung zugestimmt, zeigt sich der schwarze Gewerkschafter schwer enttäuscht.

Weitere Klagen bzw. Entlassungen absehbar?
Hier zeigt sich ein offenbar tiefer Riss zwischen den parteinahen Gewerkschaftsfraktionen der Post. Denn SP-Gewerkschafter hatten die letzte Betriebsversammlung nicht mitgetragen. Die Klagsdrohungen der Post-Generaldirektion gegen weitere Christgewerkschafter scheinen ernst zu sein, berichtet Johann Stopfner vom Verteilzentrum Wals.

Insgesamt sieben federführende Christ-Gewerkschafter der Post müssen demnach mit Klagen rechnen.

SP-Gewerkschafter bisher eher rüde
Die sozialdemokratischen Post-Gewerkschafter hatten sich Donnerstag eher rüde über die Aktion ihrer VP-Kollegen geäußert. Und nun? Franz Wallmann von den roten Postlern betont weiterhin, der ÖGB werde den gekündigten FCG-Kollegen nicht helfen. Die ganzen Klagen habe die FCG selbst zu tragen, weil die umstrittene Betriebsversammlung von diesen Kollegen "selbst vom Zaun gebrochen" worden sei, wie Wallman sagt.




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