Es ist nötig, Koll. Zwickl, dass w i r uns neu positionieren. Wir dürfen nicht gedankenlos dem Minister Bartenstein nachplappern, wenn er behauptet, die Notwendigkeit einer Pensionsreform sei unbestritten.

Wenn Sie sich den Umfang anschauen, dann erkennen Sie sicher bald, dass diese angebliche "Reform" ein Pensionsraub ist, denn uns wird etwas weggenommen, worauf wir Anspruch haben.

Denken Sie in Beispielen! Stellen Sie sich einen jungen Kollegen vor, hat Unterrichtspraktikum und bspweise 2 Dienstjahre, und wird durch Gehrers Stundenreduktion arbeitslos, auf bestimmte Zeit nicht weiter im Schuldienst beschäftigt. Natürlich wird er weiter arbeiten, "in Bereitschaft" sozusagen, dass er eines Tages wieder gebraucht wird, aber wer weiss schon, wann dies sein wird?

Er wird sich vielleicht als Taxler oder in ähnlicher Weise eine vorübergehende Beschäftigung suchen. Aber das soll in die Zeiten fallen, die für die Pension angerechnet werden, in die "lebenslange Durchrechnung"? Das ist doch Wahnsinn. Akzeptieren Sie doch, dass es Menschen gibt, die ohne eigenes Verschulden ohne Job dastehen, und die wollen Sie
- nach den Vorschlägen von Prof. Streissler - damit bestrafen, dass sie dann zum Ausgleich bis 80 arbeiten müssen? Und Hand aufs Herz: Ist es nicht sehr problematisch, dass wir immer länger arbeiten sollen? Ich vermute, dass ich vor zehn Jahren noch mehr Verständnis für die Jugend hatte als heute, das nimmt doch mit dem Alter etwas ab. Wir können über manche Scherze nicht mehr einfach mitlachen. Nicht wahr?

Es mag vielleicht richtig sein, dass am "runden Tisch", den
ich ebenfalls begrüße, über eine Verlängerung des Durch- rechnungszeitraumes gesprochen wird, aber in Zeiten von Nicht-Vollbeschäftigung ist ein System der lebenslangen Durchrechnung einfach ungerecht, und es trifft vor allem Akademiker. Wer sich eine gute Bildung leistet, wer studieren will aus Freude am Wissen, der wird zurückgeholt, damit er sich nicht "überqualifiziert". Das kann und darf es wohl nicht sein. Dafür bitte ich um Verständnis.

mkG
Günter Wittek


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: "Mag.Zwickl"
An: "Günter Wittek" ; "Lehrerforum"
Gesendet: Mittwoch, 11. Mai 2005 10:47
Betreff: LF: Re: Karten neu mischen ... / Neupositionierungen


: Als Beamter, der ich nun einmal bin, erwarte ich mit Spannung die von der
: Sinngemeinschaft SPÖ/ÖGB - Haider ins Spiel gebrachte Harmonisierung. Koll.
: Wittek brachte zu Recht die Beamten-Pensionskürzung von 1997 ins Spiel. Geht
: es nach Haider und Co. wird man uns als Preis für ihre Zustimmung zur
: Pensionsreform noch einmal kräftig abzocken. Ich glaube, dass sollte man
: sich auch einmal überlegen, wenn man am Dienstag streikt. Ich persönlich
: streike am Dienstag wegen der Stundenkürzung und nicht wegen der
: Pensionsreform. Sollten aber unter dem Deckmantel der HARMONISIERUNG weitere
: Verschlechterungen der Beamtenpensionen erfolgen, werde ich mich dagegen zur
: Wehr zu setzen versuchen. Derzeit muss ich sagen: Schüssels Pensionsreform
: ist mir noch lieber als die in Aussicht gestellte Harmonisierung. Das ist
: nicht das Florianiprinzip sondern schlichtweg mein Unwille immer und immer
: wieder für Teilreformen zahlen zu müssen.
: Die ASVG- Versicherten haben meines Wissens nach 1997 nicht für uns
: gestreikt. Vielleicht auch deshalb, weil der ÖGB damals noch absolut
: regierungstreu war.
: MfG
: J.Zwickl
:
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