Lieber Kollege Wallner!
1. Sollten bei einem Streik Streikposten verhindern, dass gearbeitet wird. 2. Sollten die DirektorInnen - als betroffene und daher mitstreikende DienstnehmerInnen - die obersten Streikposten sein. 3. Wenn sie sich schon als DienstgebervertreterInnen sehen, dann sollen sie zu dem adaequaten Mittel der Aussperrung greifen und streikunwillige KollegInnen eben auch nicht unterrichten lassen. Solidaritaet! Josef Gary Fuchsbauer P.S. die Streikunwilligen koennen ja dann nachher mit dem Dienstgeber wegen der Abzuege rechtsstreiten. Uebrigens wird es auch am 13.5. (realistischerweise betrachtet) nicht um die Abzuege vom Grundgehalt, sondern nur um die Ueberstunden gehen. Und wem ein Fuenftel seiner Wochen-MDL zuviel Solidaritaet ist, der gehoert doch wirklich ausgesperrt.
----- Original Message -----
From: "Erich Wallner"
To: "'Lehrerforum'"
Sent: Sunday, May 11, 2003 7:59 AM
Subject: LF: AW: AW: Zu viele offene Fragen
> Interessieren würde mich die rechtliche Situation schon.
>
> Kollege Schett möchte also unterrichten, kann aber nicht, weil keine
> Schüler da sind. Warum aber sind keine Schüler da? Meiner Ansicht nach
> muß der/die DirektorIn gewährleisten, daß arbeitswillige Lehrer auch
> an Streiktagen arbeiten können und die Schüler entsprechend
> instruieren - eventuell einen verkürzten Stundenplan erstellen. Ein/e
> DirektorIn ist nicht Erfüllungsgehilfe der Gewerkschaft, sondern
> verlängerter Arm des Dienstgebers. (Und wenn ein/e DirektorIn als
> Gewerkschaftsmitglied selber streiken will, dann darf er / sie aber
> das nicht schon Tage vorher, indem durch entsprechende Maßnahmen die
> SchülerInnen von der Schule ferngehalten werden.) Ich denke also,
> ein/e DirektorIn müßte - in Kenntnis eines geplanten Streiks - den
> ganzen Lehrkörper danach befragen, wer Unterricht halten will. (Das
> ist keine Bringschuld arbeitswilliger LehrerInnen, sondern eine
> Holschuld der Direktion - es wäre ja noch schöner, wenn sich ein/e
> LehrerIn zum regulären Unterricht noch extra anmelden müßte.)
>
> Wenn wir uns zur freien Meinung(säußerung) bekennen (und Streik ist
> auch eine Form der Meinungsäußerung), dann heißt das, daß ein/e
> KollegIn genausoviel Recht hat zu streiken, wie zu arbeiten! Ihm / ihr
> dieses Recht auf administrativem Weg zu entziehen, ist genauso unrecht
> wie Pressionsmaßnahmen gegen Streikende!
>
> Erich Wallner
>
>
>
>
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: owner-lehrerforum@ccc.at [mailto:owner-lehrerforum@ccc.at] Im
> Auftrag von Schett
> Gesendet: Samstag, 10. Mai 2003 17:59
> An: 'Lehrerforum'
> Betreff: LF: AW: Zu viele offene Fragen
>
> Ich möchte der Vollständigkeit halber, auch wenn sich an meiner
> Position und Argumentation nichts geändert hat, mitteilen, dass sich
> unser Lehrkörper mehrheitlich für einen Streik ausgesprochen hat und
> die Schule daher am Dienstag geschlossen bleibt.
> Leider hat bis heute niemand meine Fragen (siehe unten) ganz oder
> teilweise
> beantworten können.
>
> Christian Schett
> PS Bregenz
>
>
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: owner-lehrerforum@ccc.at [mailto:owner-lehrerforum@ccc.at] Im
> Auftrag von Schett
> Gesendet: Dienstag, 6. Mai 2003 15:49
> An: 'Lehrerforum'
> Betreff: LF: Zu viele offene Fragen
>
>
> In den letzten 8 Jahren mussten wir Lehrer nicht zu letzt wegen des
> "Nicht-Handelns" der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst Gehaltseinbußen
> von rund 25% hinnehmen. Nun drohen uns durch die Pensionsreform
> weitere Einschnitte. Worin unterscheiden sich Einschnitte in meiner
> Lebensverdienstsumme, wenn ich sie einmal einer Regierung und einmal
> einer
> schwachen (oder von mir aus regierungsfreundlichen) Gewerkschaft
> verdanke?
>
> In den letzten 8 Jahren hätte es wahrlich genug Gründe gegeben, in den
> Streik zu treten (LDG neu bei den Pflichtschullehrern, §61 neu im AHS-
> und BMHS-Bereich), die GÖD sah nie einen Grund zu handeln bzw. hat
> zumindest bei
> den Pflichtschullehrern noch fleißig mitgeholfen, die Arbeitsbedingungen
> nachhaltig zu verschlechtern. Warum sind Pensionen es Wert, dafür zu
> kämpfen, die Arbeitsbedingungen der Lehrer aber nicht?
>
> Die GÖD bekennt sich - wie wohl alle Gruppierungen - zu einer
> Pensionsreform, stößt sich aber an der überfallsartigen Einführung.
> Für Lehrer in meiner Altersstufe und darunter würde sich also auch bei
> einer "behutsamen" Pensionsreform an der 40jährigen Durchrechnung und
> den damit verbundenen Einbußen nichts ändern. Will man hier primär der
> "Neugebauer-Generation" einen Dienst erweisen?
>
> Dass vor allem Beamte - also auch wir Lehrer - zu den Verlierern
> dieser (und auch jeder anderen - siehe SPÖ-Modell) Pensionsreform
> gehören, liegt nicht
> zuletzt an unserem Gehaltsschema. Seit ich Lehrer bin, wird über höhere
> Anfangsgehälter und dafür flacherer Gehaltskurve gesprochen. Warum hat
> die
> GÖD bis heute an diesem Zustand, der uns jetzt auf den Kopf fallen wird,
> nichts geändert?
>
> Was für mich bei der ganzen Streikdiskussion bleibt ist ein schaler
> Beigeschmack und eine große Portion Skepsis, die sich nicht zuletzt
> darauf begründet, dass ich nunmehr 13 Jahre Zeit hatte, die
> Handlungen, oder besser
> gesagt, die Nicht-Handlungen der GÖD mitzuverfolgen. Ich für meinen Teil
> werde jedenfalls am 13.05.03 Schule halten, denn ich lasse mich nicht
> gerne
> instrumentalisieren - weder von einer "sozial kalten" Bundesregierung
> noch
> von einer "nicht vertrauenswürdigen" Gewerkschaft.
>
>
> Christian Schett
> PS Bregenz
>
>
> --
> Diese Liste wird vom Personal Computer Club (http://www.pcc.ac)
> betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
> e-mail an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum" im
> Nachrichtentext.
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