Vielleicht liegt das daran, dass sich niemand gern etwas wegnehmen lässt. Hätte man früher damit begonnen, das Budget und die Pensions- und Krankenkassen in Ordnung zu bringen, würden heute nicht so große Opfer gefordert werden. Ein Minister, der nur geben und nichts wegnehmen muss, wird sicher beliebter sein. Dass man auch das Wegnehmen geschickter machen könnte, steht außer Frage. MfG J.Zwickl

----- Original Message -----
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Sent: Wednesday, May 14, 2003 9:18 AM
Subject: LF: AW: Im Dschungel der Motive


> Man könnte es auch so sehen:
> Es geht nicht um Reformaufschub, sondern diese Regierung hat auf so
> vielen Ebenen und zu so vielen Themen das Vertrauen der Betroffenen -
> und zwar GRUNDSÄTZLICH - verloren, dass diese Protestkumulation zu
> stande kommt. In den letzten Tagen habe ich festgestellt, dass die
> meisten meiner, weil jüngeren Kolleg/innen den Namen Piffl-Percevic
> nicht kennen. Das war jener Unterrichtsminister, der zurückgetreten
> ist, weil er sah, dass er für die von ihm vertretene Einführung des 9.
> Schuljahres zu wenig Rückhalt
gefunden
> hatte. (Es wurde erst später doch noch eingeführt)
> Es hat noch nie eine Ministerin/einen Minister gegeben, die/der so
> totale Ablehnung von allen Betroffenen erfahren hat wie Ministerin
> Gehrer. In welchem Staat leben wir? Piffl-Percevic hat gewusst, wem er
> sich verpflichtet fühlt: Das Stichwort stammt von ihm und heißt
> "intellektuelle Redlichkeit". Das ist/war ein Teil unserer politischen
> Kultur. Norbert Häfele
> > -----Ursprüngliche Nachricht-----
> > Von: Erich Wallner [SMTP:erich.wallner@aon.at]
> > Gesendet am: Mittwoch, 14. Mai 2003 07:52
> > An: lehrerforum@ccc.at
> > Betreff: LF: Im Dschungel der Motive
> >
> > DER STANDARD
> > Mittwoch, 14. Mai 2003, Seite 32 Kommentar
> >
> > Im Dschungel der Motive
> >
> > Martina Salomon
> >
> > Wogegen genau wird in Österreich nun eigentlich demonstriert und
> > gestreikt? Gerade der besonders aktionsbereite Schulbereich zeigt
> > ein Dilemma der Protestierenden auf: die Vielzahl unterschiedlicher
> > Motive. So streikten gestern Pflichtschul- und BHS-Lehrer erstens
> > gegen die Pensionsreform und zweitens gegen die "drohende"
> > Harmonisierung der Pensionssysteme. Genau Letzteres ist aber der
> > Herzenswunsch vieler Reformkritiker wie Alfred Gusenbauer oder Jörg
> > Haider: Sie fordern eine Angleichung sofort und nicht erst später.
> > Doch da schwant den Beamten (zu Recht) bereits Übles: Sie werden
> > wohl langfristig geringere Pensionen erhalten.
> >
> > Am 6. Mai wiederum schlossen sich die AHS-Lehrer dem Streik an -
> > allerdings vorwiegend wegen eines völlig anderen Themas: Ihnen ist
> > die Verringerung der Unterrichtsstunden ein Dorn im Auge. Warum die
> > Pflichtschulen dieses Thema eher in den Hintergrund stellen? Weil
> > ihr Anstellungsschlüssel von anderen Faktoren abhängt. Im Zuge des
> > Finanzausgleichs haben alle - natürlich auch "rote"- Länder einer
> > Absenkung des Lehrer-Schüler-Schlüssels (derzeit eins zu 9,6)
> > zugestimmt. Die Schulstundenkürzung hilft somit den Bundesländern,
> > die für die Pflichtschulen zuständig sind - sie können auch mit
> > weniger Lehrern das bisherige Angebot und somit beispielsweise
> > Kleinstschulen aufrechterhalten, die ursprünglich akut von
> > Schließung bedroht waren.
> >
> > Weitere Forderungen? Die SPÖ - und Teile anderer Parteien - wollen
> > eine Solidarabgabe für Pensionisten über der ASVG-Höchstgrenze,
> > sprich: Beamte. Schwer vorstellbar, dass sich die Gewerkschaft
> > Öffentlicher Dienst dafür erwärmen kann. Ziemlich allein stehen auch
> > die Grünen da, die eine Grundsicherung und keine staatliche Pension
> > mehr über der ASVG-Höchstgrenze fordern. Womit als kleinster
> > gemeinsamer Nenner der Demonstranten eigentlich nur übrig blieb:
> > Reformaufschub.
> >
> >
> >
> >
> > --
> > Diese Liste wird vom Personal Computer Club (http://www.pcc.ac)
> > betrieben. Um sich aus der Liste austragen zu lassen, senden Sie ein
> > e-mail an majordomo@ccc.at mit dem Befehl "unsubscribe lehrerforum"
> > im Nachrichtentext.
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