Montag 26.5.03: Zweiter AHS-Streiktag gegen die Stundenkürzungen

Für kommenden Montag ruft die Gewerkschaft zur bundesweite Arbeitsniederlegung der AHS-LehrerInnen auf. Streikziel ist die Rücknahme der Stundenkürzungsverordnung. Darüber hinaus werden Streiktage, Demonstrationen oder andere von ÖGB und GÖD ausgerufene Kampfmaßnahmen gegen die geplanten Angriffe auf das Pensionssystem mittragen. APS und BMHS werden nicht streiken, an BMHS sind solidarische Aktionen gegen die Stundenkürzungen am AHS-Streiktag wahrscheinlich.

Mit diesem neuerlichen Streiktag will die AHS ein Zeichen gegen den von Ministerin Gehrer geplanten Abbau von Bildungsangebot, Bildungsqualität und LehrerInnenarbeitsplätzen setzen. Die in der Begutachtungsphase von Elternverbänden, SchülerInnenorganisationen und LehrerInnenvertretung als konzeptlose, unpädagogische Geldbeschaffungsaktion abgelehnte Verordnung soll bis zur Vorlage von Errgebnissen der im Ministerium eingerichteten „Zukunftskommission“ ausgesetzt werden. Die von der Ministerin verursachte Verunsicherung von SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen ist durch umgehendes Aussetzen der Verordnung, die zwar am 8.Mai unterschrieben, aber bis zur Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt nicht in Kraft gesetzt ist, zu beenden.

Die bundesweit Arbeitsniederlegung an AHS wird von den Gewerkschaftsvertretungen an den Schulen organisert, Aktionen in und außerhalb der AHS, am besten gemeinsam mit Nachbarschulen, sind an diesem Tag durch Zentralvorstandbeschluss der GÖD gedeckt.

Der Antrag – ein Gegenantrag der FCG gegen den ÖLI-UG-Antrag auf dreitägigen Streik ab 26.5. als Einstieg in unbefristete Kampfmaßnahmen – im Wortlaut: „Die Bundessektion AHS der GÖD ruft für Montag, 26.5.03 zu einem eintägigen Streik auf. Der Unterricht entfällt, ebenso die Nachmittagsbetreuung. Maturaprüfungen sind vom Streik ausgenommen. Die Bundessektion 11 wird darüber hinaus alle vom ÖGB und /oder der GÖD initiierten gewerkschaftlichen Maßnahmen gegen die geplanten Verschlechterungen im Pensionssystem (z.B. Streiktage, Demonstrationen
etc.) vollinhaltlich mittragen“ Dieser Antrag wurde ohne Gegenstimme angenommen, die ÖLI-UG, die in ihrem weitergehenden Antrag einen dreitägigen AHS-Streik als Einstieg in unbefristete Kampfmaßnahmen zur Abwehr der Stundenreduktion gefordert hatte, enthielt sich der Stimme.

Liebe AHS-KollegInnen!
Trotz der Kritik am wieder nur eintägigen Streikbeschluss, trotz der Kritik daran, dass wie am 9.4. und am 6.5. die AHS alleine streikt: Nützen wir bundesweit diesen Tag. Unterstützt die GewerkschaftsvertreterInnen eurer Schule beim Organisieren des Streiktages 26.5.03. Helft mit, in Zusammenarbeit mit Nachbarschulen an die Öffentlichkeit zu gehen (Flugblätter mit Streikforderungen an belebten Plätzen verteilen, lokale Presse-Kontakte, Transparente an Schulfassaden ...), Volks- Hauptschulen, Poly + BMHS der Umgebung besuchen.

Liebe APS-, BMHS- und BerufsschulkollegInnen!
Unterstützt den AHS-Streiktag durch Solidaritätsadressen an benachbarte AHS und an die Bundessektion AHS, 1090 Lackierergasse 7.

Es gibt AHS-Direktorinnen, denen dieser Streiktag nicht passen wird, weil er mit den Stundenkürzungen auch ihren vorauseilenden Gehorsam gegenüber dem Ministerium in Frage stellt. Lassen wir uns nicht einschüchtern – Es geht um die Zukunft des öffentlichen Schulwesens, es geht an den AHS um die Oberstufenreform, der mit der Stundenreduktion die personelle Basis entzogen würde. Es geht auch um LehrerInnenarbeitsplätze. Bildung kostet. Österreich ist eines der reichsten Länder der Welt. Viele meinen, wir hätten gegen diese neoliberal-absolutistische Verordnung keine Chance - Nützen wir sie!

Reinhart Sellner,
Vertreter der ÖLI-UG in der Bundessektionsleitung AHS der GÖD
(19.5.03)


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