Herr Koll. Digruber,

Die UBG ist ein Verein. Richtig! Auch der ÖGB ist ein Verein. Der Unterschied besteht in der Größe, weil sich hinter dem ÖGB mit seinen verschiedenen Sektionen wenig gut getarnte Seilschaften der Parteien befinden, welche -anders als in den meisten zivilisierten modernen demokratischen Staaten - keine zweite Gewerkschaft neben sich dulden. Machen Sie mir bitte nicht weis, ich befände mich hier im Irrtum. eine 20 Jahre GÖD-Mitgliedschaft ließ mich diese Erfahrung machen. Die UBG ist - wenn auch noch klein - wenigstens basis demokratisch geboren und dies wird ihr auch verhelfen, stark zu werden. Apropos Streik: Die UBG hat noch keinen GÖD Streik für sich in Anspruch genommen, sondern die Idee unterstützt, endlich Streikaktionen zu beginnen. Für mich persönlich wäre zur Zeit Solidarität aller Betroffenen und der Gewerkschaften lieber als der Sache wenig dienende UBG-GÖD Grabenkämpfe.
----- Original Message -----
From: "Karl Digruber"
To: "markus liener"
Cc:
Sent: Tuesday, May 20, 2003 5:24 PM
Subject: Re: LF: ahs-streik gegen stundenkürzung


> Sehr geehrter Herr Kollege Liener!
> Und wieder ein Miniaturstreik, der die Aufsplitterung aller
> Betroffenen
> > zementiert und uns nicht nur verdrossen und hoffnungslos, sondern
> > letztlich auch
> > in der Öffentlichkeit lächerlich und unglaubwürdig macht.
>
> Sie spielen eine altbekannte Platte. Zur Durchsetzung eines Streiks
braucht
> es auch eine Abstimmung darüber, einen Konsens über die einzelnen
> Lehrersektionen hinweg, aber auch über die einzelnen Bundesländer
> hinweg.
Und manchen
> wird es zu viel, anderen zu wenig sein. Das ist nun einmal das Wesen
> einer Demokratie. Und so hat man sich für diesen Streik in den AHS
> entschieden.
>
> Die FCG-Fraktion
> > unterminiert
> > damit nur den Willen all derer, die auch bereits (gewesen) wären,
> > effinziente Maßnahmen mituzutragen.
>
> Sie glauben offensichtlich immer noch das Märchen, dass man sich alles
> richten kann, wenn man nur entsprechende Maßnahmen setzt?
>
> Die FCG versteckt sich hinter der
> > Pensionsproblematik
>
> Sie nimmt lediglich die Pensionsproblematik sehr ernst, weil ihr nicht
egal
> ist, wenn es zu einem Pensionsraub kommt. Aber Sie wird ja das alles
> kalt lassen, oder?
>
> Aber solange eine
> > Gewerkschaftsorganisation, so
> > wie von der FCG vorexerziert, nur Karriereleiter ist, deretwegen die
> > ureigensten Interessen der Dienstnehmer ungestraft sabotiert werden
> > können, wird sich
> > nichts ändern.
>
> Das, Herr Kollege, sind unbewiesene Unterstellungen und Behauptungen.
> Tatsache ist, dass in der GÖd eben engagierte Leute arbeiten, die nun
einmal
> Experten sind. Warum sollen engagierte Leute nicht auch ein anderes
> Amt
innehaben
> sollen? Wünschen Sie einen dezidierten Ausschluss für GÖD-Funktionäre
> oder auch nur FCG-Leute für sämtliche Funktionen? Was ist denn das für
> ein Demokratieverständnis? Und ich behaupte, dass sehr viele, die
> gegen die
GÖD, aber auch
> gegen die FCG schimpfen, die Ratschläge der Experten sehr gerne
> annnehmen
und
> sich möglicherweise dann nur beschweren, wenn die GÖD-Experten einmal
nicht
> Vor-arbeiter und Vordenker spielen.
>
> Und solange Österreichs Lehrer und Lehrerinnen dulden, von
> > solch einer Organisation "vertreten" zu werden, wird auch ein
> > Dienstgebeber alles durchsetzen können, was er will. Zumindest in
> > meinem Bundesland haben
> > dies
> > etliche LehreInnen bereits erkannt und sich, so wie ich, der UBG
> > zugewandt.
>
> ....Das ist dann wieder einmal der typische Werbenachsatz, den ich in
> letzter Zeit immer wieder im LF finde und der auf mich den Eindruck
> einer
gewissen
> Hilflosigkeit macht. Da stellt sich für mich fast die Frage, ob die
> UBG zu wenig zahlende Mitglieder hat.
>
> > Es bleibt nur die Hoffnung, dass auch die anderen Bundesländer
> > möglichst schnell aus ihrem FCG-Alptraum erwachen.
>
> Ist es Ihr Albtraum oder der Albtraum der Bundesländer? Oder bröckelt
> Ihr Traum vom Bollwerk UBG auch schon in Vorarlberg?
>
> Mit freundlichen Grüßen, Karl Digruber
>
>
> PS: Ich wette fast, dass jetzt irgendjemand aus der UBG wieder den
> Streik
am
> 26.5 für sich reklamieren wird und meint, letztlich sei die UBG der
Urheber
> gewesen, natürlich mit dem finalen Satz, dass ja alles viel zu gelinde
> sei und dass man selber das Protestieren viel besser könnte. Oder
> täusche ich
mich
> bei diesem Verein, der sich "Gewerkschaft" nennt?
>
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