+++ pressetext.austria +++ pressetext.austria text service +++ pressetext.austria +++ pte971013003 Politik/Soziales, Büro/EDV Internet/Recht Internet-Medienrat gegen technische Sperrmaßnahmen im Web Politik soll mit anderen Mitteln Internet-Mißbrauch unterbinden Frankfurt (pte) (13. Oktober 97/19:32) - Sperrmaßnahmen wirken sich in vielfacher Weise negativ auf die Entwicklung des Internets aus. Insbesondere bewirken sie die Gefahr des "virtuellen Wettrüstens" zwischen Internet-Nutzern und denjenigen, die Sperrungen befürworten. Das konstatiert eine am 10. Oktober vom deutschen Internet-Medienrat veröffentlichte neue Studie. Es sei rechtswidrig, Internet-Service-Provider die Mitwirkung an technisch zweifelhaften Sperrmaßnahmen zuzumuten, heißt es darin. Die Provider würden dadurch in einen für sie nicht lösbaren rechtlichen Interessenskonflikt geraten und sähen sich im internationalen Umfeld mit unkalkulierbaren Prozeßrisiken konfrontiert. Sperrungsverpflichtungen von Internet-Providern gefährdeten zudem den Wirtschaftsstandort Deutschland. Provider würden in Länder mit attraktiveren Rahmenbedingungen als hierzulande ausweichen. Eine Analyse des Kontroll- und Sperrsystems "WebBlock" führte laut Internet-Medienrat zu dem Ergebnis, daß dieses System zwar grundsätzlich umsetzbar ist, aber "signifikante Auswirkungen auf die Funktions- und Leistungsfähigkeit des gesamten Internets" hat. Es könnte Fehlfunktionen bewirken, heißt es, die die zentralen Ressourcen des Netzes stören würden. Auf Grund der Studienergebnisse appellierte der Internet-Medienrat an Politik und Justiz, das Problem des Internet-Mißbrauchs auf anderen Wegen als durch technische Eingriffe in die Integrität des Netzes zu lösen. Das vom Internet-Medienrat in Auftrag gegebene Gutachten ist unter http://www.medienrat.de/gutachten/webblock.htm abrufbar. +++ pressetext.austria +++ pressetext.austria text service +++ pressetext.austria +++ Aussender: pressetext.austria Ansprechpartner: ws, email: redaktion@pressetext.at, Tel. 01/402 48 51