+++ pressetext.austria +++ pressetext.austria text service +++ pressetext.austria +++ pte971103009 Büro/EDV/Internet Internet/Sicherheit Verschlüsselungsverfahren “open PGP“ soll Standard werden Trotz US-Export-Verbot bereits weltweit im Einsatz München (pte) (3. November 97/14:47) - Elektronische Post ist alles andere als sicher. Auf dem Weg vom Absender zum Empfänger können die verschiedensten Personen Zugriff auf die Mitteilungen nehmen. Und auch bei der Lagerung der elektronischen Post gibt es Probleme: Sobald Dritten der Zugriff auf einen Mail-Client gegeben wird, ist auch die private Post eigentlich kein Geheimnis mehr. Eine der besten Möglichkeiten, sich vor solchem Mißbrauch zu schützen, bietet die Verschlüsselungssoftware Pretty Good Privacy (PGP). Diese von Phil Zimmermann 1991 entwickelte Software wird trotz Export-Verbot der US-Regierung weltweit eingesetzt. Eine internationale Version kann beispielsweise von einem norwegischen Server geladen werden. Aber auch auf hunderten anderen FTP-Servern steht PGP bereit. http://www.ifi.uio.no/pgp/ Jetzt soll das Verschlüsselungsverfahren mit open PGP sogar als Internet-Standard etabliert werden. Eine entsprechende Arbeitsgruppe wurde gerade von der Internet Engineering Task Force (IETF) gebildet. http://www.ietf.org/html.charters/openpgp-charter.html Eine der wichtigsten Voraussetzungen für diese Entscheidung war, daß Phil Zimmermann bzw. seine Firma PGP Inc. die PGP-Spezifikationen gegenüber der Internet Society und der IETF freigegeben hat. Sollte es notwendig erscheinen, kann die Arbeitsgruppe den Quellcode gegebenenfalls anpassen. Soviel Großzügigkeit hielt PGP-Konkurrent RSA nicht für nötig. RSA hatte sein auf Schlüsselaustausch basierendes Verfahren S/MIME (Secure/ Multipurpose Internet Mail Extensions ebenfalls bei der IETF als Standard vorgeschlagen. Generell werden aber von der IETF solche Verfahren bei der Standardisierung bevorzugt, bei denen keine patentrechtlichen oder sonstigen Ansprüche von privaten Unternehmen oder Personen bestehen. Dennoch ist noch nicht klar, ob die anstehende IETF-Standardisierung auch von den Anwendern akzeptiert wird. Immerhin wurde das S/MIME-Verfahren im Gegensatz zu PGP bereits von Microsoft und Netscape in die neuesten Mail-Clients eingebunden. PGP dagegen nicht. (Quelle: Intern) * Lucent Web Assistant bewahrt Privacy vor Spam-Mails * Der US-Softwarehersteller Lucent Technologies will mit einer neuen Technologie die Privatheit der Internet-Anwender erhöhen. http://lpwa.com:8000/overview.html Wie meist bei "neuen" Technologien handelt es sich auch hier um eine Kombination bestehender Verfahren, die durch ihre Kombination eine neue Funktionalität mit sich bringen. Konkret geht es hierbei um die Integration eines Verschlüsselungsverfahrens in ein Proxy-System. Der Anwender muß auf seinem Rechner eine Client-Software installieren, und künftig wird sein Datenverkehr über einen Lucent-Proxy in den USA geleitet. Der Client-Rechner identifiziert sich gegenüber dem Proxy mit einer Username/Password-Kombination. Dieser wiederum generiert und speichert diese Identifikation und greift darauf zurück, wenn eine personalisierte Web-Site angesteuert wird. In diesem Fall vergibt der Server eine eigene Identifikation. Der Anwender bleibt bei diesem Verfahren anonym, denn der http-request (z.B. der Aufruf einer Seite) erfolgt über den Lucent-Proxy. Damit kann auch Spamming wirkungsvoll verhindert werden. Viele Spam-Anbieter "sammeln" ihre Adressen beispielsweise im Usenet. Wer dort einen Beitrag postet und seine wahre Mailadresse angibt, muß mit unerwünschten Werbebriefen rechnen. Erfolgt ein Posting dagegen über den Lucent-Proxy, so wird die wahre Absenderadresse nicht übermittelt. Der Proxy generiert dafür eine anonymisierte Adresse. Diese wird zwar ebenfalls zum Urheber der Nachricht umgeleitet, erhält man allerdings über diese Adresse ein unerwünschtes Anschreiben, so kann die Adresse umgehend gesperrt werden. Gleiches gilt für Mail-Adressen, die man etwa bei der Registration auf einer Site angegeben hat. Hier hat man den Vorteil, daß man sofort erkennen kann, welche WWW-Site die Adresse unerlaubt weitergegeben hat und kann entsprechend reagieren. Das Lucent-Verfahren ist für deutsche Anwender eher wenig geeignet, da der Datentransfer immer über die USA geleitet werden muß. Dazu kommt, daß es bei vielen Onlinediensten (etwa AOL) unmöglich ist, die Proxy-Konfiguration zu ändern. Das Verfahren könnte allerdings beispielhaft auch von anderen Proxy-Servern übernommen werden, um so die Sicherheit des Kunden zu erhöhen, ohne die Geschwindigkeit zu beeinträchtigen. (Quelle: Intern) +++ pressetext.austria +++ pressetext.austria text service +++ pressetext.austria +++ Aussender: pressetext.austria Ansprechpartner: ws, email: redaktion@pressetext.at, Tel. 01/402 48 51