http://www.pressetext.at/cgi-bin/cgiwrap/prestext/.cgi/display.pl.cgi?pta=971130003 +++ pressetext.austria +++ pressetext.austria text service +++ pressetext.austria +++ pte971130003 Büro/EDV/Internet, Medien/Kommunikation Internet/Telefonie Experten: Internet wird Telefonnetz der Zukunft Marktvolumen erreicht in sieben Jahren zwei Mrd. US-Dollar Hamburg (pte) (30. November 97/12:16) - Das Internet hat nach Ansicht vieler Experten das Potential, zum Telefonnetz der Zukunft zu werden und damit die Internet-Telefonie zu einer der größten kommerziellen Anwendungen überhaupt zu machen. Das amerikanische Marktforschungsinstitut Forrester Research geht davon aus, daß der globale Markt der "Internet Telephony" im Jahr 2004 ein Volumen von zwei Milliarden US- Dollar hat. Die Technik der traditionellen Telefonleitung und einer Internet- Verbindung unterscheidet sich ganz grundlegend. Bei einem Telefonat im herkömmlichen Netz wird für die gesamte Dauer eine feste Leitung (in der Regel über viele Schaltstellen hinweg) aufgebaut. Im Internet wird die Sprache hingegen - wie alle anderen Daten auch - in kleinste Pakete zerlegt, die über unterschiedliche Wege ihr Ziel erreichen und beim Empfänger wieder zusammengeführt werden. "Eine klassische Telefonverbindung entspricht einer reservierten Fahrradspur von New York nach Los Angeles. Eine Internet-Verbindung hingegen ist wie eine Autobahn, die viele Autos mit hoher Geschwindigkeit gemeinsam nutzen", beschreibt der "Vater des Internets", Vinton Cerf, den Unterschied. Durch das Zerlegen der Sprache in digitale Pakete können teure Leitungen wie Glasfaserkabel oder Satellitenkanäle in der Regel viel effektiver genutzt werden als es mit der Telefontechnik bisher möglich war. Als 1995 die israelische High-Tech-Firma VocalTec das erste System zum Telefonieren über das Internet präsentierte, benötigten die Anwender noch auf beiden Seiten einen Personal Computer und mußten sich zum Internet-Telefonat verabreden. Inzwischen bieten Firmen wie USA Global Link auch Internet-Telefonate an, die von einem herkömmlichen Telefonapparat aus - also ohne einen Personal Computer - geführt werden können. Ob das Internet künftig die wachsende Zahl von Telefonaten bewältigen kann, oder ob die Sprach-Datenpakete im Stau auf dem "Data Highway" steckenbleiben, ist unter den Experten umstritten. Internet-Pionier Cerf meint, das heute benutzte Internet-Protokoll "TCP/IP" müsse so weiterentwickelt werden, daß Datenpakete mit unterschiedlicher Priorität transportiert werden, so daß zeitkritische Anwendungen wie die Internet-Telefonie funktionieren können. "Bis zum Jahr 2010 werden wir ein interplanetarisches Internet- Protokoll benötigen, vor allem für die Kommunikation zwischen Erde, Mond und Mars. Das kann nicht mehr TCP/IP sein", sagte er der amerikanischen Fachzeitschrift "Red Herring". Bereits heute arbeiten alle großen Telefon-Gesellschaften der Welt daran, die Internet-Technologie für die eigenen Netzwerke zu nutzen. Fachleute der Deutschen Telekom betonen zwar in der Öffentlichkeit ständig, das Internet sei derzeit nicht in der Lage, nur einen Bruchteil der weltweit geführten Telefonate abzuwickeln. Das negative Urteil seiner Experten hat Telekom-Chef Ron Sommer aber nicht daran gehindert, 21 Prozent der Aktien des Internet-Telefonie-Pioniers VocalTec zu kaufen. (Quelle: dpa) (Ende) +++ pressetext.austria +++ pressetext.austria text service +++ pressetext.austria +++ Aussender: pressetext.austria Ansprechpartner: ws, email: redaktion@pressetext.at, Tel. 01/402 48 51