MicroStation

Kurt und Michael Kollars


Einstieg leicht gemacht in:

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CAD

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Ein CAD-Paket, das sich jeder leisten kann und dessen Mächtigkeit jene von AutoCAD R.13 bei Weitem übersteigt ist MicroStation 95.  Jeder, der mit MicroStation konstruiert hat, wird sich mit Begeisterung diesem objektorientierten Programm zuwenden, das mit seiner einfachen Konstruktionsweise besticht und das seine Mächtigkeit im 3D-Konstruieren aufweist. Mit dem Accu-Draw-Befehl erübrigt sich das BKS-System und Raumkurven sowie Rohrflächen beliebiger Art können mühelos konstruiert werden. Der folgende Exkurs soll MicroStation im 2D-Bereich vorstellen. MicroStation steht für technische Zeichnungen aus dem Bereich der Architektur, der Mechanik und der Kartographie mit vorgefertigten Blöcken, die man Zellen nennt, zur Verfügung.

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Bereits die Einstiegsdatei, die SEED-Datei genannt wird, trennt gegenüber der Prototypdatei von AutoCAD eine SEED2D-Datei von einer SEED3D-Datei für das zweidimensionale bzw. dreidimensionale Konstruieren.

1. Start von MicroStation

1.1 Installation

MicroStation95 wird von Firma Bentley auf einer CD-Rom ausgeliefert. Hiebei gibt es mehrere Arten der Installation (vgl. den deutschen Text der Datei README.TXT im Hauptverzeichnis der CD):

Installation für DOS

Wechseln Sie in das Verzeichnis MS95\GERMAN\DOS dieser CD.

Geben Sie INSTALL ein und drücken Sie 8

Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.

Mit der Datei USCONBild EXE im Verzeichnis USTATION kann der Benützer MicroStation für seine Geräte aufbereiten.

Installation für WINDOWS 3.1, 3.11 bzw. NT

Wählen Sie im Menü DATEI oder START   Ausführen und danach Durchsuchen

Wechseln Sie in das Verzeichnis MS95\GERMAN\WINDOWS\DISK01 auf der CD.

Doppelklicken Sie auf SETUP.EXE und danach klicken Sie OK an.

Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.

MasterFrame 20 Frame 2890

Fig01

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MasterFrame 7

Als Digitizer setzen wir eine Zwei- bzw. Dreitastenmaus voraus. Die linke Taste dient der Befehlsanwahl, die rechte Taste dem Abbruch (RESET). Bei der Dreitastenmaus ist die mittlere Taste die Tentativtaste (Objektfangtaste), deren Wirkung bei der Zweitastenmaus mit UND DER LINKEN MAUSTASTE ERREICHT WIRD.

Nach erfolgreicher Installation kann der Benützer MicroStation starten.

1.2 Start von MicroStation

Im Verzeichnis USTATION startet man MicroStation durch Eingabe von USTATION. Danach erscheint der MicroStation-Manager, sofern Sie im Besitz einer Lizenz sind.

Im MicroStation-Manager werden der Arbeitsbereich und das Projekt jeweils mit Default ausgewählt (Bild 1). Als Schnittstelle verwenden wir V50, um auch mit dieser Version kompatibel zu sein.

Danach sind das Menü DATEI und darin Neu anzuwählen. Beherrscht der Benützer die Grundbegriffe von MicroStation, kann jederzeit ein neuer, dem Benützer angepaßter Arbeitsbereich gewählt werden.

2. Erstellen der Prototypdatei A4H

Das Erstellen einer neuen Zeichnung setzt eine SEED-Datei (Prototypdatei) voraus. Nach der Anwahl von Neu erscheint das Dialogfenster Zeichnungsdatei Erstellen.

Das untere Feld zeigt die von MicroStation vorgegebene SEED-Datei aus dem Verzeichnis

USTATION\WSMOD\DEFAULT\SEED.

Fig02

Da wir eine für unsere Zeichnung normgemäße Prototypdatei mit dem Namen A4H (A4-Hochformat) erstellen wollen, in der die Arbeitseinheiten, die Zeichnungsebenen (Layer), die Bemaßungseinstellungen sowie das Blattformat mit Schriftkopf bereits festgelegt sind, brauchen wir keine andere SEED-Datei wählen (Bild 2). Die neue Datei A4H besitzt die Erweiterung (Extension) DGN (Design) und kennzeichnet damit jede Zeichnung, die mit MicroStation erstellt wurde. Die neue Datei soll in das Verzeichnis USTATION\OUT\DGN geschrieben werden. Nach Herstellen dieser Verzeichnisstruktur weist das Unterverzeichnis DGN im linken Feld keine Dateien auf. Erst nach Eingabe von A4H im Feld Dateien und Anwahl von OK rechts oben erscheinen im MicroStation-Manager die gewünschten Verzeichnisse sowie die Datei A4H.

Eine bereits bestehende Datei kann auch als schreibgeschützte Datei geöffnet werden. Mit der Anwahl von OK schaltet MicroStation in den Zeichnungseditor um.

2.1 Der Zeichnungseditor von MicroStation

Fig03

Die erste Zeile zeigt das Hauptmenü von MicroStation (Datei, Bearbeiten, Element, ...), die Menüleiste heißt. Links zeigt MicroStation die Haupttoolbox, die aus neun Zeilen und zwei Spalten besteht und in der sich alle 2D-Zeichenbefehle befinden. Das rechte Hauptfeld besteht aus zwei Ansichtsfenstern, die man verschieden anordnen kann. Der Umgang mit den Ansichtsfenstern erfolgt wie das Arbeiten mit Fenstern in der WINDOWS-Umgebung.

Fig04

Wählt man in der obersten Menüleiste das Menü Ansicht an, öffnet sich ein neues Befehlsfenster, in dem die erste Zeile Öffnen/Schließen anzuklicken ist. Im neuen Dialogfeld klickt man ý 2 an, um das zweite Ansichtsfenster zu schließen. Dadurch bleibt nur ein Ansichtsfenster von insgesamt acht möglichen Ansichtsfenstern offen. Wie bei WINDOWs üblich hätte man das zweite Ansichtsfenster auch durch Doppelklick links oben schließen können (Bild 4).Unter der Menüleiste zeigt MicroStation zwei Dialogzeilen. Die erste Zeile weist die aktuellen Einstellungen der vorliegenden Zeichnungsdatei auf, in der zweiten Zeile teilt MicroStation dem Benützer den unmittelbar aktuellen Befehl mit. Die dritte Zeile dient der Eingabe des Benützers.

2.2 Definieren der Ebenen (Layer)

In MicroStation gilt auch das Motto “What you see, is what you get -- WYSIWYG”. Dieses Motto stimmt nur dann, wenn der Anwender in MicroStation mit vordefinierten Ebenen zeichnet. Jedes Element, das auf einer Zeichnungsebene konstruiert wird, speichert MicroStation mit einer Reihe von Elementattributen (Ebene, Farbe, Strichstärke, Strichart, Ausfüllungstyp und Farbe für geschlossene Elemente). Diese Attribute werden über bestimmte Einstellungen festgelegt. Mit der sogenannten Ebenensymbolik kann man die Attribute Farbe, Strichstärke, Strichart und Ausfüllfarbe bilden. MicroStation verfügt über 63 durchnumerierte Ebenen, denen der Benützer auch im Dialogfenster Ebenennamen zuordnen kann. Zum Unterschied von AutoCAD sind Elemente in MicroStation nicht an Ebenen (Layer) gebunden. Für die Prototypdatei wollen wir jene Ebenen definieren, die das Konstruieren vereinfachen.

Zunächst wird im Menü Einstellungen Ebenennamen angewählt; danach die Option Hinzufügen. Im neuen Dialogfenster schreibt man unter der Ebenennummer 1 K5 und nach der Anwahl der unteren Zeile (oder) als Kommentar KONTUR 0.5 . Mit OK bestätigt der Benützer seinen Eintrag für die Ebene 1. Die Definition der Ebene 2 erfolgt wieder mit Hilfe der Anwahl von Hinzufügen, danach geht man nach Eingabe der Ebenennummer 2 analog vor, wobei die Tabelle die vollständig eingegebenen Ebenennamen auflistet (Bild5):

Bild5

Gleich hier ist anzumerken, daß beim Plotten die Strichstärke durch ein Vielfaches von 0.025 festgelegt wird. So entspricht im HP-GL/2 Plotfile für Weight-strokes 4, 10, 14, 20, ... 0.1, 0.25, 0.35, 0.5 mm.

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Nach den Eingaben der Ebenennamen dient die Option Fertig der Übergabe in die Zeichnung.

Die Anwahl von Ebenensymbolik des Menüs Einstellungen öffnet ein weiteres Dialogfenster. In diesem Dialogfenster Ebenensymbolik erfolgt zunächst das Markieren der Zeile der Ebene 1. Erscheint sie unterlegt, kann der Benützer für diese Ebene rechts alle Einstellungen (Farbe: weiß 0, Strichart 0 und Strichstärke 3) vornehmen. Um andere Einstellungen vornehmen zu können, müssen die benötigten Felder ¨ unter Einstellungen angekreuzt werden. Der Benützer hat nun die Möglichkeit nach Anwahl des Eingabefeldes die gewünschten Daten einzugeben. Die Anwahl von Zuweisen übergibt die Einstellungen der aktiven Zeichnungsdatei. Die folgende Tabelle gibt die Einstellungen der 10 Ebenen vor (Bild 6a):

Ebene

Farbe

Strichart

Strichstärke

1

weiß, 0

0

3

2

weiß, 0

0

2

3

cyan, 7

0

1

4

rot, 3

7

1

5

grün, 2

4

3

6

blau, 1

2

1

7

cyan, 7

0

1

8

grau, 9

0

1

9

gelb, 4

0

0

10

orange, 6

1

0

Fig06b Bb06b

Damit der Benützer die Ebenen schnell aktivieren kann, ist es vorteilhaft den Befehl Ebenen im Menü Ansicht anzuwählen. Das Umstellen der Darstellung der Ebenennamen erfolgt durch die Anwahl von Darstellung und Ebenennamen im Dialogfenster Ansichtsebenen. Das Dialogfenster Ansichtsebenen schiebt man nach rechts unten und zwar soweit nach rechts, daß gerade die Ebenennamen noch lesbar sind (Bild 6b). In diesem Dialogfenster kann mit Doppelklick jede Ebene aktiv gesetzt werden. Als Bestätigung der Auswahl ändert MicroStation die Farbe des Ebenennamens. Das Aus- und Einschalten der Ebenen erfolgt auch in diesem Dialogfenster. Um die derzeitigen Einstellungen zu behalten, dient die Anwahl von Einstellungen speichern im Menü Datei. Jene Ebene, die aktiv gesetzt ist, scheint auch im Dialogfenster Attribute im Menü Element mit ihrer Nummer auf.

2.3 Festlegen der Arbeitseinheiten

Durch Anwahl des Menüs Einstellungen in der Menüleiste öffnet sich ein Befehlsfenster, in dem Arbeitseinheiten anzuklicken ist. Im Dialogfenster Arbeitseinheiten sind zunächst die Einheitsnamen festzulegen. Statt “mu” (masterunits) schreiben wir “mm” und anstelle von “su” (subunits) setzen wir “zm” (Zehntelmillimeter). Das Einstellen erfolgt mit der linken Maustaste; durch Doppelklick der Zeile mit “mu” wird das Feld invers dargestellt. Nun kann der Benützer mm von der Tastatur eingeben. Danach darf nicht OK angewählt oder RETURN eingegeben werden, da diese Eingabe das Dialogfenster schließen würde.

Ebenso verfährt man mit den Untereinheiten “su”, die durch zm zu ersetzen sind (Bild 7). Die Auflösung wird beibehalten. Ein Millimeter besitzt demnach zehn Zehntelmillimeter und ein Zehntelmillimeter weist tausend Untereinheiten auf; diese legen die Genauigkeit einer Zeichnung fest. Mit OK ändert MicroStation nach Öffnen des Dialogfensters Warnung (OK anwählen) die Arbeitseinheiten.

Bild7

Um den globalen Ursprung des Koordinatensystems in der Mitte des Ansichtsfensters zu erhalten, öffnet man das Dialogfenster Präzisionseingabe (Bild 8) im Menü Einstellungen und schiebt es nach links unten.

Bild8

Die x- und y-Werte zeigen nun die jeweilige Position des Fadenkreuzes an. An ihren Werten erkennt man, auf welcher Seite des Ansichtsfensters der Ursprung liegt. Um den Ursprung auch optisch wahrzunehmen, wählen wir den globalen Ursprung, der sich immer in der Mitte des quadratischen vorgegebenen Arbeitsbereichs (siehe Arbeitseinheiten) befindet, als Ursprung eines Hilfskoordinatensystems. Durch Anwahl von Attribute im Menü Ansicht scheint das Dialogfenster Ansichtsattribute auf. Das Ankreuzen des Feldes neben ACS-Symb. im Dialogfenster dient dem sichtbar machen des Koordinatensystemsymbols.

Die Ansichtsnummer 1 kennzeichnet die Einstellungen für das Ansichtsfenster 1. Es sollten jetzt alle Felder, wie in Bild 9 dargestellt, angekreuzt aufscheinen. Die Anwahl Zuweisen übergibt dem Ansichtsfenster 1 die Einstellungen. Das Schließen des Fensters erfolgt durch die Anwahl von x oder mit Doppelklick links oben in der Zeile Ansichtsattribute, wie bei WIN95 und WIN-NT üblich.

Fig09

MasterFrame 20 Frame 1928

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MasterFrame 7

Drückt man nun auf der Tastatur die Shift-Taste und danach die linke Maustaste und zieht die Maus beide Tasten (Tastatur und Maustaste) gedrückt haltend nach rechts, wandert die Zeichnung im Ansichtsfenster nach links. Die Zeichnung wird solange verschoben, bis das Koordinatensystem in der Ansicht vollständig aufscheint und die Präzisionseingabe für x und y ungefähr den Wert Null aufweist, wenn der Benützer den Pfeil mit dem Kreisbogen um die Spitze in den Ursprung führt.

2.4 Konstruieren eines A4-Blattes mit Rand und Schriftkopf

Der Zeichenblattrand des A4-Blattes wird mit Hilfe eines Rechtecks auf der Ebene 3 (K2) begrenzt. Das Aktivieren der Ebene 3 erfolgt durch Doppelklicken im rechts unten halb verdeckten Dialogfenster auf der Ebene 3 (vgl. Bild 6b). Hiezu wählt man in der Haupttoolbox 2.Zeile, 2.Spalte, in weiterer Folge als Matrix (2,2) beschrieben, den Befehl Rechteck an . Das Feld wird nach Anwahl blau unterlegt. Oberhalb der Eingabezeile ist die Aufforderung Rechteck plazieren zu lesen. Die Eingabe der Plazierung erfolgt von der Tastatur nach Anwahl des Eingabefeldes durch xy=0,0 <RETURN> sowie xy=210,297 <RETURN>. Diese Koordinaten heißen absolute kartesische Koordinaten und beziehen sich stets auf das globale Koordinatensystem von MicroStation, in dem das Rechteck erstellt wurde. Damit es vollständig gesehen wird, ruft man mit Shift und der RESET-Taste auf der Maus ein Menü auf, das die Eingabe aller Ansichtsoptionen gestattet. Nach Anwahl von Aktive Zeichnung einpassen und Bestätigung der Ansicht mit der linken Maustaste ist das Rechteck vollständig zu sehen.

Bild10a

Die Rasterpunkte sind verschwunden, weil ein zu dichter Raster nicht angezeigt wird. Um einen Raster mit 10-mm Abstand, bei dem alle 20-mm ein Referenzpunkt aufscheint zu erhalten, wählt man im Menü Einstellungen den Befehl Raster an. Im Dialogfenster Raster kann nun für den aktiven Raster 10 und für den Referenzraster 2 eingegeben werden (Bild 10a).  Die Konfiguration orthogonal und Höhe/Breite (y/x) mit 1 bleibt unverändert. Der Raster überzieht das ganze Ansichtsfenster.

Nach Schließen des Dialogfensters Raster wählen wir abermals in der Haupttoolbox den Befehl Rechteck plazieren (2,2) an, um den Zeichnungsrand festzulegen. Danach gibt man in dem Dialogfenster Präzisionseingabe aus dem Menü Einstellungen für x=20 und y=5 ein. Nach der Eingabe bleiben die Werte fixiert und MicroStation erwartet das Zuweisen. Das Anklicken von Zuweisen im Dialogfenster bewirkt das Setzen der linken unteren Ecke des Rechtecks. Im Dialogfenster Präzisionseingabe können auch relative kartesische Koordinaten für dx=185 und dy=287 eingegeben werden. Sollte man sich vertippt haben, bewirkt die Anwahl der rechten Maustaste <RESET> den Abbruch. Wird erst bei dem fertigen Rechteck der Fehler erkannt, dann ist im Menü Bearbeiten der Befehl Rückgängig machen rechteck plazieren anzuwählen oder man gibt von der Tastatur <STRG>+<Z> ein. Nach der Anwahl von Zuweisen zeichnet MicroStation das Rechteck.

Zur Konstruktion des Schriftkopfes auf dem A4-Blatt ist es günstig, den unteren Teil des A4-Blattes zu zoomen. Hiefür gibt es zwei weitere Möglichkeiten.

Die erste Möglichkeit erlaubt im Menü Ansicht die Anwahl des Feldes ¨ für Bildlaufleisten. Danach erscheinen auf der unteren Leiste der Ansicht 1 acht Befehle für die Zeichnungsansicht (Bild 10b):

Bild 10

In der Bildlaufleiste wählt man Bereich Zoomen an und öffnet durch Anwahl etwas links unter dem Ursprung den ersten Eckpunkt, der von MicroStation in der Zeile unter der Menüleiste gefordert wird. Nach Eingabe des zweiten Punkts etwas unter der Mitte des rechten Blattrands wird dieser Fensterbereich gezoomt (Bild 11).

Fig11

Die zweite Möglichkeit ohne Bildlaufleisten zu operieren, bietet die Haupttoolbox durch Herausziehen der Bildleiste Ansichtsteuerung (9,1); . Man wählt sie mit dem linken Mausknopf an und zieht mit gedrücktem Mausknopf die Leiste von der Haupttoolbox soweit weg, bis sie als grünes Rechteck aufscheint. Nach Auslassen des Mausknopfes erscheint die Toolbox (Bild 12), die nun vom Benützer beliebig plaziert werden kann. In dieser Toolbox befinden sich sechs der neun vorher angeführten Befehle. Diese Ansichtssteuerungsbox kann jederzeit durch die Anwahl von B in der linken oberen Ecke dieser Box mit Doppelklick geschlossen werden.

Fig12

Das Schriftfeld soll von zwei Parallelen im Abstand 10-mm vom unteren Zeichnungsrand begrenzt werden (Bild 13).

Fig13

Hiezu dient in der Haupttoolbox der Befehl Linie plazieren (1,2); . Mit der Eingabe xy=20,15 <RETURN> von der Tastatur nach Anwahl des Eingabefeldes legen wir den Anfangspunkt und mit xy=205,15  <RETURN> den Endpunkt fest. Da kein weiteres Segment des Linienzuges zu zeichnen ist, muß der Befehl durch Reset abgebrochen werden.

Fig14

Danach stellt man sich in der Haupttoolbox auf den Befehl Kopieren (6,2)  und zieht den Mauszeiger die Taste gedrückt haltend nach rechts auf den Befehl Parallele verschieben im 3. Feld (Bild 14, vgl. auch Text über dem Eingabefeld).

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Scheint das Dialogfenster Parallele verschieben nicht auf, so benützt man das Menü Einstellungen, um diesen Befehl aufzurufen. Im Dialogfenster Parallele verschieben muß der Benützer die beiden Felder ankreuzen, um einen Abstand eingeben und die Linie kopieren zu können, ansonsten würde MicroStation diese nur verschieben. Das Dialogfenster heißt nun Parallel über Tastatur kopieren. Die Eingabe für den Abstand nach Anwahl des Eingabefeldes lautet 10.

Nach der Anwahl der soeben gezeichneten Linie, erfolgt für die Angabe der Seite das Bewegen der Maus nach oben. Die um 10 mm nach oben verschobene Linie erscheint und man kann diese mit der linken Maustaste akzeptieren oder mit der rechten Maustaste (Reset) ablehnen. Wir akzeptieren diese kopierte Linie mit der linken Maustaste und geben Reset für das weitere Versetzen. In MicroStation bleibt ein Befehl solange aktiv, bis er durch einen anderen Befehl abgewählt wird.

Fig15

Um das Schriftfeld weiter zu unterteilen, wählt man im Menü Einstellungen das Untermenü Sperren an. Von den beiden Optionen Voll bzw. Schalter wird Schalter angeklickt (Bild 15). Dieses nützliche Dialogfenster Sperrenschalter schieben wir unter die Ansichtssteuerung und aktivieren Achsensperre. Dadurch können Linien von einem vorgegebenen Anfangspunkt nur horizontal oder vertikal gezogen werden, wenn der Benützer keine Koordinaten eingibt bzw. keine Fangfunktion aktiviert. Mit dem Befehl Linie (1,2) aus der Haupttoolbox zeichnen wir von xy=80,25 <RETURN> eine Strecke normal zum unteren Zeichnungsrand.

Um diesen Fußpunkt der Normalen zu ermitteln, dient im Menü Fangfunktion die Option Fangfkt.-Schaltflächen. Nach dieser Anwahl schiebt man das Dialogfenster der Fangfunktionen nach rechts oben, sodaß jedes Fangfeld leicht erreichbar ist.

Bild 16 zeigt die möglichen Fangfunktionen und ihre Bedeutungen. Aus diesen Fangfunktionsfeldern kann nun das Symbol für normal einmal angeklickt werden. Das Anklicken eines Feldes aus den Fangfunktionsfeldern bezeichnet man als Arbeiten mit Tentativpunkten.

Ein Doppelklick würde dieses Feld dunkelgrau unterlegen, was einer ständigen Verwendungsmöglichkeit dieser Fangfunktion gleichkäme. Nach Anwahl (P1) durch gleichzeitiges Niederdrücken der linken und rechten Maustaste (Tentativpunkt), wobei das Fadenkreuz auf den unteren Zeichnungsrand weist, zeigt MicroStation die Normale an. MicroStation zeigt den Normalenfußpunkt mit einem doppelt so großen Fadenkreuz als Symbol des gefundenen Tentativpunktes an.

Mit der linken Maustaste wird bestätigt oder der Vorgang ist zu wiederholen, falls der Normalenfußpunkt nicht richtig plaziert erscheint. Da kein weiterer Linienzug auftreten soll, muß der Benützer danach mit Reset abbrechen. Analog zeichnen wir eine Strecke von xy=185,25 normal zum unteren Zeichnungsrand (Bild 17). Die Achsensperre kann nun wieder aufgehoben werden.

Fig17 Fig18

Um alle bisher vorgenommenen Einstellungen nicht zu verlieren, sichert man durch Anwahl im Menü Datei Einstellungen speichern.

Die Mittellinie wird mit dem Befehl Element Trimmen (7,2) im 7. Feld aus der Haupttoolbox gestutzt (Bild 18).

Nach der Anwahl dieses Befehls wählt man als schneidendes Element die vertikale Strecke (O1) und danach das Trimmelement (O2) jeweils mit der linken Maustaste an. Das erfolgte Trimmen wird bei Richtigkeit mit der linken Maustaste bestätigt (Bild 19).

2.5 Installation von Schriftarten und Einfügen des Textes

Um das Schriftfeld mit Text versehen zu können, ist zuerst im Menü Element der Befehl Text anzuwählen. In diesem Dialogfenster (Bild 20) kann die Schriftart, die Größe und die Ausrichtung eingestellt werden. Dieses Dialogfenster darf auch geöffnet werden, nachdem der Text bereits im Dialogfenster Text-Editor eingegeben wurde; das Schriftbild nimmt dann jede Änderung unmittelbar vor der Textplazierung an.

Bild20

In der obersten Zeile des Dialogfensters Text ist Ansicht anzuwählen; dadurch öffnet sich das Dialogfenster Schriftarten (Bild 21).

Bild21

MasterFrame 20

Fig16 Fig19

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MasterFrame 7

Folgende Schriftarten, die der deutschen Schreibweise genügen, können angewählt werden:

INTL-ISO 105,  INTL-ISO-EQUAL 106,

INTL-ISO-ITALIC 107   und

INTL-ISO-ITALIC-EQUAL 108.

Nur diese Schriftarten besitzen Umlaute und das “ß”, sofern im Dialogfenster Attribute des Menüs Ansicht die Option “Vereinfachte Schriftart” nicht aktiviert ist!

Um Schriftarten aus WINDOWS zu übernehmen, muß folgendermaßen vorgegangen werden:

Man wählt im Dialogfenster Schriftarten Datei und Importieren an (vgl. Bild 21). Im neuen Dialogfenster Schriftart-Installation wird die Quelldatei geöffnet (Bild 22).

Bild22

Im Verzeichnis WINNT oder WINDOWS sucht man das Verzeichnis FONTS (Bild 23), wobei unter TYP True Type [*.tt*] zu öffnen ist! Unter Dateien werden dann sämtliche True Type-Schriftarten aufgelistet; davon wählt man zunächst arial.ttf aus. Nach Anwahl von Hinzufügen sucht man serif-ab.ttf unter den Dateien und fügt diese ebenfalls hinzu. Mit Fertig schließt man dieses Dialogfenster und die beiden Schriftarten stehen in der Quelldatei (vgl. Bild 22). Danach wählt man öffnen in der Zieldatei an und bestätigt mit OK die vorgegebene Datei font.rsc, die sich im Verzeichnis ustation\wsmod\default\symb befindet und sämtliche von MicroStation vorgegebene Schriftarten beinhaltet. Wählt man nun arial in der Quelldatei an, wird >Kopieren> anwählbar. Die Anwahl von >Kopieren> bewirkt die Übernahme von arial mit der Nummer 151 in den font.rsc. Analog verfährt man mit serifab und wählt dann fertig an. Im Dialogfenster Schriftarten stellen wir nun INTL-ISO ein und klicken das Musterfeld dieser Schriftart im unteren Teil des Schriftartenfensters an (Bild 24). Erst dann setzt MicroStation diese Schriftart aktuell.

Fig23 Bild24

Die Höhe und Breite stellen wir im Dialogfenster Text auf  3.5 und schließen das Schloß (vgl. Bild 20). Den Zeilenabstand belassen wir auf 0.5 sowie die Zeilenlängen mit 255 Zeichen. Im Feld Ausrichtung wählen wir sowohl in der Einzelzeile als auch beim mehrzeiligen Text links an. Danach ist in der Haupttoolbox Text plazieren (4,2; ) aufzurufen. Es erscheint der Text-Editor , in dem nun der Text eingegeben werden kann (Bild 25).

Bild25

Zuerst tippen wir Name: und fügen dieses Wort bei nicht aktiver Rastersperre in das erste Feld durch Drücken der linken Maustaste. Analog verfährt man mit Datum:, Benennung:, Zeichnungsnummer: und Maßstab:.

Nun wählt man K3 als aktive Ebene im Dialogfenster Ansichtsebenen und ändert die Höhe und Breite im Dialogfenster Text auf 5.0. Nimmt MicroStation nicht die aktiv gewählte Ebene an, dies ist leicht an der gleichbleibenden Farbe zu erkennen, dann ist nachträglich im Menü Anzeige und Attribute die Ebenensymbolik zu aktivieren und der Ansicht 1 zuzuweisen. Nachdem im Dialogfenster Schriftarten Ansicht, arial und deren Musterzeile angeklickt wurde (vgl. Bild 24), übernimmt MicroStation den Font arial. Im Dialogfenster Text ist für die Ausrichtung Mitte zu setzen. Danach wird in der Haupttoolbox Text (4,2) aufgerufen.

Für alle folgenden Eingaben wollen wir den Platzhalter X schaffen, der bei einer späteren Verwendung durch jede beliebige Eingabe zu ersetzen ist (Bild 26).

Bild25.GIF

Nach der Eingabe von X setzt man diesen Platzhalter mit Hilfe der linken Maustaste in die Mitte einer jeden Textzeile. Damit wird ein allgemein gehaltenes A4-Hochformat geschaffen, in dem nur der Schriftkopf mit Hilfe des Befehls Text bearbeiten zu editieren ist.

2.6 Einstellungen für das Bemaßen

Ein Objekt kann in MicroStation erst dann normgerecht bemaßt werden, wenn man die hiezu erforderlichen Einstellungen für die Bemaßungsvariablen im Untermenü Bemaßung des Menüs Element vornimmt (Bild 27).

Bb01

Das Untermenü Bemaßung enthält verschiedene Dialogfenster, in denen die Einstellungen vorzunehmen sind.

Verwendet man die Option Dialog, dann können in diesem Fenster bei Anwahl der links aufgelisteten Optionen alle Einstellungen vorgenommen werden.

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Nach Anwahl von Dialog öffnet sich das Dialogfenster Bemaßungseinstellungen (Bild 28a).

Fig28a

Die erste Option Benutzerdefinierte Symbol stimmt mit unseren Anforderungen überein.

Fig28b

In der Option Bemassungslinien sind

x    Ebene  7

x    Ebenensymbolik überschreiben anzuwählen bzw. einzugeben (Bild 28b).
Der Stapelabstand wird vorteilhaft auf
10 gesetzt und die Attribute sind auf

x    Farbe 7 cyan

x    Str.art 0

x    Str.stärke 0     zu ändern.

Bei Verlängerungslinien ist jeweils anzuwählen bzw. zu setzen (Bild 28c):

Bb04

x    Verlängerungslinien

x    Verbinden, wenn Text außerhalb; Abstand 0.2; Maßhilfslinie 0.5  (=Überstand der Maßhilfslinie über die Maßlinie als Vielfaches der gesetzten Texthöhe)

x    Farbe 7 cyan

x    Str. Art 0

x    Str. Stärke 0

Für die Plazierung gilt (Bild 28d):

Fig28d

     Ausrichtung  Ansicht

     Position       Halbautomatisch

x    Bemassungslinie ausrichten

     Mittelpunktsgröße    0.0

Das Feld mit der Option Endsymbole ist nach Bild 28e auszufertigen:

Fig28e

     Endsymbole Innen

     Pfeilspitze ausgefüllt

     Breite 1.0  (Vielfaches der Texthöhe)

     Höhe  0.3

     Min. Linienlänge  7.0

x    Farbe 7

x    Str. Art 0

x    Str. Stärke 0

Die Option Symbole für Endsymbole ändert man nach Bild 28f.

Fig28f

Bei der Option Text ist zu ändern (Bild 28g):

Fig28g

     Ausrichtung  Über Linie

     Ausrichtung Mitte

     Textrahmen Keine

     Rand 0.5

x    Farbe 0 weiß

x    Str. Stärke 0

x    Schriftart 151 (=arial)

x    Höhe 3.5

x    Breite 3.5    

     Schloß schließen!

Für die Option Toleranz wählt man (Bild 28h):

Fig28h

     Die Attribute sind entsprechend der Vorgabe zu belassen.

     Eingaben für die Geometrie:

     Textgröße 1

     Unterer Rand 0.5

     Linker Rand 0.5

     Trennrand 0.5

Bei der Option Funktionseinstellungen ist jeweils zu aktivieren (Bild 28i):

Fig.28i

x    Verlängerung nach links  (= linke Maßhilfslinie)

x    Verlängerung nach rechts (= rechte Maßhilfslinie)

     Stapelbemaßung  (ist zu aktivieren, wenn solch eine Bemaßung auftritt!)

MasterFrame 20

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Bei der Option Einheiten gilt (Bild 28j):

Fig28j

     Format    Mechanik

     Einheiten   Metrisch

     Genauigkeit   0.1

     Untereinheiten wird nicht     aktiviert!

     Skalierungsfaktor 1.0

Bei der Option Einheitsformat ist zu setzen (Bild 28k):

Fig28k

     Einheiten    Grad

     Genauigkeit  0.1

     Darstellung   D.DDDD

     Primär

x    Null vor Komma setzen

     Sekundär

x    Null vor Komma setzen

Danach schließt man das Dialogfenster Bemaßungseinstellungen

Sollen in der Option Funktionseinstellungen (Bild 28i) die Endsymbole Links und Rechts auf Baunorm gestellt werden, dann ist in der Option Endsymbole (Bild 28e) die Höhe auf 1 zu setzen.

Um ein Objekt in MicroStation zu bemaßen, wählt man im Menü Toolboxen das Untermenü Bemaßung und darin die Option Bemaßung (Bild 29). Diese Dialogfenster enthält vier Bemaßungsmodi und kann unter der Haupttoolbox im Zeichnungseditor plaziert werden.

Fig29

Nun können alle Einstellungen im Menü Datei unter Einstellungen speichern gesichert werden. Dies kann man sich ersparen, wenn man im Menü Benutzer Voreinstellungen anwählt und nach Kennzeichnung der Option Betrieb Zeichnungsänderungen sofort speichern und Einstellungen beim Beenden speichern aktiviert.

Die von uns erzeugte Prototypdatei A4H.DGN ist nach Aufruf von Datei und Speichern unter in dem Verzeichnis ustation\wsmod\default\seed  abzulegen. Damit steht uns eine für uns gebräuchliche Seed-Datei zur Verfügung. Danach kann Beenden im Menü Datei für das Verlassen von MicroStation angewählt werden; hingegen würde Schließen nur diese Zeichnung beenden und in den MicroStation-Manager überführen. Dem Erstellen einer neuen Zeichnung mit der SEED-Datei A4H.DGN steht nun nichts mehr im Wege.

3. Die Zeichnung ZN1 erstellen (Inkreis eines Dreiecks)

In diesem Abschnitt soll die in Bild 30 abgebildete Zeichnung erstellt werden. Hiezu verwenden wir die von uns erstellte SEED-Datei A4H.DGN.

Nach Aufruf von MicroStation sollen im MicroStation-Manager der Arbeitsbereich und das Projekt „default“ sowie die Schnittstelle „V50“ aufweisen. Ist dies erfüllt, dann wählt man Datei und darin Neu an. Im Dialogfenster Zeichnungsdatei erstellen wird in der letzten Zeile eine Seed-Datei von MicroStation vorgeschlagen; wir klicken Wählen an und unterlegen links unter Dateien a4h.dgn; nach OK ist nun im Dialogfenster Verzeichnis im Feld unter Dateien ZN1 einzugeben, wobei man vorteilhaft nachträglich das Verzeichnis ustation\out\dgn öffnet und für neue Zeichnungsdateien verwendet. Mit zweimaliger Anwahl von OK befindet man sich im Zeichnungseditor und das A4H-Blattformat erscheint mit allen vorgenommenen Einstellungen.

3.1 Ausfertigen des Schriftkopfes der Prototypdatei A4H.DGN

Die Verwendungsbeschränkung schiebt man wieder nach rechts unten, sodaß dieses Fenster kaum mehr sichtbar ist. Nun richtet man sich das Arbeitsfeld ein. Im Menü Fangfunktion ist das Untermenü Fangfunktion-Schaltflächen anzuwählen. Im Menü Ansicht sind die Bildlaufleisten zu aktivieren, soferne diese nicht bereits links unten aufscheinen. Danach ist im Menü Anzeige Ebenen anzuwählen und nach Ändern der Darstellung auf Ebenennamen schiebt man dieses Dialogfenster wieder nach rechts unten, sodaß das Aktivsetzen der Ebenen durch Anwahl der Ebenennamen leicht gelingt. Im Menü Einstellungen wird das Untermenü Sperren und die Option Schalter angeklickt.

Bild30

90

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Nach diesen Vorbereitungen kann das Schriftfeld ausgefertigt werden. Hiezu ist in der Haupttoolbox Text (4,2) bearbeiten (2,2) aufzurufen (Bild 31). Dieses Feld zeigt sich blau unterlegt. Mit Doppelklick kann nun der Platzhalter X im Namenfeld angewählt werden. MicroStation öffnet den Text-Editor, in welchem das X aufscheint. Dieses kann entfernt oder unmittelbar mit dem Namen überschrieben werden. Nach Anwahl von Zuweisen schreibt MicroStation den Namen zentriert in das Namensfeld. Nach dem Zuweisen wird mit der rechten Maustaste abgebrochen, also RESET gegeben. Nun wählt man mit Doppelklick den Platzhalter X im Datumsfeld an und verfährt analog, bis der Schriftkopf entsprechend Bild 30 ausgefertigt ist.

Bild31

3.2 Zeichnen des Dreiecks mit dem Inkreis

Nach Aktivieren der Ebene K5 mit Doppelklick und Einschalten der Rastersperre im Dialogfenster Schalter ist das Dreieck ABC [A(40|60), B(180|60), C(130|230)] zu zeichnen. Hiezu wählt man Linie (1,2;) an. Nach Öffnen der Präzisionseingabe im Menü Einstellungen stellt man das Fadenkreuz in etwa auf die Position (40|60) und drückt die linke Maustaste. MicroStation springt unmittelbar zu dem nächstgelegenen Rasterpunkt und markiert diesen. Nach Ziehen der Linie bis (180|60) wird wieder die linke Maustaste betätigt und das Gummiband kann zur Position (130/230) gezogen werden. Nach Anklicken zieht man das Gummiband bis zum Ausgangspunkt, bestätigt und bricht mit Reset ab.

Nun ist die Rastersperre aufzuheben und der Befehl Kreis (3,2) über Kante plazieren (1,2) anzuwählen (Bild 32). Zuvor aktiviert man im Schalterfeld Sperren die Fangfunktion.

Bild32

Der Inkreis soll auf der aktiven Ebene K3 gezeichnet werden und die Dreiecksseiten zu Tangenten haben. Daher muß in der Fangfkt.-Schaltfläche die Fangfunktion Tangential mit Doppelklick eingestellt werden. Mit der Tentativtaste (=linke und rechte Maustaste gleichzeitig niederdrücken) wird nun die erste Dreiecksseite angewählt und mit der linken Maustaste bestätigt, danach wird mit der Tentativtaste die zweite Dreiecksseite angewählt und deren Wahl bestätigt. Vor dem Anklicken der dritten Dreiecksseite mit der Tentativtaste erkennt man bereits den Kreis, der die beiden gewählten Dreiecksseiten berührt und nach Anwahl und Bestätigung als Inkreis auftritt.

Nun können die Mittellinien gezeichnet werden. Dazu wählt man den Befehl Linie (1,2) an und aktiviert in der Fangfkt.-Schaltfläche den Schnittpunkt (Schnitt2,) mit Doppelklick. Anschließend stellt man das Fadenkreuz auf eine Dreiecksseite in der Nähe einer Dreiecksecke und betätigt die Tentativtaste das erste Mal, dann wählt man mit der Tentativtaste die zweite von der Dreiecksecke ausgehende Seite an und bestätigt den von MicroStation gezeigten Schnittpunkt (=Dreiecksecke). Die von dieser Ecke als Gummiband ausgehende Linie muß auf der Ebene M2 gezeichnet werden, daher wird die Ebene M2 jetzt aktiviert und  das Gummiband weist eine rote strichlierte Linie auf. Danach wird Mitte als Fangfunktion einmal angewählt und mit der Tentativtaste klickt man die Kreislinie an. Der aufscheinende Mittelpunkt des Kreises als großes Fadenkreuz ist zu bestätigen und es werden mit der Tentativtaste die beiden nächsten einander schneidenden Dreiecksseiten angewählt, da der Schnittpunkt als Fangfunktion mit Doppelklick als ständiger Fangwert eingeschaltet wurde. Das einmalige Anwählen einer anderen Fangfunktion löst den Schnittpunkt nur einmal ab. Dies setzt aber das Aktivieren der Fangfunktion im Sperren-Schalter voraus. Nach Bestätigen des Schnittpunkts und dem Betätigen der Reset-Taste sind zwei Winkelsymmetralen des Dreiecks dargestellt. Analog zeichnet man die dritte Mittellinie des Dreiecks. Vom Mittelpunkt des Kreises zeichnen wir mit Hilfe der beiden Tentativpunkte Mitte und Senkrecht die Normale zur Basisseite des Dreiecks auf der Ebene K2.

Man beachte, daß jede Anwahl bei erkannter Richtigkeit stets mit der linken Maustaste erst akzeptiert werden muß, ehe MicroStation diese Konstruktion ausführt.

Das Speichern der Zeichnung wird von MicroStation automatisch vorgenommen.

3.3 Mit Zaun löschen

Sollen Zeichnungselemente in einer Ansicht gelöscht werden, dann bestehen zwei Möglichkeiten. Entweder man wählt mit dem Befehl Element löschen (9,2; ) das Element an und bestätigt die Anwahl oder man verwendet den Befehl Zaun (2,1; ). Der Befehl Zaun kann auch von der Tastatur mit aktiviert werden.

Nach dieser Aktivierung ermöglicht MicroStation im Dialogfenster Rechteckigen Zaun plazieren das Festlegen eines Zaunmodus (Innen, Überlappung, Abschneiden, Außen, Überlappung außen, Abschneiden außen). Wir belassen den Zaunmodus auf Innen und wählen mit dem Fadenkreuz zirka bei der Position (30|40) die linke untere und bei (190|250) die rechte obere Zaunecke. Nach jeweiliger Anwahl befindet sich das Dreieck vollständig in einem Rechteck. Klickt man nun in der Haupttoolbox im Befehl Zaun (2,1) den Befehl Zauninhalt löschen (1,6) an (Bild 33) und und akzeptiert man die Löschung mit der linken Maustaste, dann ist das Dreieck mit all seinen Konstruktionen gelöscht. Mit von der Tastatur verschwindet auch das Rechteck des Zauns.

Nun können wir unsere Konstruktion in dem Menü Bearbeiten mit dem Befehl Rückgängig machen Zauninhalt löschen wiederherstellen. Dieses Konstruieren mit dem Befehl Zaun findet auch vorteilhaft seine Anwendung bei den Befehlen Schieben, Drehen, Kopieren und Spiegeln.

MasterFrame 20

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PCNEWS4-54  Oktober 1997

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MasterFrame 7

3.4 Das Setzen der Überschrift und das Bemaßen

Die Überschrift Inkreis eines Dreiecks in unserem A4-Blatt soll mit 7mm Schrifthöhe auf der Ebene K5 geschrieben werden. Hiefür wählt man Text (4,2) in der Haupttoolbox an und schreibt in den Text-Editor Inkreis eines Dreiecks. An der Stelle in der Zeichnung, an der das Fadenkreuz steht, erscheint nun der Text und wird bei jeder Bewegung der Maus mitgeführt.

MicroStation erlaubt in diesem Zustand das Ändern der aktiven Ebene auf K5 sowie das Ändern der Schrift und Schrifthöhe im Dialogfeld Text plazieren !

Die Ausrichtung soll Mitte Mitte lauten, die Schriftart ist auf arial 151 sowie die Höhe und Breite sind auf 7 zu setzen. Nach Anwahl in der Mitte des Zeichenblattes über der Dreiecksspitze wird die Überschrift zentriert eingesetzt. Mit Reset beendet man ein weiteres Einfügen des gleichen Textes.

Für das Bemaßen ist zunächst das Dialogfenster Bemaßung aus dem Menü Toolbox und Bemaßung zu öffnen. Dieses Dialogfenster beinhaltet vier verschiedene Bemaßungsarten. Wir wählen das Fenster  (2,1) Element bemaßen an und stellen das mit einem Kreis umgebene Fadenkreuz auf die Basisseite des Dreiecks und klicken mit der linken Maustaste an.

Zieht man nun mit der Maus zirka eineinhalb Rasterpunkte nach unten, so wird bereits die Bemaßung dynamisch mitgeführt und kann an geeigneter Stelle positioniert werden.

Die Höhe des Dreiecks wird nach Anwahl des Dialogfensters (1,2) Bemaßungsangabe mit Pfeilen mit Hilfe von Tentativpunkten ermittelt (Bild 34). Hiezu wird in der Schaltfläche der Fangfunktionen Eigenpunkt (Endpunkt) mit Doppelklick voreingestellt. Mit der Tentativtaste (=linke und rechte Maustaste gleichzeitig niederdrücken) wird die Basisseite in der Nähe des rechten Endpunktes angewählt (O1). Dadurch springt das nun als Tentativpunkt markierte und vergrößerte Fadenkreuz in die rechte Dreiecksecke. Nach der Bestätigung wird nun rechts ein wenig oberhalb (-_, da andernfalls eine horizontale Bemaßung entsteht.) durch Anklicken mit der linken Maustaste die Position der Maßlinie festgelegt (P2). Die zweite Anwahl liefert also bei MicroStation die Entscheidung für eine horizontale oder vertikale Bemaßung. Bewegt man nun das Fadenkreuz zur Spitze des Dreiecks, dann erkennt man bereits das dynamische Mitführen der vertikalen Bemaßung. Wieder ist mit der Tentativtaste die Dreiecksseite in der Nähe der Dreiecksspitze anzuwählen (O3) und das Finden der Ecke zu bestätigen, danach muß mit Reset die weitere Bemaßung abgebrochen werden.

Mit dem Fenster (2,2) Durchmesser bemaßen kann auch der Kreis bemaßt werden. Hiezu hat man nur die Kreislinie anzuwählen und an jener Stelle anzuklicken, an der der Text zu positionieren ist. Will man das Durchmessersymbol nicht aufscheinen lassen, dann muß vor dieser Bemaßung im Dialog des Menüs Element und Bemaßungen Funktionseinstellungen angewählt werden, danach ist als Funktion Durchmesser aufzusuchen und auf dieser Seite das Präfix auf None zu stellen.

Mit der Option Neuzeichnen (Ansicht aktualisieren, vgl. Bild 10b) und der Anwahl des Befehls Beenden im Menü Datei schließen wir unsere Sitzung mit MicroStation.

Viel Spaß mit Microstation!

Die Universitätsausgabe kostet 600,-öS inkl. MwSt. und ist bei der Fa. Peterschinegg, Schindlergasse 31, 1180 Wien ((: 01-470 7413, FAX:01-479 2314) erhältlich.

Bild33 Bild34

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PCNEWS4-54  Oktober 1997

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