Hammer und Sichel Schneebesen    &

Fritz Eller

& Word-97

Programmieren


Microsoft® Anwender Training: Microsoft® Word 97 Training-Programmierung, Redmond Verlag GmbH&Co KG D-85704 Unterschleißheim, ISBN 3-932575-34-2

Fritz Eller

“Stellen Sie sich vor, daß vor Ihnen ein Hammer und ein Schneebesen liegen.

Beide haben vergleichbare Eigenschaften: einen Stil (!) aus Holz und an einem Ende ein Gebilde aus Metall. Beide Objekte beherrschen aber völlig unterschiedliche Methoden. Der Hammer verfügt über die Methode “Hämmern” und der Schneebesen über die Methode “Rühren”. Versuchen Sie die Methoden auszutauschen. Dann passiert ein Malheur bzw VBA wird Sie darauf aufmerksam machen, daß Sie etwas Unzulässiges vorhaben. Anders ist es mit den Eigenschaften eines Objektes. Sie können z.B. den Holzstiel (!) beider Objekte durch einen Plastikstiel oder auch das Metall durch ein anderes Material ersetzen. Das ändert nichts an der jeweiligen Methode, nach der ein Objekt arbeitet höchstens am Resultat.”

Alles klar. Eigentlich logisch, oder? Nach diesen Ausführungen kennt mann/frau sich aus! Mit Objekten, Eigenschaften und Methoden. Beim Hammer mit dem hölzernen Stiel und beim Schneebesen, deren beider Stiele auch aus Plastik sein könnten.

In dieser Art gibt es einiges zu lesen im “Microsoft Anwender Training” zur Programmierung mit VBA unter Word 97.

Vorausgesetzt wird, daß der Anwender, der mit dem rund 160 Seiten dicken Buch im A4-Format arbeitet (zum einfach dasitzen und lesen ist es nicht sehr geeignet), mit Word 97 gearbeitet hat und (vermutlich auch) die beiden aufbauenden Bücher aus der selben Reihe beherrscht. Klar, denn wer kommt sonst auf die Idee, mit VisualBasic für Word Makro und kleine Programme zu fabrizieren.

Das obenstehende Zitat ist ein Ausschnitt aus dem Buch (S.27).

Der generelle Aufbau ist klar und sachlich:

Ein Ziel wird genannt, der Lösungsweg wird in mehreren Punkten dargestellt und der Programmcode wird als Ergebnis ausgegeben. Die oft lästige Tipparbeit übernimmt keine beilegte Diskette oder CD, Handarbeit ist gefragt – dagegen ist ja auch nichts auszusetzen, schließlich häufen sich ja die beigelegten CDs anderer Bücher und diverser Zeitschriften ja schon rund um den PC des Autors.

Nachteilig sind nur die Details, die die Profischmiede des Redmond Verlages sich hier leistet.

Lösungswege werden zwar beschrieben, der Programmcode stimmt aber mit den Vorgaben nicht überein:

z.B. Erstellen Sie eine Prozedur VORLAGE, die dann im Ergebnis-Quellcode plötzlich
Sub Statuszeile() heißt.

Ungenau arbeiten im Programmieren(wenn’s auch nur Makros sind) ist eine Sache. In einem Ausbildungsskriptum eines renommierten Verlages, das ein interessierter Programmiereinsteiger aber im Selbststudium durchzukauen versucht, aber “Kleinigkeiten” wie Punkte und/oder Leerzeichen falsch/zuviel/zuwenig oder gar nicht setzt, kann schon zu Erstaunen, Selbstzweifeln und/oder Wutausbrüchen führen. Meist ist es ein Kombination von allem, besonders dann, wenn man erkennt, daß nicht einer selbst die Fehler macht, sondern die Redmond Verlag-Autoren schlampig, sehr schlampig gearbeitet haben.

Ist das denn der Stil (!) von Bill Gates?....