SONY MAVICA
Digital Still Camera MVC-FD7
Nicht nur die Idee, Bilddaten auf gewöhnliche 3,5 Zoll-Disketten zu speichern anstatt auf teure Spezialkarten, hebt diese Kamera von vergleichbaren Geräten ab. Die Ökonomie der Stromversorgung ist rekordverdächtig ...
Werner Krause
Die technischen Daten der SONY MAVICA MVC-FD7 sprechen für sich: Ausgestattet mit einer 10-fach Makro-Zoomoptik, Lichtstärke 1:1,8 / 4,2 42 mm (entspricht etwa dem Brennweitenbereich 35 bis 350mm bei Kleinbildkameras), einer Auflösung von 640x480 Bildpunkten (VGA-Standard), automatischer (abschaltbarer) Entfernungseinstellung (Autofokus), automatischem Weißabgleich, eingebautem Blitz (zuschaltbar, keine automatische Auslösung) für Distanzen von 2 bis 4 Metern, einem 2,5 Zoll LCD-Schirm (ca. 62mm diagonal) und der Stromversorgung durch den SONY Akku NP-F530 mit 7,2 Volt, überzeugt diese Digitalkamera in ihrer amateurfreundlichen Unkompliziertheit.
Zunächst besten Dank an Herrn MinR Dr. Anton Reiter (BMUK), der sein nagelneues Modell der PCNEWS für einen Praxistest zur Verfügung stellte!
Die Testserien beschränkten sich auf Aufnahmen im Fine-Modus, um Bilder in bestmöglicher Qualität zu erhalten. Eine eingeschobene formatierte 3,5 Zoll-Diskette macht die Kamera betriebsbereit. Die Sony Mavica liegt gut in der Hand, wirkt solide und kompakt, die Betätigung des Hauptschalters aktiviert das LCD-Display an der Rückwand. Die Aufnahmekontrolle ist allein über dieses Display möglich die Kamera muß also in einiger Entfernung gehalten werden, denn ein zusätzlicher Sucher ist nicht vorhanden.
Unter verschieden Lichtverhältnissen wurden die 5 Programmautomatiken durchprobiert, wählbar über Steuertaste und Menüs am LCD-Display:
1. Porträt geringere Schärfentiefe für verschwommenen Hintergrund,
2. Sport Priorität auf kurze Belichtungszeiten,
3. Strand und Schnee Belichtungskorrektur bei übermäßig hellem Hintergrund,
4. Sonnenuntergang kontrollierter Weißabgleich bei farbigen Lichtquellen,
5. Landschaft automatische Entfernungseinstellung auf Unendlich (auch für Aufnahmen durch Glasscheiben, Gitterzäune u. ä.)
Manuelle Plus-/Minus-Blendenkorrekturen sind ebenfalls vorgesehen.
Positiv überrascht hat die unerwartet lange Kapazität des Akkus: Eine einmalige Aufladung reichte für weit mehr als die gesamte Serie von über 100 Belichtungen, obwohl eine große Anzahl noch zusätzlich geblitzt wurde. Der Stromkreis der Kamera wird automatisch nach 3 Minuten Leerlauf unterbrochen.
Pro Diskette fanden 25 bis 28 High-Resolution-Aufnahmen im komprimierten JPEG-Format Platz. Das Schreiben der Daten benötigt einige Sekunden, danach ist die Kamera wieder einsatzbereit.
Die gewünschte Blitzzuschaltung muß vor jeder Aufnahme neu erfolgen, dieser Umstand ist allerdings am Anfang gewöhnungsbedürftig.
Der Hauptschalter ermöglicht 2 Betriebsarten: Camera zum Fotografieren, und anderseits Play zum nachträglichen Betrachten der gespeicherten Aufnahmen, wobei auch eine Indexvorschau in Form von Miniatur-Thumbnails angeboten wird.
Die Helligkeit des LCD-Schirms ist regelbar. Im Freien bei hellem Tageslicht können sich dennoch Probleme einstellen, da auf eine geeignete Abschattung zur Hebung des Kontrastes am Display leider verzichtet wurde.
Der Zoombereich kann ausschließlich per Schieber elektrisch verstellt werden. Ob der außergewöhnlich extreme Telebereich in der Praxis tatsächlich sinnvoll genutzt werden kann, ist jedoch fragwürdig: Selbst bei Tageslicht war es unmöglich, ohne Stativ scharfe, unverwackelte Abbildungen anvisierter Motive zustandezubringen, zumal die Kamera in ungewohnt distanzierter Position gehalten werden muß, um den Ausschnitt am Display zu beobachten.
Die fotografische Ausbeute konnte auf vergleichsweise einfachstem Weg über das Diskettenlaufwerk in das mitgelieferte Bildbearbeitungsprogramm Ulead I PhotoExpress eingelesen, optional in Schärfe und Farbtemperatur nachgebessert über einen Tintenstrahldrucker ausgegeben werden. Die Ergebnisse entsprechen der Auflösung 640x480 Pixel, sind gut, aber Vergrößerungen über das Postkartenformat hinaus sind nicht empfehlenswert.