Unix braucht einen Desktop!
“640kB ought to be enough for everybody”
(A CEO of a big software company,
at the beginning of the 80s...)
Gerhard Poul
Seit dem Beginn der Unix Entwicklung hatte man immer ein Problem: Es gab sehr stabile Kernel, gute Software, aber nur eine Handvoll Leute, die es bedienen konnten. Daher suchte man natürlich nach einer Möglichkeit um dieses Manko zu beseitigen.
Begonnen hat alles mit einem News-Artikel von Matthias Ettrich (den meisten vermutlich als Entwickler von LyX bekannt) im Oktober 1996. Eine revolutionäre Idee. Ein freier Desktop unter GNU Lizenz mit Qt-Widgets von Troll Tech (http://www.troll.no/). Bestandteil der Oberfläche sollte nicht nur ein Window-Manager sein, wie unter X-Window üblich, sondern auch eine eingebaute Online Hilfe (siehe Abbildung 1) für Applikationen, die durch eine einfach zu programmierende Schnittstelle als html, man und info Viewer einsetzbar sein sollte. Ein Dateimanager sollte natürlich auch mit von der Partie sein, aber kein gewöhnlicher, wie man ihn etwa von X-Window kennt, sondern ein spezieller, der quasi als Interface zwischen dem Desktop und dem Anwender dienen sollte. Außerdem natürlich noch mit Browser und FTP-Client-funktion. Drag&Drop sollte wie von den meisten Anwendern gewohnt auch durchgehend durch alle Applikationen unterstützt werden.
Dies alles wurde bisher größtenteils bereits realisiert. Großer Nachteil davon war bisher allerdings die Dokumentation, da diese von den Programmierern selbst geschrieben wurde und daher natürlich aus der Sicht eines Programmierers der sein Programm kennt, geschrieben wurde und daher nicht sehr anwenderorientiert war. Es wurde nun ein Team zur Erstellung der KDE Hilfe und Dokumentation gegründet. Das KDP (K Documentation Project). Dieses Team arbeitet derzeit größtenteils an der Onlinehilfe und an einem Buch über KDE, das voraussichtlich Mitte 1998 (nach Erscheinen der Version 1.0) im Heise Verlag erscheinen wird. Erreichen können sie das KDP am besten über gerhard@ccc.at.
Aber nicht genug mit den obigen Features, ein eigener Standard für Applikationen mußte her, um die Oberfläche noch weiter zu vereinheitlichen. Daher wird ein einheitliches Look & Feel gewährleistet. Es wurde erstmals ein Standard unter X-Window geschaffen, der scheinbar auch großen Anklang findet.