Mobile Telekommunikation
Martin Weissenböck
Wer mit einem Handy und einem Laptop unterwegs ist, hat sich sicher schon mit dem Gedanken beschäftigt, wie die verschiedenen Telekommunikationsdienste auch von unterwegs benutzt werden können. Das Angebot von A1-mobilkom und max.mobil ist ja recht verwirrend:
SMS von Handy zu Handy senden, ist noch recht einfach. Aber: wie geht das im Detail? Was kostet das?
Eine SMS per E-Mail an ein Handy zu senden, ist schon schwieriger.
Und wie schaut es mit dem Senden oder Empfangen von Faxen aus?
Mit dem Laptop und dem Handy von unterwegs ins World Wide Web einzusteigen oder die gesamte E-Mail-Korrespondenz erledigen, kann teuer werden. Welches Angebot ist hier zu empfehlen?
Was ist beim Kauf eines Handy zu beachten? Welche Features werden angeboten?
Schließlich bilden Handy, Verbindungskabel und Laptop umfangreiches Gepäck. Geht es nicht einfacher?
Und wenn der Laptop im Hotelzimmer ans Telefon angeschlossen wird - was kostet das? Welche Möglichkeiten werden dabei geboten?
Dieses Thema wird in der nächsten Ausgabe ausführlich behandelt. Da aber vor kurzem (auch bei der IFABO) interessante Neuigkeiten vorgestellt worden sind, hier ein erster Kurzbericht dazu:
Um 1 Schilling pro Minute per Handy ins Internet
Max.mobil bietet seit kurzem „max.online“ (http://www.maxonline.at/):
In Kooperation mit Austria Online steht nach der Anmeldung jedem max-Kunden ein voller Internet-Zugang mit E-Mail-Adresse ohne monatliche Gebühr zur Verfügung. Benötigt wird nur eine max-Nummer mit max.data: das ist der Datendienst von max.mobil. Beim Tarifmodell profi.max ist dieser Dienst inkludiert, beim freizeit.max und beim spar.max kostet der Dienst zusätzlich 50 ATS pro Monat.
Kosten für den Internet-Zugang:
Verrechnet wird nur die Minutengebühr (inkl. MWSt.)
0.00 bis 4.00 Uhr: 1,00 ATS
4.00 bis 7.00 Uhr: 1,90 ATS
7.00 bis 20.00 Uhr: 2,90 ATS
20.00 bis 22.00 Uhr: 1,90 ATS
22.00 bis 24.00 Uhr: 1,00 ATS
Die E-Mail-Adresse lautet 43676xxxxxxx@maxonline.at (xxxxxxx ist die max-Nummer), kann aber via Web-Seite vom Kunden selbst z.B. auf Vorname.Familienname@maxonline.at geändert werden.
Mails, die an diese Adresse geschickt werden, können auch als SMS ans Handy weitergeleitet werden. Wie bei jeder SMS gilt auch hier die Einschränkung: maximal 160 Zeichen pro SMS. Außerdem können „Filter“ einbaut werden, sodaß nur Mails von bestimmten Absendern oder mit bestimmten Texten als SMS weitergeleitet werden.
Noch ein Hinweis: wie bei jedem 900 MHz-GSM-Dienst können Daten nur mit 9600 bit/s übertragen werden. Erst die 1800- bzw. 1900-MHz-GSM-Dienste werden hier eine Verbesserung bringen. Über das Drahtnetz geht es also mit 33,6 kbit/s, 56 kbit/s bzw. bei ISDN 64 kbit/s wesentlich schneller. Unter Berücksichtigung des Online-Tarifes von rund 1 Schilling für 6 Minuten (am Abend) ist auch der neue Dienst um einen Faktor bis zu 42 teurer. Wer ein großes File laden will, ist damit sicher nur in Ausnahemfällen gut beraten. Wer aber in einem Hotel einmal pro Tag seine Post lesen will, findet hier eine günstige Alternative.
Nokia Cellular Card Phone
http://www.nokia.de/1_prod/ccp.html
Das ist eine PC-Card (vormals PCMCIA-Card) mit der vollen Funktionalität eines Daten-Handys:
Sim-Karte in das Nokia Cellular Card Phone hineinstecken,
die Card in einen freien Slot des Laptop stecken,
Software installieren
und los gehts!
Wenn der Laptop Lautspecher und Mikrofon (zumindest aber eine Sound-Karte) eingebaut hat, kann damit sogar telefoniert werden! Ich habe das Ganze mit einem Rever-Laptop „Cruiser IV“ von der Firma Hapra (Linz) ausprobiert - hat tadellos funktioniert!
Nette Grafik beim mitgelieferten Programm: wird eine Verbindung aufgebaut, erscheint ein Handy am Bildschirm, dessen Tasten (mit den üblichen Funktionen) per Maus betätigt werden können. Dasselbe passiert bei einem hereinkommenden Anruf.
Die Software von Nokia führt auch über alle abgehenden und ankommenden Anrufe genau Buch. Die Sprache kann eingestellt werden.
Das Nokia Cellular Card Phone hat ferner eine aufklappbare Antenne. Bei schlechtem Empfang kann die Antenne auch über ein Kabel abgesetzt werden.
Wer mit dem Handy telefonieren und mit der Cellular Card Phone Daten übertragen will, muß die Sim-Karte immer wieder umstecken. Dafür bieten beide Provider (A1 und max.mobil) eine Zweit-Karte an. (Die Zweit-Karte könnte natürlich auch in einem zweiten Handy stecken: in diesem Fall bekommt bei einem Anruf das Gerät die Verbindung, das zuerst „abgehoben“ wird. Leider kostet diese Karte zusätzlich rund 100 ATS pro Monat - das ist wenig erfreulich, da ja nicht von zwei Telefonen gleichzeit gesprochen werden kann. Ferner gibt es die Zusatzkarte beispielsweise bei max.mobil nur beim Tarif mit der höchsten Monatsgebühr (profi.max).
Die Kombination Nokia Cellular Card Phone und max.online ist wohl für alle, die oft mit dem Laptop unterwegs sind und zumindest ihre elektronische Post bearbeiten wollen, eine sehr brauchbare Lösung. Die Zweitkarte („Twin-Card“) sollte aber dann auch nicht fehlen.