Internetzugriff für kleine und mittlere Netzwerke

Hermann Hummer

Als Betreiber eines kleinen Netzwerkes unter Windows95 hatte ich schon immer den Wunsch, einen einfach und kostengünstig zu realisierenden Internetzugang auch von den Workstations über das Netzwerk zu installieren.

Die angebotenen Hard- und Softwarelösungen waren mir aber ganz einfach zu teuer.

Unser Sohn wurde dann im Rahmen einer Ferialpraxis, die übrigens über den Listserver der PCNEWS zustande kam (es ist ja doch gut, wenn man die vielen E-Mails, mit denen uns Herr Fiala versorgt, genau durchsieht), fündig. Es gibt sehr viele Shareware- und Freewareprogramme, die hier weiterhelfen.

Ich habe dann das Freewareprogramm „VSOCKS Light“ getestet und war von der einfachen Installation und der stabilen Funktion begeistert.

VSOCKS Light ist ein einfacher Proxy-Server (DNS-Gateway) für Windows-95/98 und -NT, der über ein Modem oder  - wie in meinem Fall - über eine ISDN-Karte mittels DFÜ die Verbindung zum Internetprovider bei Bedarf auf- und nach einstellbarer Zeit bei Inaktivität auch wieder abbaut und über das Netzwerk mit TCP/IP kommuniziert. Es sind beliebig viele Verbindungen ins Internet zur gleichen Zeit möglich.

VSOCKS Light verwendet das SOCKS V4-Protokoll und ist daher ein DNS-Gateway (und ein Basis-DNS-Server). Das SOCKS-Protokoll unterstützt die TCP/IP-Protokolle HTTP, FTP, POP3, SMTP, NNTP usw.

Lediglich der Internet-Server hat VSOCKS Light installiert, bei den Workstations genügt die Installation von TCP/IP und die Aktivierung des DNS. Außerdem muß im Netscape Navigator der Socket entsprechend angegeben werden. Die einzelnen Schritte sind anschließend genau beschrieben.

Einzige Einschränkung der Freeware-Version des VSOCKS Light ist, daß vom Server nur abgehende Verbindungen aufgebaut werden können (CONNECT-Kommando), was für einen Internetzugang aber völlig ausreicht. Für Anbindungen von externen PC´s oder Netzwerken und der damit erforderlichen Möglichkeit der Hereinwahl in den Server  benötigte man zusätzlich das BIND-Kommando. Dies ist in der Version „VSOCKS Pro“ enthalten, die aber nicht Freeware ist. BIND-Kommandos sind außerdem in vielen Shareware-Programme (Preis ca. US-$ 70.- bis über 200.-) enthalten, die im Internet zu finden sind.


Installation

Ich gehe davon aus, daß eine Internetanbindung über DFÜ-Netzwerk am Server bereits installiert ist. Die Installation von DFÜ-Netzwerken ist ja an anderer Stelle schon oftmals beschrieben worden. Auch praktisch jeder Provider liefert eine Anleitung dazu mit.

Zuerst muß das TCP/IP-Protokoll am Server und an den Workstations installiert werden. Auch dies ist schon oft publiziert worden, ich werde es aber hier kurz wiederholen:

Systemsteuerung - Netzwerk - hinzufügen -Protokoll -Microsoft -TCP/IP

Nach Installation des TCP/IP-Protokolls sind die individuellen Adressen für Server und Workstations festzulegen. Die Festlegung der TCP/IP-Adressierung ist ebenfalls an anderer Stelle veröffentlicht worden, ich beschreibe hier die von mir gewählte:

Image152

Internetserver: 192.0.0.1

Workstation 1: 192:0.0.2

Workstation 2: 192.0.0.3

und so fort.

Die letzte Ziffer kann Werte zwischen 1 und 254 haben, darf aber natürlich nur einmal im Netz vorkommen. Bei Bedarf kann die letzte Ziffer für etwas größere Netze noch in Gruppen aufgeteilt werden (zB.: 1-10 Arbeitsgruppe 1, 11-30 Arbeitsgruppe 2 usw.)

Die Subnetmaske muß bei allen Maschinen im Netzwerk  255.255.255.0 sein.

Prüfung des TCP/IP-Netzes

Verbindungstest von einer Workstation zum Server:

Öffnen der MS-DOS-Eingabeaufforderung und Eingabe von:

PING 192.0.0.1

Wenn die Verbindung in Ordnung ist, kommt als Antwort:

Pinging 192.0.0.1 with 32 bytes of data:
Reply from 192.0.0.1: bytes=32 time=1ms TTL=32
Reply from 192.0.0.1: bytes=32 time=1ms TTL=32
Reply from 192.0.0.1: bytes=32 time=1ms TTL=32
Reply from 192.0.0.1: bytes=32 time=1ms TTL=32

Wenn etwas anderes erscheint, ist die Verbindung nicht zustande gekommen, und Sie müssen die Einstellungen  (und bei neu installierten Netzen) auch die Verkabelung und die Netzwerkkarten nochmals gründlich kontrollieren.


Internetserver
konfigurieren

VSOCKS Light installieren

Achtung: das TCP/IP-Netz muß bereits installiert sein!

Mit SETUP.EXE wird VSOCKS Light installiert.

VSOCKS.EXE starten. Es erscheint ein rot-weiß gestreiftes Socken-Icon in der Windows Task-Leiste.

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf dieses Socken-Icon und es erscheint die folgende Registerkarte:

image153

Da mein Provider die TELECOM ist, ist bei “RAS-Connection” die DFÜ-Verbindung “Telecom” mit User-Name und Passwort eingetragen. Die TCP/IP-Adresse bei “External DNS Server” ist die vom jeweiligen Provider, hier wieder Telecom.

Auto Disconnect” ist sehr wichtig, damit der Server nach vorgegebener Inaktivitäts-Zeit die DFÜ-Verbindung zum Provider auch wieder auslöst. Bei der nächsten Anfrage an das Internet wählt VSOCKS Light den Provider automatisch wieder an.

Wählen Sie die Auslösezeit nicht zu kurz, damit nicht dauernd abgebrochen und die Verbindung oft wieder neu aufgebaut werden muß, denn jede begonnene Verbindung kostet immerhin dzt. S -,83, egal wie kurz sie ist! Wenn Sie den Internet-Nachttarif ausnützen, kommt ein Zählimpuls ca. alle 5-6 Minuten daher, beim Internet-Tagtarif ca. alle 2 Minuten. Jeder dieser Zählimpulse kostet dzt. S -,83 (excl. Mwst). Mit ca. 3 Minuten hat man, glaube ich, einen guten Mittelwert eingestellt.

Testen der Einstellungen von VSOCKS Light

Mit “PING CONNECT.NOW” muß bei richtiger Installation automatisch eine DFÜ-Verbindung zum jeweiligen Internet-Provider aufgebaut werden.

Workstations konfigurieren

DNS je Workstation installieren

Systemsteuerung – Netzwerk - TCP/IP – Eigenschaften – DNS-Konfiguration:

Image154

Host- und Domänename können willkürlich gewählt werden.

Klicken Sie das Kästchen “DNS-aktivieren” an und geben Sie dann die TCP/IP-Adresse des Internetservers (in meinem Falle 192.0.0.1) in das Feld “Suchreihenfolge für DNS-Server” ein und drücken Sie die Taste “Hinzufügen”. Nach Drücken der Taste “OK” ist die TCP/IP-Installation beendet.

Die Registerkarte “IP-Adresse” müßte schon von der vorangegangenen TCP/IP-Installation richtig ausgefüllt sein.

Netscape Navigator 4.X je Workstation installieren

(natürlich kann auch der MS Internet Explorer installiert werden)

(die Befehle sind in englisch, da ich die US-Version 4.04 verwende):

Edit –Preferences –Advanced –Proxies –“Manual proxy configuration” anwählen und Taste “View” drücken.

Im Registerblatt nur die Zeile Socks ausfüllen: Adresse wieder vom Internetserver: 192.0.0.1, Port: 1080. siehe folgende Registerkarte:Image155

Mit diesen Einstellungen ist die Installation abgeschlossen und das Internet müßte von jeder Workstation aus erreichbar sein.

VSOCKS Light finden Sie unter:
http://www.telecom.at/mc-technik/

MC-Technik

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