Die universale Menschheit und der Info-War oder das Verhältnis von Idee und Geschichte

Siegfried Pflegerl

Vorbemerkung

“Must i attack or defend positions? Am i a subversive agent? Or am i a casualty? Do i occupy multiple sides simultaneously?” NSE, Rackham 27.4.98

Im folgenden Beitrag wird auch auf den englischen Teil des Netsymposiums (NSE) eingegangen. Die Diskussion zeigte von Anfang an eine gewisse Ratlosigkeit über die Funktion der Kunst im kritischen Diskurs hinsichtlich der psychologischen, sozialen und politischen Implikationen der Macht- und Dominazstrukturen in den globalen Kommunikationsnetzen. Im postmodernen  Theorieansatz finden sich überdies sicher hundert Konzepte über Aufgabe und Inhalt der Kunst *nebeneinander, gleichzeitig und in einer fraglichen Relation zueinander*. Der folgende Beitrag versucht daher den Horizont des NS 1997 mit den Ansätzen des NS 1998 zu verbinden. Es handelt sich um eine ausschliesslich individuelle, persönliche Position des Autors.

Die Themen der Net-Symposien 1997 (http://web.aec.at/fleshfactor/arch/index.html) und 1998 könnten gegenteiliger nicht sein, und doch erscheint es  möglich, sie begrifflich zu verbinden. Allerdings: über welchen Begriff?  Im Jahre 1997 ging es um die Erfassung der Bewusstseinsveränderungen (-erweiterungen) des Individuums, ganzer Gesellschaftsysteme und der globalen Menschheit durch die neunen Medien. Die Beiträge wiesen eine vitale Fächerung von Positionen hinsichtlich der Bewusstseinsphilosophie (Epistemologie), Biologie, Soziologie, Politik sowie Evolutionstheorie und Utopie auf. Das Symposium 1997 wirkt in seiner Gesamtheit wie ein zartes Gewächs, das im Net-Symposium 1998 martialisch-kalten Winden ausgesetzt wird.


Historische Realitäten

Die planetar bedrohlichen historischen Realitäten rücken nunmehr näher ins Gesichtsfeld. Im folgenden werden diese Horizonte nur schlagwortartig aufgelistet, um einen empirisch-historischen Gesamteindruck zu vermitteln:

Wie hoch die Ansprüche an information warfare sind, zeigt der Satz: `Information warfare, in its essence, is about **ideas and epistemology** `(Stein in: Information Warfare, 1). Es geht um die Beeinflussung von Ideen und Theorien des Bewusstseins des Gegners, seiner Wissens- und Meinungssysteme. * The target is the human mind* ` (Stein,2). das Schlachtfeld ist der cyberspace. `The targets of information warfare, are the decisions in opponent`s mind, and the battlespace of the human mind is also the zone of illusion`. `What he does is not based on reality, because we`ve changed his reality` (Stein,4).(Chinesische Theorieansäetze siehe NSE Fischer-Schreiber 2.5.98, russische in NSE Schöfbänker 5.5.98; infowar in Ireland leuna 8.5.1998)

Die Begriffe 'information` und `reality` sind selbst im Laufe des NSE hochgradig problematisiert worden (vgl. z.B.Weber 8.5.98). Hier muss auf meine Analysen im NS 1997 (http://web.aec.at/fleshfactor/arch/msg00211.html) verwiesen werden. `Information` als Element von Sprache führt in die erkentnistheoretischen  Probleme des Verhältnisses von Sprache, Bewusstseinsstrukturen (durch Sprache, vor jeder Sprache, zur Spracherlernung) und `Realität`. Wie weit konstituiert Sprache (logische Struktur derselben) die `Realität`. Auf die 5 Schultypen mit deren Antworten auf diese Frage sei verwiesen.

infowar betrifft natürlich nicht nur Menschen, die über das Internet kommunizieren, sondern global wird das Bewusstsein weitester Bevölkerungskreise digital kontrolliert, manipuliert und limitiert. Auch Sherman schreibt:`the actual territory of information warfare is the human mind`.`Order is imposed on data and these ordered data sets are directed toward human minds. The human mind then attempts to impose order on the incoming ordered data. Conflict in order occur. This is the beginning and the end of information warfare, a conflicrt of orders in the human mind.`(MSE 13.8.1998). Wir stehen vor der schwierigen Frage, welche Ordnungen sollen - mit oder gegen bestehende Ordnungen - errichtet werden? Gibt es eine Grund-Ordnung, welche als Richtmaß gelten kann, um bestehende Ordnungen aufeinander zu beziehen?


Verletzbarkeit und Labilität globaler Systeme

`In states or groups with high technomic capability, the target set for information warfare at the strategic level is wonderfully rich: telecommunications an telephony, spacebasesd sensors, communications relay systems; automated aids to financial, banking, and commercial transactions; supporting power production and distribution systems; cultural systems of all kinds; and the whole gamut of hardware and software that constitutes how the adversary knows and what the adversary believes. Strategic information systems in states with high technomic capability oftentimes are mirrored by operationallevel ones of equal complexity. All are vulnerable to attack.` (Szafranski, A Theory of Information Warfare,6). Daher gibt es die Forderung nach `ability to defend its largely automated infrastructure from cyberattack`(NSE infowar 8.6.98; skeptisch zur Möglichkeit solcher Attacken NSE Schöfänker 19.6.1998).

Atomare Bedrohung durch die Theorie der atomaren Abschreckung

Der ehemalige Oberbefehlshaber der US-Atomstreitmacht Lee Butler berichtet im Spiegel 32/1998 über die Probleme dieser Strategie. (Psychologie einer politischen Krise der Atommächte mit höchster emotionaler und intellektlueller Anspannung gewährleistet keine adäquaten Maßnahmen, enorme Risken der Fehlinterpretation digitaler Informationen; die politischen Eliten sind sich nur bedingt der konkreten Risken und Konseqünzen bewusst [Abschätzung der Gesamtschäden bei Explosion tausender Nuklearsprengköpfe/Ausmaß der Brände und Verstrahlung]; Problem der nuklearen Sprengköpfe zur Zerstörung unterirdischer Kommandozentren und Fabrikanlagen und der Geist des Teststopp-Abkommens).

Überwachung der gesamten globalen Kommunikation

Für STOA (Scientific and Technilogical Options Assessment) hat Steve Wright  ein hochbrisantes Arbeitspapier erstellt (Europäisches Parlament PE 166 499 vom 6.Jänner 1998;) Darin verweist er auf die bestehenden Möglichkeiten und künftigen Entwicklungen zur Überwachung der *gesamten globalen Kommunikation*. Als äusserst bedenkliche Entwicklung weist er auf das ECHELON-System hin, das zur globalen Überwachung jeder Kommunikation von Regierungen, Organisationen und Firmen dient, die über Satelliten stattfindet.

Telefonanrufe, Emails, Faxe oder telex werden abgehört und mittels KI-Systemen gefiltert. Die Bestrebungen vieler Regierungen, eine starke Verschlüsselung der Internetkommunikation zu verhindern und Provider dazu zu verpflichten, Behörden jederzeit Zugang zu verschaffen, sei ein weiterer Schritt in eine gefährliche Richtung, die zu wenig oder gar nicht in der EU offen und parlamentarisch diskutiert werde. (http://www.heise.de/tp/deutsch/special/krypto/6246/1.html; aber auch: An Appraisal of Technologies of Political Control ..../krypto/6246/anchor1.html; Entwicklungen in der Überwachungstechnologie: ...../krypto/6246/anchor 2.html; Der Große Bruder hört mit: http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/1403/1.html; vgl. auch die Diskussion im NSE ab Duarte 26.4.1998 ).

Militärische politische und ökonomische Spionage

Die globalen Datennetze sind der Kampfplatz der Geheimdienste in der Ausforschung militärischer, politischer  und wirtschaftlicher Informationen (Steuerzentralen für Spionagesatelliten, welche elektronische Signale von Telefonaten, Faxen und dem digitalen Datenverkehr aufnehmen, z.B. oben ECHELON).

digitalisiertes Telefon

Desaktivierte aber aktivierbare Softwaresonderfunktionen der Telefonanlagen ermöglichen das Abhören, Abzapfen von Gesprächsdaten;

Kontrolle des elektronischen internationalen Zahlungsverkehrs (Penetration des internationalen Bankwesens.

Über das Ausmass der Datentransfers im internationalen Finanzsektor siehe etwa MARTIN/SCHUHMANN. Kontrolle fordert etwa NSE Brodesser 25.6.1998.

Kontrolle des Internet

Zugang zur Software der Vermittlungsrechner (Router) und Kontrolle der Verschlüsselungsverfahren. (Zur Verschlüsselung als qualitativem Steigerungselement in der Kriegsführung und Informationssystemen als Waffensystemen vgl. NS 1998 Kittler 16.4.1998. Verschlüsselungstechniken ab einem bestimmten level (Stellenanzahl der Schlüsselzahl) werden als `Waffen` eingestuft. Potenzierung der staatlichen Kontrollkapazitäten. Politische Manipualtion privater Hersteller von Chiffriergeräten für Datennetze. Wichtig auch das Problem des Zugangs zum `root zone file` des Internets in pgMedia press release gegen NSI im NSE 15.5.98 und vor allem 5.8.1998).

Verfassungsrechtliche Interessenkonflikte zwischen dem Recht auf Privatsphäre (Anspruch auf kryptografische Schutzmechanismen) und den öffentlichen Sicherheitsinteressen mit Regelementierung der Verschlüsselungstechniken.(Militärsektor,Terrorismusbekämpfung, internationale Mafianetze) werden aktualisiert. Gefahr des politischen Missbrauchs totaler Kontrollmöglichkeit der digtialen Netze durch den Staat ohne kryprografischen Schutz des Einzelnen. Zivile Verteidigung im Zeitalter der globalen Überwachung und elektronischen Kriegsführung (vgl.NS 1998: Lovink. Info weapon Contest. 16.4.1998; eine aktülle Übersicht über die rechtlichen Probleme bietet : LAGA; weiters http://www.dr-lapp.mannheim.net/krypto.html und die obigen Hinweise auf EU-Papiere). Probleme der Doppelkodierung und der Steganografie zur Umgehung der asymetrisch-kryptografischer Verschüsselungstechniken. Abwehr von Hackern durch `Blitzkrieg-Server` in http://www.heise.de/tp/deutsch/special/krypto/6243/1.html.; `Global Privacy Association` NSE Bröckmann 23.6.1998; Problem der Verantwortlichkeit des Providers für die Inhalte  NSE radiogladio 12.6.1998.

Direktes Abhören der Computer

Die Abstrahlung elektromagnetischer Wellen im Radiofreqünzbereich der elektronischen Signale der Computertechnologie (PC und Drucker und Verbindungskabel) ermöglicht die Abhörung auf bis zu 1 Kilometer Entfernung (komprommittierende  Abstrahlung).

Manipulation verschiedener Code-Elemente in der Software (protected mode, superior mode; NSE Hauptmann 13.5.98).

Kontrolle und Manipulation der Infosphäre von Radio und Fernsehen

Politisch kontextualisiertes fiktives Universum der Kommmunikationsmedien; Möglichkeiten der Gestaltung des Schlachtfeldes zum eigenen Vorteil. Das treffendste Beispiel ist das Verbot des TV durch die Taliban Regierung, NSE Tijen 10.6.1998).

Die Rolle Hollywoods im infromation warfare erhält im NSE zunehmende Brisanz. (Diskussion über gleichzeitige Preisverleihung an Titanic und Bevölkerung von Popotla ab 6.8.1998).

Informationsmanipulation durch Kombination `natürlicher Realität` mit computer-generierter Video Graphik. Paralysierung der Schleife: Beobachtung, Orientierung, Entscheidung und  Aktion des Gegners. (Stein,4). Offensive und defensive counterinformation. (Stein, 6). Stein kritisiert die mangelnde Kontrolle über die Diffusion der

Informationstechnologie.(Madras als das grösste Entwicklungszentrum für Computersoftware). Selbstverständlich besteht immer die Spannung zwischen der taktischen Übertreibung der drohenden Gefahren zur Erreichung weiterer Budgetmittel zur Fortsetzung strategischer Ideologien im Militärsektor und den Zulieferindustrien (vgl. NSE MediaFilter  23.4.98).


Idee und Geschichte (Massnahmenvorschläge)

`If there was a shared God worldwide, one that did not involve territorial battles on land or brain,could this encapsulate a quality global vision for humanity? (I use God as a term for a vision greater than the individual, yet embracing all, an ideology, rather than being led by earthbound material desires).` NS 1997 Richard Brown. 29.8.1998

Wir sagten anfangs, zwischen den skizzierten  planetaren Bedrohungshorizonten und den Ideen des Netsymposiums 1997  liesse sich eine begriffliche Beziehung herstellen. Fassen wir diese Ideen zusammen. (Näheres siehe  mein Beitrag: http://web.aec.at/fleshfactor/arch/msg00211.html vom 21.8.1997)


Leitsätze

Die bisherigen Theorien über die Fähigkeiten des menschlichen Bewusstseins (man kann sie auch als Arten der Erkenntnistheorien [ 5 Schultypen]  bezeichen),lassen sich auch dahingehend klassifizieren, welche Grenzen sie dem menschlichen Erkenntnisvermögen zu- oder absprechen und welche Bereiche sie überhaupt ignorieren (vgl. die Systematik der Bewusstseinsbereiche ABCDE).

Dabei stösst man unweigerlich auf die Probleme der Unendlichkeit, sei es nun im Bereich der Mathematik, sei es in der Frage der Unendlichkeit des Universums. Hiebei haben wir im weiteren die kühne Ansicht vertreten, dass alle bisherigen Bewusstseinstheorien die Fähigkeiten der menschlichen Erkenntnis noch mangelhaft erfassten und darstellten und dass die Grundlagen des menschlichen Erkenntnisvermögens in den Grundbegriffen der unendlichen und unbedingten Vernunft Gottes gelegen seien. Die Grundlagen der menschlichen Begriffe, Kategorien und damit Erkenntnis des Menschen liegen daher in der unendlichen Wesenheit Gottes begründet.


Hierarchie der Unendlicheiten als Schema

Bild1

Die Grundwissenschaft mit den unendlichen Kategorien der Göttlichen Vernunft hat der bisher weitgehend unbeachtete Philosoph Karl Christian Friedrich KRAUSE (1787-1832) erstellt und in seinen Werken auch dargestellt, wie hienach alle Wissenschaften, vor allem Logik und Mathematik aber auch Rechts- und Sozialwissenschaften, Kunst und Religion weiterzubilden sind.

Moderne Versuche, das menschliche Bewusstsein als digitalisierbares System zu erklären, halten wir daher für gefährliche Begrenzungsthesen, welche die Evolution der Menschheit bedenklich manipulativ und letzlich inhuman begrenzen. Dies haben wir in den Aufsätzen über das Verhältnis von KI und MI ausführlich dargelegt. Alle Arten von Unendlichkeiten und damit die Logik der Unendlichkeiten sind nicht digitalisierbar. (Wohl aber ist das Universum, wenn auch nicht alphanumerisch, so doch über Unendlichkeithierarchien mathematisch erfassbar [kalkulierbar]; dies zum Beitrag ernst@khm.uni-köln.de vom 29. Juni 1998 imNS 1998; die menschliche Intelligenz ist nicht digitalisierbar, weil Unendlichkeiten in dieser Logik nicht adäquat repräsentierbar sind; dies auch zu den Thesen TURINGs u.a.; vgl.auch language structures as boundaries in NSE Molyneaux 28.4.98).

Globale Netzwerke und die Logik der Digitalisierung sind daher  mit Sicherheit nicht die letzte Heimstatt und Wohnung der menschlichen Vernunft.

Andererseits hielten wir aber auch fest: Wenn das letzte Ziel der Evolution der menschlichen Vernunft die Erkenntnis aller Grade und Stufen der Unendlichkeit ist, in der alles Endliche als Teil enthalten ist und vor allem aus einer solchen Grundwissenschaft erst die soziale Einheit der allharmonischen Menschheit entwickelt werden kann (als das daraus abgeleitete zweite Ziel der menschlichen Evolution), dann haben digitale, planetare oder gobale Netze eine enorm wichtige Funktion:

a) Die Vernetzung der Bewusstseinaktivitäten einer zunehmenden Zahl von Menschen kann für jeden Einzelnen das Bewusstsein der EINHEIT der Menschheit verstärken und bisherige soziale Wertvorstellungen und Verhaltensmuster integrativ verändern.

b) Eine harmonisch abgestimmte Menschheit bedarf hochkomplexer Steürungs- und Abstimmungsprozesse, die über globale Netze optimierbar wird.

Neoidealismus

Sind derartige Ansätze zu weit entfernt auch von Strömungen der zeitgenössischen Diskussionshorizonte der Philosophie? Offensichtlich nicht! MUENCH weist in der BRD neoidealistische Strömungen nach, die auf KANTs Idee eines Weltbürgertums zurückgreifen (HABERMAS; JAHN; JACHTENFUCHS; usw.) Im Rahmen aufklärerischer Diskursethik werden für eine universell konzipierte Menschheit globale Gerechtigkeit und eine globale Sozialpolitik gefordert. Es ginge hiebei jedoch nicht um ein Aufheben des Partikularen (der einzelnen nationalen sozialen Tradition) im Universellen, `sondern um das Verweben eines Flickenteppichs einzelner Traditionen`, ein postmoderner Versuch unter Ablehnung einer  Metäbene, wodurch der Ansatz aber nicht vermeidet, selbst eine unhinterfragte Metaebene zu sein.. (Im NS  vgl. etwa den Übergang von lokalen kulturellen Einheiten zu `global milieu`, global concepts of space, place, identity and geopolitics, cyberplaces with groups of  `elective affinities` NSE Duarte 10.6.98; siehe auch den Globalbegriff in NSE Manül de Landa im Gespräch mit Stalbaum 9.8.1998).

Nach unserer Ansicht ist der Rückgriff  des Neo-Idealismus auf  KANT nicht ausreichend. Die Aufklärung ist bis zu den Ideen der Göttlichen Vernunft weiterzuführen, deren Auffindung KANT bekanntlich nicht für möglich hielt und die von HEGEL in tragischer Weise eben wegen seiner Abhängigkeit von KANT mehrfach verfehlt wurde.


Wie verhält sich dann die Idee zur hier behandelten Geschichte?

Rahmen1

Wenn man davon ausgeht, dass in der Vernunft des absoluten Grundwesens die Ideen der globalen Menschheit erkennbar sind, sollten die historischen Zustände des Planeten mit diesen verglichen werden und daraus Musterbilder fnr die Weiterbildung erstellt werden.

Im Konnex dieses NS ist wichtig, die Wahl der Mittel zu erwähnen. Zur Herstellung der  Ur-Prinzipien einer allharmonischen Menschheit dürfen ausschliesslich *gute*, friedliche Mittel eingesetzt werden (Problem der `moral classification` NSE Shafer 14.5.1998). Was als gut zu gelten hat, ist aber letzlich selbst nur in der Rationalität des Unendlichen Grundwesens abzuleiten. Diese Lehre ist daher kein Schwert sondern eher eine Sonne.

Zwang, Gewalt, List, Subversion, Betrug, Rechtsbruch, Heimlichkeit sind nicht zulässig. Hier bestehen grundsätzliche Unterschiede und eine Distanz zu illegalen und subversiven Veränderungsstragien. (Vgl. etwa im NSE `infowarrier` Molyneux 24.4.1998; `Electronic Cicil Disobedience and Electronic Disturbance Theater` Domingüz 8.5.1998 usw.; `Information Weapon Contest` `Art of Information Warfare with Soft- and Hardware Tools`14.5.1998 f.; APC Garton 20.5.1998; `revolutionary art` acron 21.5.1998; Hacking for Human Rights` in China, Hesseldahl 5.8.1998; Toward Bottom Up Information Warfare mit theoretischen Konzepten, Wray 7.8.1998  und sein Versuch, die verschiedenen Positionen in Beziehung zu bringen 13.8.1998.)

Die `Mächtigen der Welt` müssen sich dessen bewusst sein, dass die verheerenden globalen strukturellen Gewalt-, Unterdrückungs- und Unrechtsstrukturen im Weltsystem aber auch im Rahmen autoritärer Regime unter Missachtung der Menschenrechte die unterschiedlichsten Gegenstrategien von Terrorismus bis zu digitaler Subversion so lange provozieren werden, bis global entsprechend harmonisierte Gesamtzustände erreicht sein werden.

An derartigen oben geschilderten subversiven Konzepten kann und darf jedoch nicht teilnehmen, wer nach den obigen Ur-Prinzipien handeln will. (vgl. etwa die Ansicht: `there  is no evidence, that freedom can be preserved by hobbling a democratic, constitutional government and preventing officials from doing their job;` accountability through transperency, with constant reinforcement and fine-tuning NSE Brace 8.6.1998). Hinsichtlich der Beurteilung der Aktionstenpsychologie durch Kontrollinstanzen siehe NSE mediaFilter 23.4.1998.

Welche Mittel sind zulässig?  Darstellung der Ideen der Grundwissenschaft, die mit den historischen Zuständen kontrastieren. Präzise Erfassung der bestehenden historischen mangelhaften Zustände in allen gesellschaftlichen Bereichen. Versuch der evolutiven politischen Weiterbildung der Zustände in allen Bereichen mit den erwähnten friedlichen und öffentlichen Mitteln. Evolutive politische Weiterbildung im Sinne der Ideen ist selbst auch eine KUNST.


Der Europäische Horizont

Der mit enormen Anstrengung vor sich gehende Integrationsprozess der europäischen Staaten ist in der Geschichte der erste freiwillige Versuch einer derartigen Integration. Die Ideen dieser Integration könnten und sollten im Sinne der obigen Grundsätze - auch unter Berücksichtigung globaler Maßstäbe der Menschheit - vertieft werden. Im Rahmen der derzeitigen Entwicklungen in Richtung auf eine Totalüberwachung der erst im Aufbau begriffenen globalen Kommunikation ist Wachsamkeit und der Wille zu rechtlicher Strukturierung in den Zentralstellen der EU, vor allem auch als Ausgleichshaltung gegenüber den USA feststellbar.

Wir können nicht annehmen, dass sich die globale amerikanische Dominaz (total information superiority) gleichsam von der `unsichtbaren Hand der Geschichte oder der Weltvernunft geleitet` von einer rigiden zentralen Macht zu eine Instrument für die globale Harmonisierung der universalen Menschheit weiterentwickeln wird. Eine friedlich und über demokratisch zulässige politische Mittel instrumentalisierte Weiterführung der vorhandenen globalen digitalen Infrastrukturen in Richtung auf global ebenmässigen legitimierten Zugang zu dieser Resource durch alle Staaten ist ein realistisches Ziel.

In Rahmen der EU sollten daher alle interessierten Kreise (Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft, NGOs, Privatinitiativen) die bestehenden Ansätze der EU-Gremien durch entsprechende politische Intitiativen, Beiträge usw. vorantreiben. Noch sind im Rahmen der politischen Kompetenz der EU lange nicht alle Instrumente entwickelt und ausgeprägt, die hier möglich sind. (Vgl. als Grundlage nochmals folgende  Unterlagen: http://www.heise.de/tp/deutsch/special/krypto/6246/1.html; aber auch: An Appraisal of Technologies of political Control ..../krypto/6246/anchor1.html; Entwicklungen in der Überwachungstechnologie: ...../krypto/6246/; zur elektronischen Signatur: `Toward a European Framework for Digital Signatures and Encryption COM(97) 503 unter http://www.ipso.cec.be./eif/plicy/97503.html und Richtlinienvorschlag KOM (1998) 297 vom 13.5.1998 unter http://www.ipso.cec.be/eif/policy/com98297de.doc. Aufbereitung bei LAGA stellt in Österreich sicherlich eine der wenigen aktüllen Quellen mit Behandlung der rechtlichen Aspekte des Internet dar.)


Schluss

Die Entwicklung der Menschheit führte zu einem globalen Spannungs- und Krisenzustand, der primär als geistiger Kampf zu betrachten ist, der in seinen praktischen Auswirkungen alle militärischen, politischen und kulturellen, wissenschaftlichen und psychologischen Dimensionen erfasst und durchzieht. Einen Ausweg aus dieser bedrohlichen Konfliktsituation ermöglicht nur die Einführung neür vertiefter Rationalitätsstrukturen die auch die Ideen einer globalen Menschheit enthalten. Alle bisherigen Partial-Ordungen psychlogischer, wissenschaftlicher künstlerischer, politischer, kultureller und religiöser Art   (`Flickenteppich der derzeitigen globalen Vielfalt`) sind in dieser Grundordnung rational harmonisierbar.


Literatur

Katalog Ars Electronica Festival 1997: FleshFactor-Informationsmaschine Mensch.

KRAUSE, K.Chr.F., Vorlesungen über das System der Philosophie. Eigenverlag.1981. (Ausgabe 1828)

LAGA Gerhard: Rechtsprobleme im Internet. August 1998. Wirtschaftskammer Österreich. Wissenschaftliche Reihe. Wissenschaft und Wirtschaftspraxis; Bestellung:http://www.wk.or.at/mservice oder Tel.O1/50105/5050.

MUENCH Richard: Globale Dynamik, lokale Lebenswelten. Der schwierige Weg in die Weltgesellschaft. StW 1342.1998.

MARTIN.H.P. und SCHUHMANN H.: Die Globalisierungsfalle. Rowohlt. 1996

Folgende Artikel in den PCNEWS

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Sieht ihr Film rot auf rot? oder der Riese Polyphem in der Bewusstseinstheorie.Fortsetzung des Vergleichs zwischen MI und KI. PCNews Nr. 50).

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Das VR-Modell der All-Kunst. PCNews Nr. 40.

Die Einheit der Menschheit und globale Datennetze. PCNews Nr. 53.

Das Urbild der Menschheit 1811 und 1851. Beim Autor als file in WinWord kostenlos über PC News erhältlich.  e-Mail: franzf@pcnews.at