TELEKOM

Intranet-Technologie


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Intranet-Technologie


Christian Hübel


chuebel@ccc.at

Erfolgrezept Intranet-Technologie

Christian Hübel

Wissen ist nicht Macht, sondern Verpflichtung - zum (Mit-)Teilen. Ein Unternehmen lebt vom Wissen seiner Mitarbeiter. Da Wissen sich durch rasche technologische Veränderungen exponentiell vermehrt, ist Lernen und Erfahrungsaustausch ein entscheidender Erfolgsfaktor. Ohne den Einsatz moderner Informationstechnologie ist diese Aufgabe kaum noch zu bewältigen.

Was ist ein Intranet

Intranet ist ein Netzwerk innerhalb einer Firma, das Internet-Technologien verwendet (wie z.B. HTTP- oder FTP-Protokolle) und zur Förderung von effizienter Kooperation und Kommunikation dient. All das aus dem Internet bekannte steht dann auch im Haus zur Verfügung. Einfaches Verbinden von Dokumenten über Hyperlinks. Einfacher Zugriff auf diverse multimediale Informationsquellen wie Bilder, Sounds, Videos und Datenbanken. Wird das Ganze noch durch Email, einfache Suchfunktionen und gewohnte Browser-Funktionalitäten wie Favoritenverwaltung unterstützt, ist die Einsatzmöglichkeit nahezu unbegrenzt.

Was ist in einem Intranet machbar

Die rasche, aktuelle Informationsverbreitung zu geringen Kosten steht bei allen Anwendungen im Vordergrund. Einige der typischen Anwendungsmöglichkeiten sind:

Brauche ich dann noch das Internet

Ein Anschluss an das Internet ist keine Voraussetzung für das Funktionieren eines Intranets. Es würde aber ein Versäumnis darstellen den Mitarbeitern Zugang zu einer nahezu unerschöpflichen Informationsquelle zu verwehren. Durch Hyperlinks in den im Intranet publizierten Texten oder durch themenorientierte Seiten mit Sammlungen von Hyperlinks kann man dem einzelnen die Suche im Internet ersparen.

Der Verweis auf Datenblätter von Lieferanten, Schulungspläne von Ausbildungszentren bis hin zu behördlichen Kundmachungen machen das firmeneigene Intranet aktuell ohne besonderen Aktualisierungsaufwand.

Wie hoch ist der Aufwand an Technik, Kosten und Schulung

WEB-Server

Der Server ist notwendig um die erstellten Seiten zu publizieren, damit sie von Benutzern abgerufen werden können.

Windows NT Server 4.0, Windows NT Workstation 4.0, Windows 98 oder eine der umfangreichen Linux-Distributionen beinhalten bereits einen WEB-Server. Diese Server unterscheiden sich in ihrer Funktionalität, aber bereits der PWS (Personal Web Server) erlaubt die ersten Schritte.

Für all diese Server gibt es Frontpage-Erweiterungen und die Möglichkeit zum Erstellen von ASP (Active Server Pages). Die Datenbankanbindung erfolgt über ODBC- und SQL-Abfragen.

Sicherheitseigenschaften wie Kennwortvergabe usw. sind auch wesentliche Merkmale guter Server.

Natürlich gibt es auch von anderen Herstellern Server. Stellvertretend seien an dieser Stelle WebSite Pro von O’ Reilly und der Enterprise Server von Netscape genannt.

Für umfangreiche Intranet-Anwendungen ist die Auswahl des Servers in Bezug auf Funktionalität, Verwaltung und Performance die wichtigste Entscheidung und damit für den Projekterfolg maßgebend.

Kommunikationsprotokoll

Das TCP/IP Protokoll ist fundamentaler Bestand aller Internet/Intranet Anwendungen;

Protokolle wie HTTP (Hyper Text Transfer Protocol), FTP (File Transfer Protocol) und SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) kommen zum Einsatz.

Browser

Das Wissen mit welchem Browser die Benutzer zugreifen, ist im Intranet einer der größten Vorteile. Da sich die Browser der einzelnen Hersteller geringfügig unterscheiden, ist eine Standardisierung des verwendeten Browsers zu empfehlen.

Entwicklungstools

Die Auswahl der Entwicklungstools ist von Umfang und technischer Komplexität des Projekts und schließlich auch von den persönlichen Kenntnissen der Verantwortlichen für die Umsetzung und Wartung des Intranet abhängig. Es gibt sehr gute WYSIWYG (What You See Is What You Get) -Tools wie Microsoft Frontpage oder Net Object Fusion in denen Programmierkenntnisse nahezu überflüssig sind. Auch die Anwendungen der Office-Pakete erlauben bereits das Abspeichern in HTML (Hyper Text Markup Language)-Code.

Weitere spezialisierte Tools sind Microsoft InterDev und Cold Fusion Studio zur Datenbankanbindung.

Gemeinsam ist allen Anwendungen, das sie vom Browser interpretierbaren HTML-Code erzeugen, den man mit Visual Basic Skripts (AktiveX) und Java Skripts erweitern kann.

Die Programmierung von Aktiven Server Seiten, CGI und Perl sind an dieser Stelle stichwortartig erwähnt, um die weitläufigen Möglichkeiten über den Einsatz von einfachen WYSIWYG-Tools aufzuzeigen.

Funktionalität und Hersteller von Server und Browser sind mitbestimmend für die Auswahl der Tools.

Free- und Sharewareprogrammierer haben sich einige nette Hilfsmittel speziell auch zur Nachbearbeitung von Bildern einfallen lassen.

Schulung

Benutzerschulung ist bis auf eine Erklärung der Funktionsweise des Browsers für die ersten Schritte kaum notwendig. Die intuitive Bedienung wird vielleicht nur bei der Ausnützung der Suchfunktionen beeinträchtigt und verursacht zusätzlichen Schulungsaufwand.

Netzwerkverantwortliche verfügen meist über das notwendige Basiswissen; sehr einfache Verwaltung der Server und die mittlerweile sehr guten Entwicklungstools halten auch in diesem Bereich den Schulungsbedarf klein.

Kosten

Die Kosten lassen sich leicht steuern. Man kann klein anfangen, mit billigen Mitteln und ist auch gut beraten an kleinen Projekten zu üben. Die Schulungskosten sind minimal und ein großer Teil der notwendigen Infrastruktur ist meistens bereits vorhanden. Im Gegensatz dazu stehen die hohe Wertschöpfung und vor allem die rasant sinkenden Kopierkosten von Dokumenten, die bisher auf klassische Weise verteilt wurden.

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PCNEWS-60  November 1998

Christian Hübel chuebel@ccc.at