Filmschnitt mit dem PC

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PROGRAMM

Dieter Reiermann

dreiermann@xpoint.at

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Filmschnitt mit dem PC


Filmschnitt am PC

mit dem ULEAD Media Studio

Dieter Reiermann

Es beginnt mit dem -an sich harmlosen Wunsch - die Kinder, solange sie noch klein sind, zu filmen, damit man sich, wenn sie einmal aus dem Haus sind,  in wehmütigen Reminiszenzen ergehen kann. Man kauft sich eine Videokamera zu und spielt damit einfach über den Fernseher ab. Das geht ja noch. Schlimmer wird es, wenn sich auf einmal der Ehrgeiz einstellt, aus einem Urlaubsfilm ein Kunstwerk zu machen, das die staunenden Gäste zu Beifallskundgebungen hinreißen soll. Solange die zur Verfügung stehenden technischen Mittel gering sind, kann noch nicht viel Unheil passieren. Man schließt die Videokamera an den Videorekorder an  und betätigt die Aufnahme und die Pause-Taste. Das Ergebnis ist schnell zu bewundern und gar nicht so schlecht. Aber der Ton!.. Man kauft ein Audio-Videoschnittpult. Jetzt kann man schon Filmstudio spielen.  Vertonungsmusik wird ausgesucht, eine Schnittliste wird erstellt, ein Kommentar wird verfasst und dazugesprochen, ein Titel wird erstellt, was ohne Titelgerät mühsam ist, und vorne angefügt  Ein Wochenende geht sich dafür gerade noch knapp aus. Das Ergebnis ist nach dem ersten Schnitt meist enttäuschend. Der Einsatz des Tons, das Ein-und Ausblenden verläuft nicht zufriedenstellend, das heißt: wie vom Fernsehen gewohnt, und das ist nun einmal das   große Vorbild. Und Fehler aus einem fertigen Film wieder wegzubringen ist nicht einfach und meist mit Nachvertonung verbunden. Die Überspielverluste sind auch nicht zu vernachlässigen, besonders wenn mehrfach kopiert wird.

Was ist dagegen zu tun. Ja, da gibt noch  Möglichkeiten: Eine davon ist der nichtlineare digitalen Schnitt am PC.  Was bedeutet nichtlinear: Alle Szenen (Clips) werden getrennt digitalisiert, bearbeitet, bleiben auf Festplatte gespeichert, bis der Videofilm schlussendlich kunstvoll aus den Clips zusammengestückelt wird. Na, und wenn dann noch etwas nicht stimmt, der Film ist ja digital auf der Festplatte, er kann ja jederzeit verlustfrei nachbearbeitet werden. Also man kauft sich eine Videokarte für den PC. Sehr bald kommt man drauf, das die Festplatte doch nicht groß und schnell genug ist, also braucht man noch eine schnelle SCSI-Festplatte mit mindestens 5 GByte. 32 MByte sind nicht so wenig, meint man. Weit gefehlt: Tempo kommt erst ab 64 MByte in die Computerrechenarbeit. 128 MByte sind eigentlich die richtige Speicherkapazität. Am besten wäre es doch gleich einen 300 MHz -PC zu kaufen. Oder Videokarten, die die CPU gar nicht mehr brauchen (ab etwa 15000.-).  Nun kann es endlich losgehen. Die ersten digitalisierten Clips zeigen: Die Festplatte ist für das ganze Projekt doch noch zu klein. Einige Beispiele: 1 Minute  MJPEG 24 Bit Farbtiefe 355 x 288 Auflösung, Audio 2 x 16 Bit (86 kByte/s) kostet etwa 50 MB. Genau vorhersagen kann man das nicht, da unterschiedliche Komprimierraten verwendet werden (siehe unten).  Da rundherum noch einiges anfällt, wie Audio-Dateien, Vorschaudateien, Doubledateien (siehe unten), kommt man für 1 Minute bald auf 70 MB. Die digitalisierten Rohfilm- bzw. Audioclips bleiben ja bis zur Fertigstellung der Produktion  in ihrer ursprünglichen Länge erhalten, erst bei der endgültigen Fertigstellung werden die Rohclips in ihrer ganzen Auflösung benötigt. Nach der  Fertigstellung wird man rund 100MB/Minute auf der Festplatte haben. Es muss also oft doch wieder in Abschnitten von z.B. 20 Minuten gearbeitet werden und die fertigen Teilstücke entweder auf einem weiteren Medium zwischengespeichert oder schon auf das Videoband übertragen werden. Letztere Methode hat beträchtliche Nachteile: Erstens machen sich die Verbindungsstellen vom Ton her bemerkbar, zweitens muss bei Erstellen von Kopien immer wieder gestückelt werden. Ohne Anleitung bezahlt man dabei sicher eine Menge Lehrgeld. Apropos Übertragung auf die Videokassette. Man ist gut beraten, wenn man für hochwertige Verkabelung sorgt, ein nicht gut abgeschirmter PC kann ziemlich stören. In Teufels Küche kommt man, wenn man Dateien aus Platzgründen auf den Festplatten verschiebt. Das Filmschnittprogramm findet die in der Schnittliste (Projektdatei und EDL-Datei: siehe unten) angegebenen Dateien nicht mehr. Bis jetzt wurde nur von den Speicherressourcen gesprochen. Wie schaut es den mit dem Zeitaufwand aus?  Speichern und Bild für Bild berechnen passiert bei einem 166 MHz PC in Minutenzeitmaßstab. Jedesmal kann man nicht eine Kaffeepause einlegen. Manchmal kommt man dann nach 20 Minuten darauf, warum es gar so lange dauert: Das Programm ist gerade wieder abgestürzt (immer aus Speichermangel - vollkommen kommentarlos und meist sehr tief).

Nun: Ich habe es trotzdem durchgezogen, obwohl ich oft der Verzweiflung nahe war. Nach und nach bekommt man alles in den Griff und erkennt den tiefen Sinn des Sprichwortes: Small is beautiful oder in der Kürze liegt die Würze! Meine Freunde schlafen jetzt nicht mehr so oft bei der Vorführung meiner Kunstwerke ein, weil sie es schon nach 30 Minuten überstanden haben. Und ich bin mit 30 Minuten jetzt schon nach einem Wochenende fertig.

Kurze Einführung in das Filmschnittprogramm ULEAD-MEDIA Studio 5

mit Verweisen auf ULEAD-Mediastudio 2.5, das mit der MATROX RAINBOW RUNNER  Karte mitgeliefert wird.

Die einzelnen Programme

Hauptunterschiede zwischen 2.5 und 5.0:

Der Video-Editor

Start eines neuen Projektes

Expressschnitt

Aufzeichnen mit Video Wizzard: Format Audio und Video festlegen, Projektnamen vergeben, Clips aufnehmen und vorne und hinten beschneiden, Titel dazu, Audio-WAV-Datei für Musik.

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Grundlagen der Videodatenreduktion

Farbkodierung

Um Korrelationen zu vermeiden, werden aus R(ot), G(rün), B(lau) abgeleitet:

Luminanz Y=0.299R+0.587G+0.144B

Chrominanz Cb=-0.169R-0.331G+0.5B

Chrominanz Cr=0.5R-0.419G-0.081B

Wegen der geringeren räumlichen Empfindlichkeit für Farbdifferenzen im Vergleich zur Empfindlichkeit für Intensitätsdifferenzen wird die Information für Cr und Cb nicht mit jedem Pixel übertragen:

Format

 

4:4:4

Y+C, Y+C,...

4:2:2

Y+C, Y, Y+C,...
Y+C, Y, Y+C,...

4:2:0

Y+C, Y, Y+C,....
Y,     Y,    Y,....
Y+C, Y,    Y+C,...
Y,      Y,...

Kompressionsalgorithmen

JPEG:Ist eine verlustbehaftete Kompressionsmethode, die ursprüngliche  Information kann nicht mehr wiederhergestellt werden: 8 x8 Pixel DCT (Diskrete Kosinustransformation) - Quantisierung - Zickzack Encoder - Huffman Kodierung) - JPEG Syntax Generator - kodierter Datenstrom. Prinzipiell kann die DCT durch die WT (Wavelettransformation) ersetzt werden.

Bildaufbau

1    Baseline: Zeile für Zeile

2    Progressive mode: Aufbau in sukzessiver Approximation bis zur höchsten Auflösung

3    Hierarchical mode: differentielle Methode, beginnend von einem Bild mit niedriger Auflösung wird durch Interpolation und Vergleich mit dem höher augelösten Bild nur die Differenz gesendet, in jedem JPEG-Bild stecken damit alle wichtigen Bildschirmauflösungen

4    Lossless mode: DCT-Algorithmus für verlustlose Kodierung

MPEG

MPEG-Video: Die Einzelbilder werden nur zum Teil aus den Originalbildern kodiert (Intraframes: JPEG). Die Bildsätze (GOP  Group Of Pictures) werden von einem I-Frame angeführt, zwischen Stützpunkten aus in Vorwärtsrichtung vorausgesagten P-Frames und den durch Interpolation aus I- und P-Frames vorwärts und rückwärts gewonnenen (bidirektionalen) B-Frames. Der Vorhersage liegt die Veränderung des Bewgungsvektors in den einzelnen Bildern zu Grunde. P- und B-Frames werden Interframes genannt.

Typischer Aufbau:
I-B-B-P-B-B-P-B-B-P-B-B-P-B-B-I-B-....

MPEG 1: Auflösung: Typisch 320 x 240, 4:2:0 Kompressionsrate 130:1

MPEG 2: Auflösung: Typisch 720 x 480, 4:2:2 und 4:4:4, interlaced und non-interlaced, 30:1 bis 100:1

MJPEG: Motion JPEG  Bild für Bild JPEG ohne Elimination der temporären Redundanzen wie bei MPEG. Typische Kompression 7:1  bis 27:1

MPEG-Audio

Abtastrate typisch 44.1kHz, 16 Bit à 1.4Mbps. Weitere Abtastfrequenzen: 32kHz, 48kHz. Grundprinzip: Ausnützung psychoakustische Maskierungsphänomene: schwache Nachbarfrequenzen werden nicht gehört.

MPEG 1: bis 2 Audiokanäle

MPEG 2: bis 5 Audiokanäle für Sorround Audio , LowFreq-enhancement channel

MPEG 4: Geht weit über Datenreduktion hinaus: Flexible, skalierbare Bitstreams zur bestmöglichen  Anpassung an die Benutzermöglichkeiten, Netzwerkunabhängigkeit, inhaltsbezogene Interaktivität. Unterstützt AVOs (audio-visual objects). Ein Bild besteht z.B. aus 3  grundlegenden AVOs: dem Hintergrund, einer sprechenden Person, die Stimme der sprechenden Person. Die letzteren formen miteinander ein neues höheres AVO, die sprechende Person mit ihrer Stimme. Weitere AVOs: Animierte Sprecherköpfe und dazugehöriger Text, animierte menschliche Körper. In MPEG 4 werden zunächst Klassen von Objekten zum Empfänger gesendet, sofern sie dort nicht schon vorhanden sind, dann werden diese Objekte instanziert.

MPEG 7: Multimedia content description interface: Wichtige Neuerung: Suchmöglichkeiten für Audio-visuelle Daten jeder Art, auch ohne Texteingabe nach Form, Farbe, Musik etc. In Entwicklung.

CIF (QCIF)

Format (Common Intermediate Format bzw. Qarter CIF) sind Bestandteile der H.261-Standard (für Videokonferenz) 4:2:2,  288 x 352 (CIF) und 144 x 176 (QCIF). Ähnlich MPEG wird die temporäre Redundanz reduziert. Grundgedanke: Der Hintergrund einer sprechenden Person verändert sich nicht, daher braucht er nicht ständig übertragen werden. Diese Verfahren liegt zwischen MJPEG und MPEG. CIF wird ab 384kbps verwendet (15 fps ...frames per second),   QCIF bei 64kbps (10 fps)  ISDN geeignet.

Video-Vollformate:

PAL-Vollformat: 720 x 576 pixel/frame bei 25 fps

NTSC-Vollformat 720 x 480 pixel/frame bei 30 fps

Video-Recorder: 352 x288 pixel/frame 25ps gerade noch ausreichend (entspricht low level MPEG)

VFW (Video For Windows) für De-Kompression (AVI-Dateien)

Das MCI (Multimedia Control Interface) akzeptiert über die MCIAVI-Treiber (AVI..Audio-Video-Interleave) nachstehende Kompressions-bzw. Dekompressionsverfahren:

Microsoft VIDEO 1

Intel INDEO R3.1 und R3.2

Radius Inc CINEPAK CODEC (nur SW)

Microsoft RLE (Runlength Encoding: Lauflängenkodierung).

Quicktime for Windows von Apple:

(MOV-Dateien) benützt die MCI und OLE-Funktionalität von Windows.

Die wichtigsten unterstützten De-Kompressionsverfahren:

JPEG (Joint Photographic Expert Group): Hardware (Chips) und Software

Apple Compact Video Codec

Radius Inc CINEPAK

RTV (Real Time Video) für INDEO (nur SW)

MPEG (Motion Picture Expert Group) Hardware (Chips) und Software

MJPEG  Motion JPEG , kann auch hardwarespezifisch sein (zB. Matrox Rainbow Runner).

Microsoft ACTIVE MOVIE

Nachfolger von VFW, dazu kompatibel , mit OLE Funktion und dynamischer Frame Rate Anpassung (für Internet-Multimedia).

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Nun automatischer Wechsel in den Video-Editor (Abb.1).

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 Nun können Effekte hinzugefügt werden. Videodatei erzeugen. Nur für kleine Projekte (Produktionen).

Die Arbeit mit dem Video Editor

Eine neue Produktion beginnen

In den Voreinstellungen (Preferences) werden u.a. die Speicher- und Festplattencaches angegeben. Ein möglichst großer Speichercache und ca 100 MB Festplattencache sollten eingestellt werden. Für die Vorschaufunktion muss auch Speicherplatz auf der Festplatte reserviert werden (.Preview Folders). Die Vorschau (Preview)-Dateien eines Projektes können mit dem Preview-Manager überblickt und gelöscht werden. Eine wesentlich effizientere Arbeitsweise ermöglicht das Double (Proxy)-System des Video-Editors. Mit Hilfe des Doublemanagers können für die Zeit der Erstellung des Zielclips kleinkalibrige Doubledateien angelegt werden, die dann für die Vorschau während der Filmschnittarbeit verwendet werden. Die daraus vorhersehbare Zeitersparnis bei der Errechnung der Vorschau wird als Leistungsfaktor (Performance Factor) angegeben. Auch der von den Doubledateien zusätzlich benötigte Speicherbedarf kann abgelesen werden.

Die Anforderungen  an den Festplattenspeicher können mit FILE-DATA RATE ANALYSIS (nur 5.0) an bereits vorhandenen Filmclips überprüft werden. Eine AVI-Datei komprimiert nach Cinepak von 5 Sekunden Länge  24 Bit Farbtiefe und Audio in CD-Qualität (44.1KB x 2 pro Sekunde) und 30 FRAMES pro Sekunde benötigt  1.9MB (Abb.2). Die (für CDROMs geeignete) Datenrate ist in diesem Fall 379KB/s.

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Bei Komprimierung nach dem Microsoft Video 1 Verfahren 8Bit Farbtiefe, 25 FRAMES/s und Full CD Audio (wie oben) werden bei 857KB/s schon insgesamt 4.4MB für 5 Sekunden benötigt. Im Diagramm sind

Keyframes blau, die gerechneten Daten dazwischen grau dargestellt.

Keyframes sind die Originaleinzelbilder, die für die Interpolation der dazwischenliegenden Einzelbilder als Stützpunkte dienen. Die Datenrate ist von der Veränderungsgeschwindigkeit der aufeinanderfolgenden Originalframes abhängig.

Matrox MJPEG mit 24 Bit Farbtiefe, 352x 288 Pixel, 25 FRAMES/s, 697,65 KB/s Video, 16 Bit Audio mit 22050 Hz in Stereo abgetastet benötigt ca. 86 kB/s. 1 Minute braucht fast 48 MByte. Diese Einstellung liefert für VHS gerade noch ausreichende Qualität.

Bei MPEG Kompression kommt man bei gleicher Auflösung, MPEG Audio Layer 2, Stereo in TV-Qualität (Joint Stereo) und 150 kB/s Data Transfer Rate auf  ca. 9 MB/Minute. Damit kann ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden, wenn der Clip in einem nicht zu großen Abspielfenster des Mediaplayers wiedergegeben wird.

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Clips:  Filmabschnitte, die von der Kamera (Videoclips), vom Audio-Editor (Audio-Clips), von anderen Editoren (Imageclips von Video-Paint, CG-Infinity) kommen, weiters Farbclips (Aus- und Einblendfarbe, Stilleclips. Clips können durch Doppelklick  im Zuschneidefenster (Scratchpad) geöffnet und in ihrer Länge beschnitten werden. Zeitmarken (Cues) können eingesetzt und mit Namen versehen werden. Diese Stellen können beim Feinschnitt schnell aufgesucht werden.

Die Zeitachse (Timebar) kann von 1 FRAME über 1/5 Sekunde bis 1 Minute skaliert werden. Mit der Einstellung „1 Sekunde“ kann gut der Schnitt überblickt werden, Feinschnitt muss aber in der FRAME-Einstellung durchgeführt werden. Dabei wird jedes Einzelbild dargestellt. Das Ändern des Zeitmaßstabes ist meist mit einigen Sekunden Rechenzeit verbunden. Auf der Zeitachse wird die Länge der Vorschau markiert, die mit PREVIEW gestartet wird. Die Vorschaudateien werden als Vorstufe für den endgültigen Clip bis zu seiner Erstellung aufgehoben. Der PREVIEW-Manager erlaubt aber, diese  Dateien zu löschen, um Festplattenspeicher frei zu machen. Zur Verkürzung der Rechenzeit sollten die Einstellungen der PREVIEW OPTIONS an die jeweiligen Notwendigkeiten angepasst werden. Wenn zB. nur ein Ausblendeffekt interessant ist, so kann meist der Ton aus der Vorschauberechnung weggelassen werden.

Der Pegel der Audiospur kann durch Hinaufziehen oder Hinunterziehen eines Gummifadens zwischen „Abgedreht“ und „Doppelte Lautstärke“ verändert werden. Allerdings ist der „Faden“ am Anfang und am Ende in der Mitte (100%) befestigt und kann daher dort nicht zur Gänze auf „Null“ gebracht werden. Es können die dadurch entstehenden Knackse im Feinschnitt weggeschnitten werden.

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Ein- und Ausblenden wird aus der Effektbibliothek ausgewählt  (Abb.4). Es gibt in der Version 2.5 schon zahlreiche Effekte, in 5.0 bleibt kein Wunsch unerfüllt. Hier kann mit “moving path” der Effekt weg- und zeitgenau mit 3D-Wirkung in den Vordergrund gebracht werden (Abb.5). In beiden Versionen werden die Effekte in einem Bearbeitungsfenster zugerichtet und können der persönlichen Effektbibliothek einverleibt werden. Die Überblendeffekte werden  mit der Maus in die Effektspur Fx gezogen. Das Aneinanderreihen von Clips wird (mit  EDIT SNAP  aktiv) einzelbildgenau durchgeführt. Ein Clip kann auch in einen vorhandenen Leerbereich gelegt werden, wenn er nicht länger als der freie Bereich ist. Grundsätzlich gibt es 5 Zuschneideoptionen:

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Clipbearbeitung

Alle zu einem Projekt gehörigen Dateien, die ja von verschiedenen Quellen - und Unterverzeichnissen - kommen,  können letztendlich mit FILE-PACKAGE in ein Verzeichnis zusammengebracht werden. Da bei einem Absturz möglicherweise temporäre Dateien in 100MB Stärke herumliegen, empfiehlt es sich, alle Unterverzeichnisse zu einem Projekt in einem Projektverzeichnis unterzubringen. Vorhandene Quelldateien müssen daher vorübergehend verschoben werden, wenn nicht genug Plattenkapazität zur Verfügung steht.

Beim Einfügen von Videodateien muss eventuell die Farbe justiert werden. Mit CLIP COLOR-CALIBRATION kann sehr komfortabel Sättigung, Helligkeit, Kontrast usw. eingestellt werden. Dazu gibt es sogar ein Vektorscope. Die Einstellung kann von jeder Zeile eines bestimmten Einzelbildes (Frame) aus gemacht werden (Abb.6).

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Video Filter:  Etwa 50 verschiedene Videofilter, meist mit mehreren Einstellmöglichkeiten, stehen zur Verfügung. Sie werden in 7 Kategorien unterteilt:

Abb.7 zeigt den Find-Edges-Effekt

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Die Audiobearbeitung der auf den Tonspuren Aa und Ab angeordneten Originaltonspuren und der in die Audiospuren A1.. eingesetzten Vertonungsdateien (*.WAV) wird mit Audiofiltern bzw. Effekten gemacht. Es gibt: Verstärken, Echo, Ein-/Ausblenden, Weites Echo, Lange Wiederholung, Normalisieren, Schwenken, Tonhöhe, Quantisieren, Rauschen entfernen, Resonanz, Umkehren, Stadion. Natürlich wurden die Vertonungsaudioclips bei der Aufnahme im Audio-Editor vorbearbeitet. Ein- und Ausblenden kann über die Filterauswahl genauer vorbereitet werden als direkt im Audiostreifen am Schnittarbeitsplatz. Die eingestellten Filter können  der persönlichen Filterauswahlliste hinzugefügt werden (Abb.8).

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Titel können in 5.0 mit vielfältigen Effekten in die Produktion eingebaut werden. Der Text kann im Schriftfeld platziert werden, von allen Seiten hereinkommen, transparent mit harten oder weichenKanten eingerichtet werden und vieles mehr (5.0   Abb.9).

Nach dem Aneinanderreihen von Clips und dem Hinzufügen von Effekten  besteht das Filmprojekt aus zahlreichen Dateien. Während des Filmschnittes wird die Projektdatei aufgebaut, die eigentlich nur genaue Einträge über die Ausschnitte aus den verwendeten Quelldateien enthält. Wenn ein Videoprojekt geöffnet wird, kann der Schnittarbeitsplatz wie in Abb.10 aussehen:

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Um das Neuberechnen der Filmstreifendarstellung nicht zu zeitraubend werden zu lassen, kann nicht nur der Bildstreifenmodus (Filmstripmode  Abb.10), sondern auch der Minibildmodus (thumbnailmode) und der Dateinamenmodus (Filenamemode   Abb.11) gewählt werden.

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Fotografieren mit Digitalkameras

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Die Filmschnittliste (Edit Decision List) zeigt das Projekt in Textform (nachfolgend ein Ausschnitt):

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Zusätzlich kann dem Projekt auch ein Timecode zugeordnet werden, wenn die zuspielenden Geräte timecodefähig sind.

Fertigstellen

Das fertig zusammengestellte Projekt wird mit DATEI ERSTELLEN zur Zieldatei verbunden. Hier müssen nun endgültig die Einzelbildrate, die Bildgröße (Auflösung), die Komprimierungsart, der Datentyp (z.B. 24 Bit RGB), die Komprimierungsqualität, wenn notwendig die höchstmögliche Festplattengeschwindigkeit in kB/s (z.B. 800kB/s) und eventuell die Koordinaten des Ausschnittes aus dem Bild, der tatsächlich verwendet werden soll, angegeben werden. Es kann der Clip in eine Clipbibliothek abgelegt werden, dazu muss ein Vorschaubild gewählt werden, das den Clip für die Inhaltsübersicht gut repräsentiert. Nach dem Start der Dateiberechnung erscheint ein POP-Fenster, in dem die Datenrate, der geschätzte benötigte, schon verbrauchte und noch vorhandene Speicherplatz auf der Festplatte, die geschätzte Zeit bis zur Fertigstellung und die schon abgelaufene Zeit dargestellt wird. Diese Angaben werden während der Berechnung laufend aktualisiert. Die entstandene Videodatei wird nach der Berechnung automatisch auch über den Videoausgang abgespielt und kann sofort oder später auf Videokassette überspielt werden.

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    wk@atnet.at  Walter Klein

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