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PRODUKT

Anton Reiter

anton.reiter@bmuk.gv.at

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Sony Mavica


Sony Mavica FD 91 im Praxistest

Anton Reiter

Mit der bei der Photokina im September 1998 erstmals groß beworbenen Digitalkamera Mavica FD 91 fügt Sony der bestehenden Mavica-Reihe ein echtes Multimedia-High-End-Produkt mit vielfältigen Funktionen und Möglichkeiten für den kreativen Anwender hinzu. Wie bei allen Mavica-Modellen kommen auch hier 3,5-Zoll-Disketten mit 1,44 MB als Speichermedium zum Einsatz.

Mavica_fd91

Die XGA-Auflösung (1024 x 768 Bildpunkte) bei Standbildern (still images) ermöglicht im Vergleich zum VGA-Standard (640 x 480) der Mavica FD7, die Mag. Werner Krause für die PCNEWS getestet hat (siehe Ausgabe 55, Seite 2-40) einen  deutlich höheren Qualitätsstandard trotz Bildkompression im JPEG-Format. Die FD 91 speichert im qualitativ besseren Fine-Modus rund 8 Bilder auf Diskette. Die Vorzüge dieser um ca. öS 16.000,—  im Fotohandel in Österreich erst seit Weihnachten 1998 erhältlichen und mit 950 g einschließlich Akku relativ leichten AF-Digitalkamera von Sony sind mehrfach begründet in

Bewertung des Verfassers

Gemäß Ausstattung und erzielter Bildqualität bildet die FD91 die Spitze der Sony-Mavica-Digitalkameras. Die Bilder werden auf Diskette gespeichert, die man direkt im Computer weiter bearbeiten kann. Ohne mühsame Überspielung mittels Schnittstellenkabel und Installation zusätzlicher Software können die Bilder direkt in Präsentationen eingebaut oder als E-Mail-Attachement verschickt werden. Die Funktion, MPEG-Videos alternativ zu 15 oder  60 Sekunden herstellen zu können und auf der Floppy-Disk zu speichern, das übrigens auch die FD 81 technisch bewerkstelligt, ist besonders hervorzuheben. Im Vergleich zur Mavica FD7 wurde bei der FD 91 vom Hersteller auf optionale Bildeffekte wie Solarisation, SW, Sepia und Negativ verzichtet. Die meisten Bildbearbeitungsprogramme bieten jedoch diese Funktionen ohnehin an, so dass nicht wirklich von einem Mangel gesprochen werden kann. Als negativ wird hingegen der Umstand bewertet, dass der Autofocus der Mavica FD91 mitunter sperrt. So geschehen

Anwendungsmöglichkeiten aus der Praxis

Ihre Bewährungsprobe für den Verfasser bestand die Mavica FD 91 bei der von der Europäischen Kommission veranstalteten „Information Society Technologies Conference & Exhibition“(IST) Anfang Dezember im Austria Center, als es galt, den bekannten Computerwissenschaftler Prof. Seymour Papert vom MIT aufzunehmen. Für seinen Vortrag wurde der Saal abgedunkelt, der Blitz der Mavica sorgte aus einer Distanz von 4 Metern für die nötige Lichtzufuhr, so dass fast alle Fotos - immerhin an die zwanzig - gut ausgefallen sind (in der Ausgabe 61 der PCNEWS auf S. 39 findet sich ein Bericht des Verfassers über diese Veranstaltung und ein Bild von Mr. Papert). Erstmals ausprobiert wurde die Videofunktion mit Kindern einer ersten Klasse der Volksschule Währingerstraße, die am vom BMUK initiierten und noch bis Juni 2000 laufenden Evaluationsprojekt „Neue Medien in der Grundschule“ (die Projektleitung liegt beim Verfasser) teilnimmt. Die SchülerInnen der 1B (Klassenlehrer ist Peter Sykora, der auch die schuleigene Homepage http://kids.pcnews.at/ auf überaus kreative Weise gestaltet) sollten eine Weihnachtsbotschaft auf Digitalvideo für ihre Eltern erstellen. Ein paar Tage Vorbereitungszeit waren ausreichend, um den 15 Sekunden-Text vor laufender Kamera - eigentlich ist die Mavica FD 91 ja ein digitaler Fotoapparat - zu präsentieren. Die Diskette wurde aufwendig beschriftet, in Geschenkpapier verpackt und am Weihnachtstag den staunenden Eltern vorgeführt.

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PCNEWS-62  April 1999

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Erst Ende Feber 1999 wurden vom Verfasser von allen Klassen der Übungsvolksschule der Pädagogischen Akademie des Bundes in Wien X qualitativ recht gute Digitalfotos und auch einige Kurzvideos (die Kinder singen oder stellen sich vor) mit der Mavica FD91 gemacht. Dieses Datenmaterial soll in die in Entstehung befindliche schuleigene Homepage Eingang finden und die oft mühsame Scanarbeit von Papierfotos sowie die z.T. technisch aufwendige Digitalisierung von Analogvideo ersetzen.

Viele Schulen verwenden inzwischen Mavica-Modelle, meistens die Mavica FD 7, die erste Diskettenkamera, die nun als „Auslaufmodell“ - obwohl erst rund 1 1/2 Jahre auf dem Markt - um rund ATS 6000,— als Restposten zu bekommen ist. Die Firma Sony hat nach der Markteinführung der Mavica-Kameras  in Werbeaussendungen auch die Schulen als potentielle Zielgruppe angesprochen; für die neuen Modelle FD 81 und besonders die FD 91 würden sich zahlreiche neue didaktische Einsatzfelder anbieten.

Bildbeispiele

Bei einem Vormittagsspaziergang am 6. März 1999 im Oberlaaer-Park enstanden die nachfolgenden Freilandfotos, die auch ohne grafische Nachbearbeitung eine gute Qualität aufweisen. Lediglich wurden unter Verwendung der beim Kauf der Mavica FD91 mitgelieferten MGI PhotoSuite SE 1.06 Bildbearbeitungssoftware (vergleichbar Microsoft’s Picture It) um die JPEG-Bilder Rahmen gelegt. Die Portraitaufnahmen von Schaf und Ziege sind scharf, auch die bewegte Wasseroberfläche ist auf dem Bild mit den schwimmenden Enten gut erkennbar. Und der Blick über den Teich mit dem Spiegelbild des Weidenbaumes auf der Wasseroberfläche vermittelt dem Betrachter vielleicht einen ersten Frühlingseindruck.

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