GSM

TELEKOM


BASICS

Ronald Hasenberger

Ronald.Hasenberger@one.at

TELEKOM

GSM


GSM

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit GSM und
versucht, einen Überblick über die Technik und die Eigenschaften von GSM zu geben.

Ronald Hasenberger

1    GSM

GSM steht für Global System for Mobile Communication und ist ein Standard für Mobile Telekommunikation.

In den 80er Jahren entstand (unter anderem) in Europa der Bedarf, die Telekommunikationsmöglichkeiten, die bis zu diesem Zeitpunkt nur stationär verfügbar waren, auch mobil nutzen zu können. Dies führte innerhalb Europas zur Entstehung von mehreren, untereinander inkompatiblen analogen Systemen.

Durch das Wachstum des gemeinsamen Marktes wurde es aber immer wichtiger, daß Roaming1 zumindestens innerhalb der Staaten der EU möglich wurde.

Aus diesem Grund wurde 1982 von der Conference Europeenne des Postes et Telecommunications (CEPT) ein Komitee (Groupe Speciale Mobile [GSM]) gegründet, welches einen Standard für Mobile Telekommunikation in ganz Europa entwickeln sollte. Für dieses neue System wurden 2 Frequenzbänder2 im Bereich von 900 MHz reserviert.

Diese Maßnahme gab der europäischen Telekommunikationsindustrie einen (technisch) einheitlichen Heimmarkt von über 300 Millionen potentiellen Benutzern.

Die Einführung von GSM begann Anfang der 90er Jahre und GSM wurde zu einem weitgehend unerwarteten Erfolg. In den skandinavischen Staaten nähert sich die Marktdurchdringung mittlerweile 50%, d.h. die Anzahl der GSM Teilnehmer nähert sich der Hälfte der Gesamtbevölkerung an. In Österreich halten wir derzeit bei ca. 2,3 Millionen Teilnehmern, wobei allein im letzten Jahr (1998) mehr als eine Million neue Teilnehmer gewonnen werden konnten.

2    Technik

2.1    Grundlagen

In diesem Abschnitt werden die allgemeinen Grundlagen für mobile Telekommunikationsnetze beschrieben. Viele der hier beschriebenen Fakten gelten für die (älteren) analogen Netze ebenso wie für digitale Netze (wie GSM und Nachfolger).

2.1.1    Problemstellung

Grundsätzlich ist mobile Telekommunikation am ehesten mit Funkverkehr zu vergleichen. Diesen gab es (vor dem “Handyzeitalter”) vor allem in 2 Ausprägungen:

Im Fall der Radio- und Fernsehübertragung erfolgt eine Einwegkommunikation, d.h. es wird Information von einer Zentrale (dem Sendemast) emittiert und (identische Information) an vielen Stellen empfangen; es gibt hier keine Möglichkeit für einen Rückkanal (d.h. eine Informationsübertragung vom Empfänger zurück zum Sender) und nur eine beschränkte Vielfalt. Dieser Problemstellung kann wirtschaftlich optimal begegnet werden, indem an wenigen ausgewählten Stellen starke und hohe Sender aufgestellt werden, die ein möglichst großes Gebiet versorgen.

Der “klassische” Funkverkehr hingegen ist eine Informationsübertragung zwischen einer eingeschränkten Anzahl von Teilnehmern, die über ein kleines Gebiet verteilt sind. Außerdem erfolgt hier im allgemeinen öffentliche Kommunikation, d.h. die übertragene Information steht allen Teilnehmern im Empfangsbereich zur Verfügung.

Die mobile Telekommunikation verfolgt das Ziel der Abbildung der Eigenschaften eines Telefon-Festnetzanschlusses, nur eben mit dem Zusatz, dass sich die Teilnehmer innerhalb eines möglichst großen Gebietes uneingeschränkt (und ohne Unterbrechung ihrer Erreichbarkeit) bewegen können sollen. Gleichzeitig bleibt die Forderung nach privater Informationsübermittlung (d.h. nur der gewünschte Teilnehmer soll in der Lage sein, das Gespräch zu verfolgen) aufrecht.

Das führt zu folgenden Anforderungen an mobile Telekommunikationsnetze: